Alternative zum Samsung Galaxy Fold 4
Google Pixel Fold ist ultraflach und kommt im Juni für 1899 Euro
Nach Samsung, Honor und Motorola bringt auch Google ein Falt-Smartphone auf den Markt. Das Pixel Fold ist technisch vom Feinsten und dabei kompakter als das Samsung-Modell. Der Preis hat es allerdings in sich.

Das Google Pixel Fold ist nur 140 mm hoch (Galaxy Fold 4: 155 mm), mit 283 Gramm aber 20 Gramm schwerer. Es ist also deutlich kompakter als Samsungs Fold 4, der Formfaktor ist relativ breit und erinnert an das Oppo Find N2. Mit 6 Millimeter offen und 12 Millimeter geschlossen ist das Pixel Fold zudem viel dünner als das Fold 4 (16 Millimeter) – Google spricht vom „dünnsten Falt-Smartphone auf dem Markt“ - und wurde eiskalt von Huawei überrascht, die gestern mit dem nur 5,3 Millimeter dünnen Mate X3 einen neuen Rekord aufgestellt haben. Ohne 5G und Google Play Store ist das X3 aber keine ernstzunehmende Alternative zum Pixel Fold.
Zur schlanken Linie des Google-Falters trägt auch das moderne Edelstahl-Scharnierdesign bei, das ohne eine Spalte in der Mitte auskommt: Wenn man das Pixel Fold zuklappt, liegen die Innenseiten mit dem OLED plan auf. Das ist eine Verbesserung gegenüber dem Fold 4.
Wie Samsungs aktuelle Falter-Generation ist auch das Pixel Fold wasserfest nach IPX8.
Das Außendisplay ist 5,8 Zoll groß und aufgrund des breiten Formfaktors nicht so gestreckt wie bei Samsung, das Seitverhältnis beträgt 17:9. Weiches Scrolling mit 120 Hertz wird unterstützt, sowohl außen als auch beim 7,6 Zoll großen Innendisplay, das mit 6:5 ein fast quadratisches Seitenverhältnis bietet. Beim Innendisplay lässt Google oben und unten einen relativ breiten Rand - und damit genug Platz, um hier die Frontkamera (8 Megapixel) zu integrieren.
Das Außendisplay wird von Gorilla Glas Victus geschützt, beim Innendisplay setzt Google auf Ultra Thin Glass von Schott – der momentan einzigen Lösung für flexible OLEDs auf dem Markt. Das Material ist allerdings nicht so hart wie echtes Glas und damit kratzer- und druckempfindlicher. Zum besseren Schutz ist innen bereits ab Werk eine Schutzfolie aufgeklebt.
Alles drin, was geht
Google baut alles ein, was gerade en vogue ist. Neben WiFi 6E wird auch der Nahfunk-Standard Ultra Wide Band unterstützt. Zudem ist das Phone mit einem Nano-SIM-Steckplatz und einer eSIM ausgestattet, sodass Dual-SIM möglich ist. Der Fingerabdrucksensor ist seitlich in der Einschalttaste integriert.
Der Akku fasst 4.800 mAh und damit 400 mAh mehr als beim Fold 4. Kabelloses Laden wird unterstützt.
Google Tensor 2 mit cleveren Software-Extras
Unter dem Display werkelt mit dem Google Tensor 2 das gleiche SoC, das in der aktuellen Smartphone-Generation von Google den Takt vorgibt. Die Performance steht nicht auf einer Stufe mit Qualcomms Top-Chipset Snapdragon 8 Gen 2 oder Apples A16, ist aber optimiert für maschinelles Lernen, also für KI-Anwendungen, die auf dem Smartphone immer wichtiger werden.
Tensor 2 gibt dem Pixel Fold die Rechenpower, um Echtzeit-Transkriptionen oder Echtzeit-Übersetzungen direkt auf dem Smartphone zu ermöglichen. Letzteres adaptiert Google sehr clever für das Dual-Display in Form des „Dual Screen Interpreter Mode“: Während auf dem großen Display der zu übersetzende Text und die Übersetzung angezeigt werden, wird auf dem Außendisplay, das zum Gesprächspartner zeigt, nur die Übersetzung angezeigt – im Urlaub im Gespräch kann man das Pixel Fold so bequem als Übersetzer nutzen.
Kamerasystem mit 3 Brennweiten
Auch das Kamerasystem ist modern und zukunftsfest, Google spricht von der „besten Kamera bei einem Falt-Smartphone“. Die drei Optiken decken von Ultraweitwinkel (10,8 Megapixel und F2.2) über Weitwinkel (48 Megapixel, OIS und F1.7) bis 5x Zoom (10,8 Megapixel und F3.05) einen großen Brennweitenbereich ab. Auch wenn der Aufbau und die technischen Eckdaten an das Pixel 7 Pro erinnern, handelt es sich hier um eine komplette Neuentwicklung. Die war aufgrund der geringen Bautiefe von 6 Millimetern auch zwingend erforderlich.
Taskbar und Tabletop Mode
Softwareseitig gibt es ebenfalls Neues zu entdecken. Zum bereits erwähnten Dual Screen Interpreter Mode gesellt sich eine neue Taskbar, die auf dem großen Display im unteren Bereich aufpoppt, wenn man von unten nach oben über das Display streicht. Diese Taskbar ermöglicht einen Splitscreen mit zwei Apps nebeneinander mit einer Fingergeste: Einfach die Apps aus der Taskbar in den rechten und linken Bereich des Displays ziehen, fertig. Es gibt zudem einen „Tabletop Mode“, der an Samsungs Flex Mode erinnert: Wenn man das Pixel Fold um 90 Grad anwinkelt, wird die Ansicht zweigeteilt und im unteren Bereich die Bedienelemente eingeblendet - praktisch ist das etwa bei Videochats.
Googles Update-Versprechen
Stark: Das Pixel Fold wird genauso lange mit Updates versorgt wie die aktuellen Flaggschiffe der Serie Pixel 7, das bedeutet: 3 neue Android-Versionen und fünf Jahre lang Sicherheitsupdates. Ausgeliefert wird das Pixel Fold mit der aktuellen Version Android 13.
Google Pixel Fold technische Daten
- Preis und Speicher: 1.899 Euro mit 12/256 GB
- Farben: Schwarz (Obsidian), Weiß (Porcelain)
- Größe und Gewicht: 140 x 159 x 6 Millimeter und 283 Gramm (geschlossen: 140 x 80 x 12 Millimeter)
- SoC: Google Tensor G2 mit bis zu 2,85 GHz
- Hauptdisplay: OLED mit 7,6 Zoll und 2.208 x 1.840 Pixel, dynamische Bildwiederholrate bis 120 Hertz
- Außendisplay: OLED mit 5,8 Zoll und 2.092 x 1.080 Pixel, dynamische Bildwiederholrate bis 120 Hertz
- Hauptkamera: Ultraweitwinkel (F2.2) mit 10,8 Megapixel und Weitwinkel (F1.7) mit 48 Megapixel, 5xZoom mit 10,8 Megapixel (F2.4)
- Frontkamera (außen) mit 9,5 Megapixel (F2.2)
- Frontkamera (innen) unter dem Display mit 8 Megapixel (F2.0)
- Konnektivität: 5G, 4G, 3G, 2G, WiFi 6E, UWB, Bluetooth 5.2, NFC, USB-C
- Dual-SIM (1x Nano SIM + 1 x eSIM)
- Akku mit 4.800 mAh, Wireless Charging unterstützt
- System Android 13
- Besonderheiten: Kein Netzteil im Lieferumfang, wasserfest nach IPX8, Fingerabdrucksensor im Rahmen integriert, Stereolautsprecher