Neue Gesundheitsfunktion in watchOS 26
Zulassung erfolgt: Apple Watch warnt jetzt vor Bluthochdruck
Die Apple Watch soll mit watchOS 26 vor Bluthochdruck warnen können. Die Warnung basiert dabei auf Schätzungen, soll aber eine hohe Spezifität bieten.

Apple hat mit dem Update auf watchOS 26 eine neue Funktion freigeschaltet, die Nutzerinnen und Nutzer vor potenziell erhöhtem Blutdruck warnen soll. Überraschend wurde die Bluthochdruckwarnung gleich zum Start des neuen Betriebssystems auch in Deutschland aktiviert, nachdem die FDA-Zulassung letzt...
Apple hat mit dem Update auf watchOS 26 eine neue Funktion freigeschaltet, die Nutzerinnen und Nutzer vor potenziell erhöhtem Blutdruck warnen soll. Überraschend wurde die Bluthochdruckwarnung gleich zum Start des neuen Betriebssystems auch in Deutschland aktiviert, nachdem die FDA-Zulassung letzte Woche erfolgt war. Laut Hersteller soll die Funktion weltweit in 150 Ländern zur Verfügung stehen, darunter auch die EU-Staaten.
Welche Geräte die neue Funktion unterstützen
Die neue Warnfunktion ist nur auf bestimmten Geräten verfügbar. Laut Apple ist sie ausschließlich mit folgenden Modellen kompatibel: Apple Watch Series 9, 10 und 11 sowie den Modellen Ultra 2 und Ultra 3. Die günstigeren SE-Modelle sind hingegen ausgeschlossen. Auf der iPhone-Seite werden Geräte ab dem iPhone 11 benötigt sowie mindestens iOS 26.
Einrichtung der Warnfunktion
Um die Funktion zu aktivieren, müssen sowohl iPhone als auch Apple Watch auf die neueste Softwareversion (OS 26) aktualisiert sein. Anschließend lässt sich die Option in der „Watch“-App unter dem Punkt „Herz“ konfigurieren. Voraussetzung ist, dass Nutzerinnen und Nutzer mindestens 22 Jahre sind, bislang keine Hypertonie diagnostiziert wurde und keine Schwangerschaft vorliegt. Nach erfolgreicher Einrichtung ist die Warnfunktion aktiv.
Wie die Apple Watch den Blutdruck schätzt
Die Apple Watch misst den Blutdruck jedoch nicht direkt, sondern nutzt vorhandene Sensoren zur Auswertung der Pulswellen. Grundlage sind langfristige Gesundheitsdaten von über 86.000 Probanden sowie Algorithmen, die auf einer Datenbank von weiteren 9.600 Datensätzen basieren. Die Schätzung erfolgt durch die Analyse der Pulswellengeschwindigkeit, die Rückschlüsse auf die Elastizität der Gefäße und somit mögliche Hinweise auf Hypertonie zulassen soll.
Erste Warnung frühestens nach 30 Tagen
Die erste potenzielle Warnung wird frühestens 30 Tage nach Aktivierung der Funktion angezeigt. Dabei ist es egal, ob die Apple Watch tagsüber oder im Schlaf getragen wird. Im Fall einer Warnung empfiehlt Apple die manuelle Messung des Blutdrucks über sieben Tage hinweg mit einem klassischen Manschettengerät – jeweils morgens und abends.
Wissenschaftliche Einschätzung zur Genauigkeit
Wie Macwelt berichtet, liegt die Sensitivität der Erkennung laut einer Studie bei 41,2 Prozent. Das bedeutet, dass weniger als die Hälfte der tatsächlichen Fälle erkannt werden. Die Spezifität liege hingegen bei 93,2 Prozent – eine entsprechende Warnung sei somit in den meisten Fällen korrekt. Der Mediziner Prof. Dr. Markus van der Giet sieht die Funktion als unterstützendes Werkzeug, nicht jedoch als Diagnose-Instrument.
Ziel: Frühzeitiges Erkennen und Handeln
Wird Bluthochdruck früh erkannt, kann laut van der Giet oft bereits eine Änderung des Lebensstils ausreichen, um Risiken zu senken. Dazu zählen etwa eine verbesserte Ernährung oder Gewichtsreduktion. Unbehandelte Hypertonie ist eine der Hauptursachen für schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte.
Ausblick auf zukünftige Entwicklungen
Der Mediziner hält es für wahrscheinlich, dass auch andere Hersteller künftig ähnliche Funktionen in ihre Geräte integrieren werden. Welche Auswirkungen diese Art der Gesundheitsüberwachung langfristig haben wird, sei aktuell noch nicht absehbar. Klar sei aber: Je früher Risiken erkannt werden, desto einfacher könnten sie behandelt werden.