Apple Watch: Sinkende Verkäufe trotz neuer Modelle
Apple-Watch-Verkäufe sinken zweites Jahr in Folge: Die Gründe
Die Apple Watch verkauft sich zunehmend schlechter, bestätigt eine Counterpoint-Analyse. Die Verkaufszahlen sanken 2024 um fast ein Fünftel. Das könnten die Gründe sein.
Wie beim iPhone war Apple in Bezug auf Smartwatches Vorreiter, die Produkte in den Massenmarkt zu bringen. Als Apple 2014 die erste Apple Watch vorstelle, wurde sie schnell zum Erfolg. So mauserte sich die Smartwatch sogar zur meistverkauften Uhr der Gegenwart. Schätzungen zufolge verkaufte Apple s...
Wie beim iPhone war Apple in Bezug auf Smartwatches Vorreiter, die Produkte in den Massenmarkt zu bringen. Als Apple 2014 die erste Apple Watch vorstelle, wurde sie schnell zum Erfolg. So mauserte sich die Smartwatch sogar zur meistverkauften Uhr der Gegenwart. Schätzungen zufolge verkaufte Apple seit Markteinführung wohl über 100 Millionen Stück.
Doch diese Zeiten sind vermutlich vorbei. Laut einem Bericht des Analyseunternehmens Counterpoint Research sanken die Verkaufszahlen der Apple Watch im Q4 2024 um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und auch 2023 sah es bei den Verkäufen nicht rosig aus, sanken die Verkäufe damals bereits um zehn Prozent im Vergleich zu 2022.
Aktuell sieht sich Apple mit einer geringeren Nachfrage nach seinen Uhren über alle Regionen hinweg konfrontiert, mit Ausnahme von Indien. Vor allem im Heimatmarkt Nordamerika, in dem Apple mehr als 50 Prozent der Uhren absetzt, gab es einen größeren Verkaufseinbruch. Im Gegensatz dazu gewannen chinesischen Marken wie Xiaomi und Huawei hinzu.
Apple Watch Series 10: Darum könnte die Smartwatch ein Ladenhüter sein
Aus dem Bericht von Counterpoint gehen einige Erklärungsansätze hervor, warum die Apple Watch Series 10 aktuell kein Verkaufsschlager ist. So gibt es im Vergleich zum Vorgänger nur minimale Verbesserungen, die sich im Grunde auf ein angepasstes Design mit schlankerem Gehäuse bei einem gleichzeitig größeren Display beschränken.
Lesetipp: Apple Watch 10 vs. Watch 9: Unterschiede im Vergleich
Im Bereich der Gesundheits-Features führte Apple mit dem 10er-Modell eine Schlafapnoe-Erkennung ein. Der Blutsauerstoffgehalt lässt sich über die Smartwatch weiterhin nicht messen, da Apple noch in einem Patentstreitverfahren steckt, wodurch das Unternehmen diese Funktion per Update bereits bei der Watch 9 zurücknehmen musste.
Ansonsten beschränken sich die Verbesserungen der Series 10 auf schnelleres Laden und neue Sensorik zur Wassertiefenmessung. Apple verzichtete 2024 außerdem darauf, eine neue Apple Watch SE als Einstiegsmodell sowie eine neue Watch Ultra 3 als Topmodell vorzustellen. Dies könnte ebenfalls für fallende Verkäufe sorgen.
Kommentar
Der Smartwatch-Markt hat sich in den letzten zwei Jahren stark weiterentwickelt. Die chinesischen Hersteller wie Huawei und Xiaomi preschen bei ihren Uhren mit großer Funktionalität zu günstigen Preisen voran. In der aktuellen weltwirtschaftlichen Lage eine gute Kombination. Im Bereich der Gesundheits-Features sind die asiatischen Hersteller zudem deutlich innovativer als Apple, was sich in Bezug auf die Neukundengewinnung nun eventuell auszuzahlen scheint. So gibt es bei Huawei oder Samsung bereits Smartwatches, die den Blutdruck messen können.
Auch bei der Akkulaufzeit hat die Apple Watch seit Generationen das Nachsehen gegenüber Uhren anderer Hersteller. Vielleicht ist den potenziellen Käufern ein guter Preis in Kombination mit großem Funktionsumfang zu Lasten von etwas Smartheit wichtiger, als mit der Apple Watch ein Smartphone am Handgelenk zu haben, das aber alle 40 Stunden an die Steckdose muss.
Allerdings bleiben Apple-Nutzer ihrem Ökosystem meist treu. Die vorherigen Apple-Watch-Generationen waren für die meisten Apple-Nutzer wahrscheinlich vom Funktionsumfang einfach ausreichend. Und mit den neuen Modellen hat Apple durch wenig Verbesserungen keinen Wechselanreiz geliefert. Um bei den Verkaufszahlen wieder aufzuholen, muss Apple wohl bei den Features und der Modellpalette nachlegen.
