PEAQ PEB 512 Dolby Atmos Soundbar im Test: 3D-Sound zum Kampfpreis

Mit dem Siegeszug von Netflix und Co. hat auch ein neues Qualitätsbewusstsein für hochwertige Bild- und Tonformate in den hiesigen Wohnzimmern Einzug gehalten. Während man sich sich früher schon über Fernsehübertragungen in HD-Auflösung freute, erwartet man heutzutage hochwertige Video-on-Demand-Inhalte wie aktuelle Blockbuster oder aufwendige Serienproduktionen mit kinotauglichem 4K-Bild und der passenden 3D-Tonkulisse in Dolby Atmos. Selbst bei reiner Musikwiedergabe wird 3D-Ton immer wichtiger. Insbesondere Apple und Amazon forcieren in ihren hauseigenen Musikportalen "Apple Music" und "Amazon Music" Inhalte in Dolby Atmos – auch weil sie es als Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen großen Musikstreamingdiensten wie Spotify und Co. ansehen. Und nicht zuletzt trägt auch die mächtige Marketingmaschinerie von Dolby selbst dazu bei, dass dem 3D-Tonformat Dolby Atmos eine entsprechend hohe Aufmerksamkeit zuteil wird.

Die Soundbar als simple Lösung

Wer in den Genuss von dreidimensionalen Klangkulissen kommen will, muss nicht gleich ein aufwendiges Lautsprechersetup mit einem Dutzend oder gar noch mehr Boxen installieren, wie es z. B. hier von Dolby vorgeschlagen wird. Soundbarsysteme haben sich längst als adäquate Lösung etabliert, um 3D-Tonformate wie Dolby Atmos zu Hause ohne großen Aufwand wiederzugeben.

Die Auswahl an Dolby Atmos fähigen Soundbars ist allerdings gar nicht so groß, und unserer Erfahrung nach sollte man auch alle Systeme meiden, bei denen die 3D-Kulissen rein virtuell erzeugt werden. Eine gute Dolby Atmos Soundbar hat also auf jeden Fall auch seitlich und nach oben ausgerichtete Einzeltreiber, über die sie dedizierte Surround- und Höheneffekte wiedergeben kann. Im besten Fall unterstützt dann noch ein per Funk verbundener Subwoofer die Tieftonwiedergabe. Die Kür wären Funk-Satelliten, die hinter dem Hörplatz aufgestellt werden und für perfekt einhüllende Soundkulissen sorgen – allerdings treibt eine solche Sonderausstattung den Preis deutlich nach oben. Für mehrteilige Soundbarsysteme mit Subwoofer und Rücklautsprechern sind üblicherweise 1000 Euro oder mehr fällíg.

3D Sound zum Kampfpreis

PEAQ, die Hausmarke von MediaMarkt/Saturn, schickt mit der PEB 512 Dolby Atmos Soundbar ein Soundbarsystem ins Rennen, das zwar keine Rücklautsprecher hat, aber dafür mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von aktuell 229 Euro konkurrenzlos günstig ist.

Trotzdem bringt die PEAQ PEB 512 alles mit, was wichtig ist: Ein HDMI-eARC-Anschluss sorgt für die Dolby Atmos taugliche Verbindung mit einem entsprechend kompatiblen Fernseher. Dazu verfügt sie über einen optischen Digitaleingang, eine 3,5-mm-Klinkenbuchse und einen Bluetooth-Empfänger. Über eine USB-A-Buchse lassen sich sogar MP3-Dateien von einem USB-Stick abspielen. Mitgeliefert werden passende Kabel (Strom, HDMI und Klinke) sowie eine Wandhalterung mit Schrauben und Dübel. Gesteuert wird die Soundbar entweder über ein Tastenfeld auf der Haupteinheit oder die angenehm übersichtliche Fernbedienung und die mehrstellige Segmentanzeige, die gut ablesbar durch das Frontgitter durchscheint.

Echte Dolby-Atmos-Bestückung

Akustisch ist die Soundbar als echtes 5.1.2-System aufgebaut. Die Haupteinheit verfügt über insgesamt sieben Treiber, von denen jeder mit einem eigenen 20-Watt-Verstärker befeuert wird. Der Subwoofer bringt weitere 60 Watt mit ein, wodurch das Gesamtsystem auf stattliche 200 Watt kommt. Fünf von diesen sieben Treibern kümmern sich um die klassischen Surroundkanäle (Front links/rechts, Center und Rear links/rechts), die beiden weiteren Treiber befinden sich – wie man an den eingelassenen Lautsprechergittern erkennt – auf der Oberseite. Sie sind für die Höheneffekte zuständig, die mit Hilfe von Schallreflexionen an der Zimmerdecke erzeugt werden. Den einen Tieftoneffekanal, für den bei 5.1.2 laut Konvention ja die mittlere Zahl steht, übernimmt natürlich der erstaunlich kompakte, aber relatv schlecht verarbeitete Funk-Subwoofer, genauso wie die Bassanteile der anderen sieben Treiber.

Damit ist die PEAQ PEB 512 für ihre Preisklasse außergewöhnlich gut ausgestattet. Die insgesamt sieben richtungsgebenden Einzeltreiber machen sie zu einem leistungsfähigen 3D-Soundbarsystem. Allerdings verzichtete PEAQ bei allen Kanälen auf unterstützende Hochtöner, sodass sich das System in den Höhen etwas schwertut.

Wie gut sind die Messwerte der PEAQ PEB 512 Dolby Atmos Soundbar?

Die Laboranalyse der Soundbar hat uns fast etwas überrascht: So gute Ergebnisse hätten wir in dieser Preisklasse nicht erwartet. Es lassen sich zwar ein paar Kritikpunkte finden, wie zum Beispiel die relativ schwache Wiedergabe im Hochtonbereich (über 5 kHz) und eine kleine klangliche Lücke zwischen Subwoofer und Haupteinheit (zwischen 100 und 200 Hz), aber alles in allem kann die PEAQ PEB 512 mit guten Messwerten und insbesondere mit einer erstaunlich hohen Belastbarkeit punkten.

Wie schlägt sich die PEAQ PEB 512 Dolby Atmos Soundbar im Praxistest?

Im Praxistest gab sich die PEAQ PEB 512 äußerst spielfreudig. Man merkt ihr an, dass sie auch mit gehobenen Lautstärken wenig Mühe hat, sodass einem bombastischen Kinoerlebnis nichts im Weg steht. Seiten- und Höheneffekte arbeitete die PEAQ PEB 512 sauber heraus und platzierte sie überzeugend im Raum. Der im Vergleich zu höherwertigen Systemen leicht beschränkte Frequenzumfang in den Höhen fällt bei Filmton kaum ins Gewicht und Dialoge waren immer gut verständlich. Bei Musikwiedergabe ist das schon etwas kritischer, aber das ist so einer Soundbar ja nicht der Hauptanwendungsfall – auch weil sich Musikinhalte in Dolby Atmos auf solchen Soundbars ohne Weiteres gar nicht abspielen lassen. Musik in Stereo lässt sich dagegen problemlos via Bluetooth oder notfalls auch über den AUX-Eingang zuspielen.

Ansonsten gilt für die PEAQ PEB 512 Dolby Atrmos Soundbar: Anstecken, einschalten, loslegen! Das Soundsystem ist im Handumdrehen fertig installiert und lässt sich mit der mitgelieferten Fernsteuerung einfach bedienen. Es stehen drei verschiedene Klangprogramme (Music, Movie, News) zur Verfügung, die 3D-Wiedergabe kann man bei Bedarf deaktivieren. Praktisch ist, dass sich zusätzlich die Basswiedergabe über Extratasten auf der Fernbedienung anpassen lässt – man kann also leicht nachregeln, ob man die Tieftoneffekte etwas mehr oder etwas weniger gewichten will.

Expertenmeinung zur PEAQ PEB 512 Dolby Atmos Soundbar

So viel 3D-Sound für so wenig Geld bekommt man sonst nirgends. Die PEAQ PEB 512 Dolby Atmos Soundbar ist erstaunlich leistungsfähig und erfüllt überraschend hohe Klangansprüche. Wer eine möglichst günstige Dolby Atmos Soundbar sucht, ist mit diesem kompakten Soundsystem bestens bedient!