Wenn die DVD stirbt: Warner-Kunden beklagen plötzlich defekte Discs

Viele Filmfreunde, die ihre DVD-Sammlung hegen und pflegen, machen derzeit eine bittere Entdeckung: Einige ihrer Discs lassen sich nicht mehr abspielen, frieren während der Wiedergabe ein oder zeigen defekte Inhalte.

Betroffen sind DVDs, die Warner Bros. zwischen 2006 und 2008 produziert hat. Der Grund dafür ist ein als "Disc-Rot" bekannter chemischer Prozess. Dabei oxidiert die reflektierende Aluminiumschicht oder reagiert mit Verunreinigungen. Das Ergebnis: Die DVD kann nicht mehr korrekt gelesen werden.

Normalerweise sind DVDs durch eine zusätzliche Kunststoffschicht vor Umwelteinflüssen geschützt. Doch bei bestimmten Warner-Produktionen aus dem fraglichen Zeitraum scheint es Probleme in der Herstellung gegeben zu haben, die diese Schutzfunktion beeinträchtigen. Erste Anzeichen für den Zerfall sind eine leichte Bronzefärbung auf der Unterseite der Disc sowie feine, nadelstichgroße Löcher, durch die Licht scheint.

Nach Beschwerden hat Warner Bros. Home Entertainment inzwischen offiziell Stellung genommen. Das Unternehmen bestätigte, dass es zu Problemen mit bestimmten DVDs gekommen sei, und bietet betroffenen Kunden einen Austausch an – allerdings nur, sofern der jeweilige Titel noch verfügbar ist. Falls eine DVD nicht mehr produziert wird oder die Rechte ausgelaufen sind, sollen Ersatzprodukte angeboten werden. Ob auch europäische Versionen betroffen sind, ist derzeit unklar.

Für Sammler stellt sich die Frage, wie sie verhindern können, dass ihre DVDs ebenfalls dem Disc-Rot zum Opfer fallen. Wir empfehlen, verdächtige DVDs regelmäßig auf Funktionstüchtigkeit zu testen und auf äußere Anzeichen wie Farbveränderungen zu achten. Blu-ray-Discs scheinen übrigens weniger anfällig für dieses Problem zu sein, da sie häufig widerstandsfähigere Materialien verwenden.