Google Pixel 9 Pro Fold getestet: Die Displays machen den Unterschied
Googles Pixel 9 Pro Fold reiht sich ein in die elitäre Riege der teuren XXL-Foldables, die aufgeklappt fast Tablet-Größe erreichen. Wir haben das Google-Phone getestet und mit Samsungs Galaxy Fold 6 und Honors Magic V3 verglichen.

Google Pixel 9 Pro Fold: Preise und MarktüberblickVon einer Preiserhöhung wie bei der Pixel-9-Serie sieht Google beim Fold ab. Die Basisversion mit 16/256 GB Speicher startet wieder bei 1.899 Euro, mit 16/512 GB landet man bei 2.029 Euro. Dabei stehen die Farben weiß (Porcelain) und schwarz (Obsi...
Google Pixel 9 Pro Fold: Preise und Marktüberblick
Von einer Preiserhöhung wie bei der Pixel-9-Serie sieht Google beim Fold ab. Die Basisversion mit 16/256 GB Speicher startet wieder bei 1.899 Euro, mit 16/512 GB landet man bei 2.029 Euro. Dabei stehen die Farben weiß (Porcelain) und schwarz (Obsidian) zur Auswahl.
Die hohen Preise sind für ein XXL-Foldable normal. Das Samsung Galaxy Fold 6 (439 Punkte im connect-Test) startet mit 12/256 GB bei 1.999 Euro. Das Honor Magic V3 (448 Punkte im connect-Test) gibt es ausschließlich mit 16/512 GB für 1.999 Euro, im Rahmen einer Rabattaktion zahlt man aktuell aber "nur" 1.699 Euro. Damit sind auch die wichtigsten Konkurrenten des Pixel 9 Pro Fold benannt.

Haptik vom Feinsten, aber zu schwer
Gegenüber dem 2023er Vorgänger Pixel Fold (400 Punkte im connect-Test) ist das Pixel 9 Pro Fold ein Quantensprung. Die Ränder sind schmaler, aber vor allem ist die Scharnierkonstruktion besser. Google liefert hier auf höchstem Niveau ab und hält dem Vergleich mit Samsung und Honor mühelos stand.
Auffällig ist allerdings das hohe Gewicht: 257 Gramm ziehen die Hand nach unten, das Galaxy Fold 6 und das Honor Magic V3 sind mit 239 Gramm und 235 Gramm spürbar leichter. Das Pixel 9 Pro Fold ist ein schwerer Brocken, darüber können weder die hochwertige Anfassqualität mit satiniertem Glas und Aluminium, noch die ultraflache Bauform mit geöffnet nur 5,1 Millimeter hinwegtäuschen.

Zum guten Ton bei den XXL-Faltern gehört mittlerweile Wasserschutz nach IPX8, Google macht hier keine Ausnahme. Samsung setzt mit IP48 für das Fold 6 noch einen drauf, aber die 4 bedeutet nur Schutz vor grobem Staub und sollte nicht überbewertet werden.
Die Displays machen den Unterschied
Zuallererst fällt der Formfaktor auf: Im Gegensatz zum Magic V3 (klassisches Seitenverhältnis) und dem Galaxy Fold 6 (gestrecktes Seitenverhältnis) ist das Außendisplay des Pixel 9 Pro Fold in die Breite gezogen. Das ist in unseren Augen am alltagstauglichsten, weil genug Platz da ist, um die Tasten der virtuellen Tastatur flächig abzubilden.
Wir haben das Google-Foldable jedenfalls häufiger zugeklappt genutzt als das Galaxy Fold 6. Die technischen Rahmendaten sind klassentypisch, hier gibt es keine Überraschungen. Überraschend gut ist dagegen die Darstellungsqualität, das gilt gerade und vor allem auch für das Innendisplay.
Google Pixel 9 Pro Fold vs. Samsung Galaxy Fold 6 im Vergleich

Das ist mit 8 Zoll nicht nur das größte seiner Art, auch die Darstellungsqualität schlägt alles, was wir bisher bei XXL-Foldables gemessen haben. Leuchtkraft, Kontrastausbeute und Blickwinkelstabilität sind beeindruckend. Die Auflösung von 2.076 x 2.152 Pixeln ergibt eine Pixeldichte von 373 ppi, was genug für eine scharfe Darstellung ist. Dank LTPO regelt das OLED dynamisch zwischen 1 und 120 Hertz.

Ein weiterer Aspekt, der für Google spricht, ist das Seitenverhältnis, das videofreundlicher ist. Das Pixel 9 Pro Fold muss man nicht drehen, um beim Anschauen von YouTube und Co das größte Bild zu bekommen und man hat unten und oben schmalere schwarze Ränder. als bei anderen Foldables.

Der Prozessor kann was, aber...
Google baut bei allen Pixel-Smartphones 2024 den Tensor G4 ein, ein von Samsung im Auftrag von Google gefertigtes SoC, das maßgeschneidert wurde für KI-Berechnungen. Während die Performance bei Grafik- und KI-Benchmarks spitzenklasse ist, landet der G4 bei klassischen CPU- und Gaming-Benchmarks nur im Mittelfeld, deutlich hinter Qualcomms aktuellem Top-Modell Snapdragon 8 Gen 3, das bei den Faltern von Honor und Samsung den Takt vorgibt.
Die Nutzung im Alltag ist davon nicht beeinträchtigt, im Gegenteil, der Fingerabdrucksensor arbeitet pfeilschnell, die Kameravorschau ist in Gedankenschnelle aktiviert. Aber die schwächere Performance wird irgendwann in der Zukunft eine Rolle spielen, in zwei oder drei Jahren, dann hat ein Phone mit Snapdragon 8 Gen 3 mehr Leistungsreserven.
Connectivity und Speicher
Google ist zum Glück nicht so dreist, sein teures Foldable in einer 128-GB-Variante anzubieten, so wie die normalen Pixel 9 Pro. Aber 256 GB lassen bei 1.899 Euro UVP auch nicht gerade die Sektkorken knallen. Immerhin ist der Arbeitsspeicher mit 16 GB üppig bemessen und es gibt euch eine 512-GB-Variante.
Die Connectivity ist so umfangreich wie man es in dieser PReisklasse erwartet. Dual-SIM ist in Firm von einer Nano-Sim und/oder zwei eSIM möglich, dazu kommen WiFi 7 (mit 6E), Bluetooth 5.3 mit dem neuen LE-Standard (aber ohne Auracast) und eine USB-Buchse, die den schnellen 3.2-Standard und auch DisplayPort beherrscht. Auch an Ultra Wide Band hat Google gedacht.
Die WiFi-Antennen sind gut eingestellt.

Kamerasystem für ein Foldable auf Top-Niveau
Wie beim Vorjahresmodell baut Google im Pixel 9 Pro Fold ein Dreiergespann aus Weitwinkel (48 MP), Ultraweitwinkel (10,5 MP) und Tele-Optik (10,8 MP) mit 5-fachem Zoom ein. Das ist ein großer Unterschied zu den anderen Pixel-9-Modellen, was allerdings keine Überraschung ist, denn die Bautiefe von nur 5,1 Millimeter macht eine andere Anordnung von Linsen und Sensoren unabdingbar. Die Fotoqualität reicht denn auch nicht an die überragenden Ergebnisse des Pixel 9 Pro heran, vor allem beim Zoomen fällt das Foldable ab, auch das eine Folge der geringen Bautiefe. Zu einem sehr guten Gesamtergebnis reicht es aber locker. In der Summe bietet Google hier eine ähnliche Qualität wie Samsung und Honor mit ihren XXL-Foldables.
Eine große Stärke von Google, die auch beim Pixel 9 Pro Fold sichtbar wird, ist die hohe Qualität bei allen Lichtstufen - auch bei wenig Licht bleibt das Niveau überdurchschnittlich hoch.

Die beiden Selfie-Kameras innen und außen knipsen mit 10 Megapixel, sie wurden im Vergleich mit dem Vorgänger deutlich aufgewertet. Gebraucht werden sie aber nur für Videochats, denn für Selfies ist die Hauptkamera bei einem Foldable immer die bessere Wahl. Softwareseitig wird dies von Google natürlich unterstützt. Überhaupt präsentiert sich die Kamerasoftware up-to-date, mit vielen Einstellungsmöglichkeiten und mit Features, die den Foldable-Formfaktor unterstützen. Ein Beispiel, das auch zeigt, dass Google an fast alles gedacht hat: Im Modus "Blickfang" werden auf dem Display lustige Animationen gezeigt, damit Kinder bei Selfies auch wirklich in die Kamera schauen.
Gut gefallen hat uns auch, dass das Ultraweitwinkel Makroaufnahmen unterstützt.

Kameraqualität Google Pixel 9 Pro Fold
Vollbild an/ausKamera | Lichtbedingung | Bewertung Fotoqualität |
---|---|
Ultraweitwinkel | sehr gut (89 Punkte) |
hell | dunkel | Nacht | sehr gut | sehr gut | sehr gut |
Weitwinkel | überragend (98 Punkte) |
hell | dunkel | Nacht | überragend | überragend | überragend |
2x-Digitalzoom | befriedigend (74 Punkte) |
5-fach-Tele | gut (82 Punkte) |
hell | dunkel | Nacht | sehr gut | gut | gut |
GESAMTWERTUNG | SEHR GUT (90 PUNKTE) |
Software und Updates: Bewährte Google-Qualität
Das Pixel 9 Pro wird mit Android 14 ausgeliefert und wenn Google Wort hält, dann wird es auch Android 21 per Update erhalten. Google verspricht 7+7 Jahre, also 7 neue Android-Versionen und 7 Jahre Security Patches. Das ist der Goldstandard in der Branche, nur ein Samsung bietet bei den Top-Modellen der Galaxy-Serie Vergleichbares.

Die Benutzeroberfläche kann man als Gegenentwurf zu den bunten und oft überladenen Oberflächen begreifen, die asiatische Hersteller von Honor über Samsung bis Xiaomi auf ihren Phones installieren. Die angenehme Schlichtheit hat aber auch einen Preis, denn beim Always-on-Display kann man kaum etwas anpassen, außerdem fehlen App-Cloning und andere System-Features.

Im Gegenzug liefert Google im KI-Bereich mehr als ordentlich ab. Gemini ist per Tastendruck erreichbar und mit dem Kauf eines Pixel 9 Pro Fold bekommt man für ein Jahr kostenlosen Zugriff auf die Advanced-Version. Mit prompts kann man einzigartige und wunderschöne Hintergrundbilder erstellen. Die Fotobearbeitungsfunktionen sind unerreicht, ein Highlight ist sicher die Möglichkeit, den Fotografen eines Gruppenbildes über "add me" nachträglich hinzuzufügen.
Übersetzungen kann das Pixel mit dem Google-Übersetzer auf dem inneren und äußeren Display anzeigen. Auch bei Videotelefonaten werden beide Displays mit einbezogen Einige KI-Funktionen sind in Deutschland und in Europa erst einmal nicht verfügbar, unter anderem die Textzusammenfassung von Telefonaten oder die Pixel-Studio-App, mit der man über Textprompts Bilder erstellen kann. Dies ist eine Folge der strengeren EU-Regulierung.
Akustik und Funkeigenschaften gut bis sehr gut
Die Sprachqualität bei Telefonieren ist in beide Richtungen gut, Google schrammt hier knapp an einer sehr guten Bewertung vorbei, dafür müsste der natürliche Klang der Stimme optimiert und die Lautstärke in beide Richtungen einen Tick nach oben geschraubt werden.
Die Funkeigenschaften überzeugen vor allem im 5G-Netz, hier ragt die Sendeleistung bei 1,8 GHz und im wichtigen 3,5-GHz-Band heraus. Auch bei LTE liefert das Fold sehr gut ab, die niedrige Sendeleitung bei 800 MHz zieht allerdings die Gesamtwertung nach unten.

Solide Akkulaufzeit
Einen leichten Rückschritt macht Google beim Akku, der nun 4.650 mAh liefert statt den 4.821 mAh des Vorgängers. Das energieeffizientere SoC kann diesen Kapazitätsverlust nicht kompensieren: In unserem Laufzeittest werden die 11:18 Stunden des Pixel Fold nicht erreicht, beim Pixel 9 Pro Fold messen wir 10:54 Stunden. Das ist weniger als bei Honors Magic V3 (12:48 h) und als beim Galaxy Fold 6 (13:46 h). Auch die Aufladegeschwindigkeit ist vergleichsweise niedrig: kabelgebunden sind maximal 21 Watt möglich, kabellos maximal 7,5 Watt. Wireless Reverse Charging wird nicht unterstützt.
Die gemessene Laufzeit reicht aber aus, um mit dem Pixel 9 Pro gut durch den Tag zu kommen. Bei uns standen am Abend im Schnitt noch 20 Prozent in Reserve. Dies hängt aber stark davon ab, wie oft man das Foldable aufklappt und das Innendisplay nutzt.

Fazit: Google holt mächtig auf
Beim Pixel 9 Pro Fold demonstriert Google eine steile Lernkurve, gegenüber dem Erstling aus dem letzten Jahr präsentiert sich der Falter in jeder Hinsicht runderneuert. Im Vergleich mit der Konkurrenz überzeugen vor allem die herausragenden Displays und der breite Formfaktor, zudem ist die Software mit den vielen KI-Featues und dem langen Update-Versprechen ein Kaufargument. Mit den XXL-Faltern von Samsung und Honor kann Google sehr gut mithalten.
Google Pixel 9 Pro Fold Testergebnisse
Vollbild an/ausKategorie: | Bewertung und Punkte |
---|---|
Preis: | 1899 Euro |
Preis-Leistung: | mangelhaft |
AUSDAUER (max.125): | sehr gut (121) |
AUSSTATTUNG (max. 210): | sehr gut (184) |
System (max. 55): | sehr gut (48) |
Display (max. 35): | überragend (35) |
Connectivity (max. 25): | sehr gut (22) |
Kamera (max. 80): | sehr gut (69) |
Features (max. 15): | befriedigend (10) |
HANDHABUNG (max. 40): | ausreichend (25) |
Handlichkeit (max. 20): | mangelhaft (8) |
User Interface (max. 5): | überragend (5) |
Verarbeitungsqualität (max. 15): | gut (12) |
MESSWERTE (max. 125): | gut (102) |
Akustik (max. 35): | gut (29) |
Senden und Empfangen (max. 90): | sehr gut (73) |
LTE-Bewertung: | gut |
5G-Bewertung: | sehr gut |
connect-URTEIL (max. 500): | sehr gut (432) |
Google Pixel 9 Pro Fold Messergebnisse
Vollbild an/ausKategorie: | Messergebnisse |
---|---|
CONNECTIVITY | |
normierter Strahlungsfaktor/SAR-Wert (-/W/kg): | -0.82/0.980 |
max./mittlerer Durchsatz WLAN (Mbit/s): | 1546.0/1081.7 |
mittlerer Durchsatz WLAN mit Dämpfung (Mbit/s): | 312.8 |
AKUSTIK-MESSUNG | |
Sende-/Empfangsrichtung (Sprechen/Hören) | |
Lautstärke (dB): | 11.1/17.6 |
Klang (MOS/max. 5P.): | 3.6/3.5 |
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5P.): | 3.8 |
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5P.): | 2.8 |
AUSDAUER | |
typ. Ausdauer max. Hz. (Stunden): | 10:54 |
Ladezeit bis 50/100 Prozent (Minuten): | 32/94 |
DISPLAY | |
Helligkeit/Boost (Candela): | 977/1.564 |
AUDIOPLAYER | |
max. Lautstärke Lautsprecher (dB): | 79 |