Das Ende von Call-by-Call und Preselection

Call-by-Call im deutschen Festnetz läuft am 31.12.2024 aus. Mit dieser Methode können Telefongespräche über einen anderen Anbieter als den Telefonanschluss-Anbieter getätigt werden. Das nutzen weiterhin recht viele Deutsche, um Kosten zu sparen. Vor die eigentliche Rufnummer werden Sonderrufnummern, sogenannte Sparvorwahlen, gesetzt und schon telefoniert man zu einem günstigeren Preis – wenn man denn keine Flatrate hat. Ähnlich funktioniert das übrigens mit Internetverbindungen.

Und die Nutzung ist nach wie vor hoch, wie die Kollegen von Golem.de vom Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V. (VATM) erfuhren. Die Zahl der Nutzenden sei überraschend stabil geblieben, sagte eine Sprecherin. Es wurde allein 2020 rund 5 Milliarden Minuten lang über sogenannte Sparvorwahlen telefoniert. Vor allem ältere Menschen würden diesen Service nutzen oder Menschen, die zum Beispiel Familie im Ausland haben. Dennoch: Der Service läuft Ende 2024 aus.

Mit dem Auslauf des Call-by-Call-Systems läuft auch die Möglichkeit zur Preselection aus. Dabei handelt es sich, einfach gesprochen, über ein dauerhaftes Call-by-Call. Statt für jeden Anruf eine Sparrufnummer auszuwählen, kann mithilfe der Preselection eine Sparvorwahl eingespeichert werden, die für jeden ausgehenden Anruf genutzt wird.

Call-by-Call wurde im Jahr 1998 eingeführt, da die Telekom eine Quasi-Monopolstellung in Deutschland hatte. Um dieser zu begegnen, sollte es Kundinnen und Kunden möglich werden, Kosten zu sparen und einen anderen Anbieter für die Telefonverbindung zu finden. In Zeiten von Flatrates für Telefonie, SMS und Internet ist die Nachfrage gesunken, aber nie versandet.