Akkulaufzeit, Display, Kamera

Google Pixel Fold im Test: Der Feinschliff fehlt

8.9.2023 von Andreas Seeger

Mit dem Pixel Fold steigt Google in den Premium-Markt der faltbaren Smartphones ein. Wie unser Test zeigt, erreicht die erste Generation noch nicht die Klasse der etablierten Konkurrenz um Samsung.

ca. 11:05 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Google Pixel Fold
Das Google Pixel Fold ist für 1.899 Euro erhältlich. Es ist das erste Foldable von Google - und das teuerste Google-Smartphone aller Zeiten. Kann es Schritt halten mit dem Galaxy Fold 5 von Foldable-Marktführer Samsung?
© connect

Pro

  • herausragender Formfaktor, für eine Hand optimiert
  • sehr gute Materialwahl
  • wasserfest nach IPX8
  • für ein flexibles OLED ist die Darstellungsqualität top
  • gutes und grundsolides Kamerasystem
  • WiFi 6E und UWB
  • alle Google-Dienste und -Apps für das große Display angepasst

Contra

  • für ein Foldable sehr schwer
  • kein Netzteil im Lieferumfang
  • Innendisplay mit breiten Rändern
  • Falz relativ ausgeprägt, Innendisplay bildet keine plane Oberfläche
  • bei 5G NSA wird low/low nicht unterstützt

Fazit

connect-Urteil: gut (400 von 500 Punkten) Das Pixel Fold ist für ein Modell der ersten Generation sehr gut geworden. Aber das Innendisplay ist nicht plan und hat zu breite Ränder. Mit Blick auf 5G werden nicht alle Bandkombinationen unterstützt. Generell fehlt der Feinschliff, was im Vergleich mit durchentwickelten Foldables wie dem Galaxy Fold 5 umso stärker auffällt. Wir sind gespannt auf die nächste Generation.


80,0%

Google Pixel Fold: Preis und Marktüberblick

Mit 1.899 Euro gehört das Pixel Fold zu den teuersten Smartphones, die man kaufen kann. Aber Google steht damit nicht allein, alle XXL-Foldables bewegen sich auf diesem hohen Preisniveau, das von Marktforschern als "Super Premium" bezeichnet wird: Honors Magic Vs (zum connect-Test) ist mit 1.599 Euro etwas günstiger, das Samsung Galaxy Fold 5 (zum connect-Test) kostet ebenfalls 1.899 Euro, Huaweis Mate X3 (zum connect-Test) sogar 2.200 Euro. Wer ein großes Foldable unterhalb von 1.500 Euro sucht, muss zu einem älteren Modell greifen: Samsungs Galaxy Fold 4 kostet je nach Anbieter zwischen 1.200 und 1.500 Euro. Das Pixel Fold ist mit seinem Preis also mehr die Regel als die Ausnahme.

Google Pixel Fold bei Mediamarkt kaufen

Google Pixel Fold bei Saturn kaufen

Google Pixel Fold Seitenansicht
Robust: Der Rahmen besteht aus poliertem Aluminium, die Scharnierkonstruktion aus Edelstahl. Wie bei Samsung ist das Gehäuse nach IP X8 wasserdicht.
© connect

Google Pixel Fold: Formfaktor top, Gewicht flop

Die Modellvielfalt bei großen Foldables ist noch überschaubar und Google ist der einzige Hersteller, der nicht auf das klassische Barrendesign setzt. Während alle anderen schmal und hoch bauen, ist das Pixel Fold breit und kurz, es hat zugeklappt die Form eines kleinen Notizbuches. Zum Vergleich: Das Galaxy Fold 5 ist 155 mm hoch, Googles Pixel Fold dagegen nur 140 mm. Es ist dafür mit 80 mm deutlich breiter als das Fold 5 (67 mm).

Google Pixel Fold Vergleich mit Galaxy Fold 5 zugeklappt
Breit versus schmal: Bei Google ähnelt das Gehäuse einem Notizbuch, bei Samsung einem Brillenetui.
© connect

Dieser Formfaktor hat drei Vorteile: Er ist hosentaschentauglich und das Foldable lässt sich zugeklappt sehr gut auch einhändig bedienen, weil der Daumen den oberen Rand gut erreicht. Außerdem kommt das Innendisplay mit einem Seitenverhältnis von 6:5 dem typischen Videoformat von 16:9 mehr entgegen als bei einem Fold 5, bei dem das Display mit dem Format 18:22 höher als breiter ist. Anders formuliert: Beim Pixel Fold bleiben oben und unten weniger schwarze Streifen beim Anschauen von Videos.

Warum bisher nur Google auf dieses Format setzt, ist rätselhaft. Es ist ideal für XXL-Foldables.

Google Pixel Fold aufgeklappt Vergleich mit Galaxy Fold 5
Bei Google ist das Seitenverhältnis besser für Videos geeignet. Bei Samsung (höher als breiter) bleiben im Vollbild breitere schwarze Streifen.
© connect

Die Begeisterung darüber flaut aber schnell wieder ab, weil das hohe Gewicht die Hand nach unten zieht. Mit 283 Gramm gehört das Pixel Fold zu den Schwergewichtlern in seiner Klasse. Das Galaxy Fold 5 wiegt 30 Gramm weniger und das brandneue Honor Magic V2 (zum Hands-On-Test) ist mit 231 Gramm sogar leichter als ein iPhone 13 Pro Max.

Google Pixel Fold: Schwerer und robuster Brocken

Bei der Präsentation des Pixel Fold sprach Google vom „dünnsten Falt-Smartphone auf dem Markt“, nur um ein paar Wochen von Huawei und Honor übertrumpft zu werden. Während sich das nur 10 Millimeter dünne Magic V2 anfühlt wie ein normales Smartphone, liegt das 12 Millimeter dünne Pixel Fold wie ein Brocken in der Hand.

Der Anfassqualität schadet das aber nicht. Die Kombination aus Glasrückseite und Metallrahmen fühlt sich super an, dabei ist das Design mit dem Kamerastreifen in glänzender Metalloptik an der Pixel-7-Familie orientiert. Wie Samsung schafft auch Google die Zertifizierung nach IPX8, was die exzellente Verarbeitung unterstreicht. Dazu trägt auch das schwergängige Scharnier bei, das sich in jeder Position anwinkeln lässt.

Google Pixel Fold Displaymessung
Exzellente Vorstellung: Mit sehr guter Blickwinkelstabilität, hoher Leuchtkraft und einer hohen Kontrastausbeute auch bei Tageslicht katapultiert sich das Innendisplay des Pixel Fold ganz weit nach vorne.
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Displays des Google Pixel Fold: Licht und Schatten dicht beieinander

Die Displays sind außen 5,8 Zoll und innen 7,6 Zoll groß, eine hohe Auflösung und dynamische 120 Hertz sorgen für eine knackscharfe Darstellung mit butterweichen Animationen. Unsere Messungen zeigen zudem, dass Google eines der besten flexiblen OLEDs einbaut, die der Markt derzeit hergibt. Die exzellente Leuchtkraft wird flankiert von einer hohen Kontrastausbeute - auch an einem Sommertag kann man noch gut alle Inhalte erkennen. Auch das kleine Außendisplay überzeugt auf ganzer Linie.

Google Pixel Fold Display angewinkelt
Auffällig: Das Innendisplay des Pixel Fold ist nicht plan, es bleibt immer leicht angewinkelt. Das empfinden wir als großes Handicap.
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Leider wird der gute Eindruck getrübt von breiten Rändern, die oben und unten noch breiter ausfallen als an den Seiten. Wer einmal auf das fast randlose OLED des Galaxy Fold 5 mit seinen symmetrischen Rändern geblickt hat, erkennt einen Klassenunterschied. Der Eindruck setzt sich bei der Falz fort, die bei Google ausgeprägter ist als bei der neuen Foldable-Generation aus Asien. Das liegt auch daran, dass das OLED keine plane Oberfläche bildet, sondern immer leicht angewinkelt bleibt. Der Effekt auf die Darstellung ist minimal, aber er ist da. Google hängt mit dieser Bauweise locker zwei Generationen hinterher.

An dieser Stelle outet sich das Pixel Fold als ein Produkt der ersten Generation, dem noch Feinschliff fehlt. Einen Vorteil haben die breiten Ränder immerhin: Google kann die Frontkamera integrieren, ohne ein Loch in das OLED bohren zu müssen.

Google Pixel Fold Rückseite
Edel und gut: Die Rückseite mit dem markanten Kamerastreifen besteht aus mattem Glas, das unempfindlich gegen Fingerabdrücke ist.
© connect

Google Pixel Fold: Prozessor und Connectivity

Googles selbst entwickelter Prozessor Tensor 2 hat seine Qualitäten bereits bei der aktuellen Pixel-Generation unter Beweis gestellt. Es ist nicht das performanteste SoC, in synthetischen Benchmarks werden nur Mittelklasse-Ergebnisse erzielt und der Abstand zu Qualcomms Spitzenmodell Snapdragon 8 Gen 2 (Galaxy Fold 5) ist deutlich.

Aber weil Google das SoC optimal auf die Smartphone-Nutzung und auf alle eigenen Anwendungen abgestimmt hat, ist die Bediengeschwindigkeit in jeder Situation hoch. Trotzdem: Der Tensor 2 hat seinen Zenit erreicht, der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern.

Mit Blick auf die Connectivity lässt Google dagegen nichts anbrennen, neben Selbstverständlichkeiten wie 5G und LTE wird auch der moderne Nahfunk-Standard Ultra Wide Band (UWB) unterstützt. WiFi 6E ist beim Pixel Fold ebenfalls an Bord. Im Labor haben wir einen maximalen Durchsatz von 1.254,9 Mbit/s und im Mittel 668 Mbit/s gemessen. Das sind gute Werte, die jedoch mit zunehmendem Abstand zum Router überproportional absacken: Der gemittelte Durchsatz mit Dämpfung beträgt nur noch durchschnittliche 162 Mbit/s.

Google Pixel Fold WLAN Messung
Unsere WiFi-Messung bescheinigen dem Pixel Fold hohes Tempo, wenn man direkt neben dem Router steht. Mit zunehmendem Abstand werden die Antennen aber störanfällig: 162 MBit/s sind nur noch durchschnittlich.
© connect

Zudem ist das Pixel Fold mit einem Nano-SIM-Steckplatz und einer eSIM ausgestattet, sodass Dual-SIM möglich ist. Der Fingerabdrucksensor ist seitlich in der Einschalttaste integriert und arbeitet gedankenschnell.

Die Speicherausstattung ist mit 12/256 GB angemessen. Weil Google auf eine schlanke Android-Oberfläche ohne Schnickschnack setzt, ist ab Werk mit 242 GB erfreulich viel Speicher frei. Zum Vergleich: Bei Samsungs Fold 5 sind es nur 212 GB.

Google Pixel Fold auf dem Tisch
Im Modus "Auf dem Tisch" wird der Bildschirm zweigeteilt, der untere Bereich dient der Einblendung von Bedienelementen. Das funktioniert nicht nur in der Kameravorschau, auch bei Videochats und in Youtube.
© connect

Google Pixel Fold: Starke Hauptkamera, aber Pixel-7-Niveau wird nicht erreicht

Die kameratechnische Herausforderung bei einem Foldable ist die geringe Bautiefe, die Ingenieure haben ein paar Millimeter weniger zur Verfügung als bei klassischen Smartphones. Trotzdem ist es gelungen, drei Optiken auf der Rückseite unterzubringen, die von Ultraweitwinkel (10,8 Megapixel und F2.2) über Weitwinkel (48 Megapixel, OIS und F1.7) bis 5x Zoom (10,8 Megapixel und F3.05) einen großen Brennweitenbereich abdecken.

Auch wenn der fast drei Millimeter abstehende Kamerastreifen auf der Rückseite an die Pixel-Schwestermodelle erinnert: Google baut im Pixel Fold ein anderes Weitwinkel ein. Die Auflösung des QUAD-Sensors beträgt 48 Megapixel und er misst 1/2-Zoll in der Diagonale. Die lichtempfindliche Sensorfläche der Modelle 7a sowie 7/7 Pro ist größer, ebenso die Auflösung: 1/1,73-Zoll und 64 Megapixel beziehungsweise 1/1,31-Zoll und 50 Megapixel. Die Bilder, JPEGs wie auch RAWs speichert das Fold immer mit 12 Megapixeln. Die maximale Auflösung steht nicht zur Verfügung.

Google Pixel Fold Kameraqualität I
Die Hauptkamera verwendet einen QUAD-Sensor mit 48 Megapixeln. Sowohl die Auflösung als auch die lichtempfindliche Sensorfläche, 1/2-Zoll, ist beim Pixel Fold im Vergleich zu den Modellen der aktuellen 7er Baureihe kleiner. Sofern es die Performance bei schlechteren Lichtverhältnissen angeht, entsteht dem Fold dadurch kein Nachteil. Noch in der Dunkelheit (2) liefert es fast die gleiche Bildqualität wie in Situationen mit viel Licht (1) und ist fast „sehr gut“. Allerdings erreicht es insgesamt nicht ganz das Qualitätslevel der Pixel 7er Modelle, deren Abbildung detailreicher ist. Die Signalabstimmung der Hauptkamera ist typisch hart und wird mit nachlassendem Licht noch härter. Die Bilder der Superweitwinkelkamera verlieren in der Dunkelheit ebenfalls wenig (4). Doch leider sind diese schon unter den optimalen Aufnahmebedingungen ausgesprochen detailarm (3). Mit dieser Leistung ist das Superweitwinkel kaum nützlich.
© connect

Wie die Schwestermodelle hält auch das Fold die Bildqualität sehr gut stabil, wenn das Licht nachlässt, auch in der Dunkelheit. Aber es wird nicht das gleiche Leistungsniveau erreicht. Das ist allerdings Kritik auf hohem Niveau: Bei viel Licht fehlen dem Fold zwei Punkte auf die höchste Wertung „überragend“ und in der Dunkelheit nur ein Hauch auf „sehr gut“.

Während das optische Fünffachtele des Pixel 7 Pro mit 3,5/120 mm KB-Brennweite und 48-MP-QUAD-Sensor fotografiert, hat Google beim Pixel Fold etwas abgespeckt: Der Sensor ist kleiner (10,8-Megapixel) und die Brennweite kürzer (3,1/112 mm KB). Die JPEG-Aufnahmen rechnet das Fold leicht hoch und speichert diese mit 12 Megapixeln ab. Die niedrigere Sensorauflösung macht sich in den Messwerten bemerkbar. Bei viel Licht verpasst die Kamera die „sehr gut“-Wertung um 2 Punkte, ist ansonsten „befriedigend“ und in der Summe „gut“.

In der Praxis trumpft das Fünffachtele durch die „optische“ Distanzverkürzung zum Motiv. Dadurch kann es kleinere Bildausschnitte aus der Ferne detailreicher als die Hauptkamera abbilden. Bei gutem Licht funktioniert es gut, bei weniger Licht und in der Dunkelheit baut das Tele stärker ab: die Auflösung geht zurück und gerade Strukturen mit niedrigen Kontrasten leiden unter Verlusten. Rauschen und Artefakte sind zwar weniger ein Thema, aber bei weniger Licht ist die Kamera nur mit Einschränkungen nutzbar.

Google Pixel Fold Fotoqualität II
Fürs Zoomen bis zu einer 5-fachen Vergrößerung greift das Pixel Fold auf die Hauptkamera zu, verwendet dann einen dem Zoomfaktor entsprechen großen Sensorausschnitt und rechnet die JPEG-Fotos auf 12 Megapixel hoch. Schon beim Zweifachzoom reduziert sich die Feinzeichnung im Vergleich zu den Bildern der Weitwinkelkamera deutlich, auch bei gutem Licht (1). Die Verluste bei wenig Licht sind zwar überschaubar (2), aber die Leistung insgesamt wenig überzeugend. Das optische Tele liefert insgesamt die bessere Qualität: bei viel Licht (3) ist der Detailvorsprung auf das Zweifachzoom (1) deutlich, bei wenig Licht fallen die Vorteile kleiner aus (2 – Zweifachtele, 4 – optisches Tele) Dank dem größeren Zoomfaktor ist das Tele in der Praxis aber ein viel spannenderes Werkzeug.
© connect

Auch das Ultraweitwinkel ist mit einem 10,8-MP-Sensor ausgestattet, der die JPEGs auf 12 Megapixel hochrechnet. Schon bei viel Licht ist die Detailauflösung zu niedrig und teils wirken die Aufnahmen wie „weichgespült“. Vermutlich stellt das Modul gar nicht aktiv scharf, sondern arbeitet mit einem Fixfokus. Auch mit nachlassendem Licht lässt die Bildschärfe viel zu wünschen übrig, wenn auch die Bildqualität bei wenig Licht und in der Dunkelheit nur wenig verliert. In der Praxis ist die Kamera kaum von fotografischem Interesse.

Google Pixel Fold Kameraqualität

Vollbildansicht
Kamera | Lichtbedingung Bewertung Fotoqualität
Ultraweitwinkel befriedigend (69 Punkte)
hell | dunkel | Nacht befriedigend | befriedigend | befriedigend
Weitwinkel sehr gut (90 Punkte)
hell | dunkel | Nacht sehr gut | sehr gut | gut
2-fach-Zoom digital befriedigend (69 Punkte)
Langes Tele gut (75 Punkte)
hell | dunkel | Nacht befriedigend | gut | befriedigend
GESAMTWERTUNG GUT (81 PUNKTE)

Fazit des Kamera-Tests: Pixel 7 und Samsungs Galaxy Fold 5 sind besser

Wie alle Google-Smartphone der letzten Jahre kann auch das Google Pixel Fold die Bildqualität bei schlechteren Lichtverhältnissen gut aufrechterhalten. Trotzdem ist das Kamerasystem kein Überflieger, sowohl die 7er Pixel als auch Samsungs Galaxy Fold 5 sind besser. Aber: Das Pixel Fold ist immer einsetzbar und grundsolide.

Software und Updates: Android für Foldables

Ausgeliefert wird das Pixel Fold mit der aktuellen Android-Version 13. Es wird genauso lange mit Updates versorgt wie die Flaggschiffe der Serie Pixel 7, das bedeutet: drei neue Android-Versionen und fünf Jahre lang Sicherheitsupdates. Für ein Smartphone auf diesem Preisniveau ist das völlig in Ordnung, nur Marktführer Samsung legt mit vier neuen Android-Versionen noch eine Schippe drauf.

Google Pixel Fold Screenshots Hochformat
Die Benutzeroberfläche kennt man von den bereits erhältlichen Pixel-Modellen der 7er Serie: Es gibt wunderschöne Hintergrundbilder, aber kaum Einstellungen für die Bildwiederholrate und das Always-on-Display.
© connect/Hersteller

Google hat die Android-Oberfläche für das breite Innendisplay angepasst und viele Elemente der Tablet-Version von Android integriert. Auch Apps wie Netflix, Gmail oder Youtube wurden auf Tablet-Größe optimiert. Gut gefallen hat uns die zweigeteilte Ansicht des Google Kalender und der Wetter-App. Die Apps von Google wurden allesamt für das Pixel Fold angepasst, so wechselt Chrome nach dem Aufklappen in die Desktop-Ansicht mitsamt Tabs.

Doch auch bei den Software-Anpassungen hat Samsung im Vergleich die Nase vorn, was kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass Korea Foldables bereits in der fünften Generation entwickelt. Ein Beispiel ist die Twitter-App („X“), die auf dem Galaxy Fold 5 viel besser aussieht als bei Google. Samsung bietet darüber hinaus den Vorteil der Stylus-Bedienung mit ihren umfangreichen Software-Extras.

Google Pixel Fold Screenshot X Vergleich Galaxy Fold 5
Vorteil Samsung: Bei der Anpassung von Drittanbieter-Apps (hier X, ehemals Twitter) hat das Galaxy Fold 5 (rechts) die Nase vorn.
© connect/Hersteller

Multitasking haben beide Hersteller gleich gut gelöst, denn natürlich ist es auch mit dem Pixel Fold möglich, zwei Apps in einer geteilten Ansicht nebeneinander zu legen. Das funktioniert am einfachsten mit Hilfe der für Foldables entwickelten Taskbar am unteren Bildschirmrand. Sie wird auch innerhalb einer App als Overlay eingeblendet, wenn man mit dem Finger von unten nach oben streicht: Einfach jeweils eine App aus der Taskbar in den rechten und linken Bereich des Displays ziehen, fertig. Über die Splitscreen-Ansicht ist besonders einfach, Fotos per Drag&Drop zu verschicken.

Google Pixel Fold Screenshot Taskbar Vergleich Galaxy Fold 5
Die Taskbar auf dem Pixel Fold (links) unterscheidet sich funktional nicht von Samsung (rechts).
© connect/Hersteller

Praktisch ist auch der „Auf dem Tisch“-Modus, der an Samsungs Flex Mode erinnert: Wenn man das Pixel Fold um 90 Grad anwinkelt, wird die Ansicht zweigeteilt und im unteren Bereich werden die Bedienelemente eingeblendet - praktisch ist das etwa bei Videochats oder beim Fotografieren. Bei Selfies und Nachtaufnahmen kann man auf ein Stativ verzichten, weil sich das Fold angewinkelt bequem aufstellen lässt. Ein weiterer Vorteil dieses Formfaktors ist die Möglichkeit, Selfies mit der Hauptkamera zu machen – man muss nur die Kameravorschau auf das Außendisplay legen, Google bietet die entsprechende Option in den Einstellungen an.

Google Pixel Fold Funkeigenschaften
Die Funkeigenschaften sind im LTE-Netz sehr gut, bei 5G könnte die Sendeleistung höher sein, außerdem fehlt lowband-Unterstützung bei 5G NSA.
© connect

Google Pixel Fold: Guter Empfang, aber Lücke bei 5G

Google hat sein Top-Smartphone nicht so gut auf die Mobilfunknetze abgestimmt wie die 7er Serie, obwohl die günstiger ist. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Messlatte sehr hoch hängt: Das Pixel 7 steht in unserem 5G-Vergleich auf dem ersten Platz (zum Artikel "Die besten 5G-Smartphones") - da kommt man nicht so schnell drüber.

Die Funkeigenschaften bei 5G sind in der Summe gut, allerdings lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Bei 1,8 GHz (n3) ist die Sendeleistung nur durchschnittlich, bei n78 (3,5 GHz) ist die Empfindlichkeit nicht hoch. Gut gefallen hat uns die Sendeleistung bei n78. Im LTE-Netz sieht es für Nutzer eines Pixel Fold generell sehr gut aus, hier ragt die exzellente Sendeleistung bei 1,8 GHz und 2,6 GHz heraus.

Die 5G/LTE-Kombination „low/low“ wird vom Pixel Fold nicht unterstützt - wir hatten das schon bei der 7er Serie bemängelt. 5G auf dem Land ist in der aktuellen 5G-Ausbaustufe in Deutschland somit nur eingeschränkt möglich. Für ein Foldable, das an der 2.000-Euro-Marke kratzt, ist das zu wenig.

Google Pixel Fold Diagramm Aufladen
Einmal Volltanken dauert 96 Minuten: Leider spart Google wie Samsung an der Ladeleistung. Mit den maximal möglichen 30 Watt stehen erst nach mehr als einer halben Stunde 50 Prozent auf dem Display. Eine volle Ladung dauert mehr als anderthalb Stunden.
© connect

Google Pixel Fold: Akustik und Akkulaufzeit

Die Sprachqualität bei Telefonieren ist in beide Richtungen gut, für ein noch besseres Ergebnis müsste Google die Geräuschunterdrückung optimieren.

Der Akku fasst 4.800 mAh und somit 400 mAh mehr als beim Galaxy Fold 5. Google kann den Vorteil allerdings nicht in eine längere Laufzeit ummünzen: In unserem genormten Laufzeittest schafft das Pixel Fold mit 11:18 Stunden zwar ein sehr gutes Ergebnis, aber Samsung liegt mit 12:31 Stunden vorn. In der Praxis kamen wir mit dem Pixel Fold sehr gut über den Tag, bei normaler Nutzung steht am Abend noch eine Reserve von über 20 Prozent. Wir kamen auch bei intensiver Nutzung nicht in die Verlegenheit, tagsüber nachladen zu müssen.

Das Ladetempo ist mit maximal 30 Watt wie bei Samsung nicht sehr hoch, entsprechend lange dauert das Nachladen. Dazu kommt, dass ein Netzteil nicht zum Lieferumfang gehört - natürlich hat jeder eines zu Hause, aber nicht immer ist das ein guter 30-Watt-Lader. Im Google-Shop wird man für 29 Euro fündig, bei Amazon & Co bekommt man aber deutlich günstiger Netzteile - wichtig ist, dass USB PD3.0 unterstützt wird

Online-Siegel
Gut
Einzeltest
GooglePixel Fold
Smartphones
September 2023

Fazit: Ein guter Einstand, aber viel Luft nach oben

Für ein Produkt der ersten Generation schlägt sich das Pixel Fold erstaunlich gut. Für das teure Foldable spricht vor allem der einzigartige Formfaktor, der uns viel besser gefällt als die schmalen Riegel von Samsung. Aber die breiten Displaystreifen trüben das gute Bild, genauso wie die nicht zu Ende entwickelte Scharnierkonstruktion. Vorbildlich ist die Integration der Google-Software an den neuen Formfaktor. Google-Fans werden vom Pixel Fold nicht enttäuscht sein, allen anderen raten wir, auf die zweite Generation zu warten.

Google Pixel Fold technische Daten

  • Preis und Speicher: 1.899 oder 2.019 Euro mit 12/256 GB oder 12/512 GB
  • Farben: Schwarz (Obsidian), Weiß (Porcelain)
  • Größe und Gewicht: 140 x 159 x 6 Millimeter und 283 Gramm (geschlossen: 140 x 80 x 12 Millimeter)
  • SoC: Google Tensor G2 mit bis zu 2,85 GHz
  • Hauptdisplay: OLED mit 7,6 Zoll und 2.208 x 1.840 Pixel, dynamische Bildwiederholrate bis 120 Hertz
  • Außendisplay: OLED mit 5,8 Zoll und 2.092 x 1.080 Pixel, dynamische Bildwiederholrate bis 120 Hertz
  • Hauptkamera: Ultraweitwinkel (F2.2) mit 10,8 Megapixel und Weitwinkel (F1.7) mit 48 Megapixel, 5xZoom mit 10,8 Megapixel (F2.4)
  • Frontkamera (außen) mit 9,5 Megapixel (F2.2)
  • Frontkamera (innen) mit 8 Megapixel (F2.0)
  • Konnektivität: 5G, 4G, 3G, 2G, WiFi 6E, UWB, Bluetooth 5.2, NFC, USB-C
  • Dual-SIM (1x Nano SIM + 1 x eSIM)
  • Akku mit 4.800 mAh, Wireless Charging unterstützt
  • System Android 13
  • Besonderheiten: Kein Netzteil im Lieferumfang, wasserfest nach IPX8, Fingerabdrucksensor im Rahmen integriert, Stereolautsprecher

Google Pixel Fold Testergebnisse

Vollbildansicht
Google Pixel Fold: Testergebnisse Punkte
Preis (Euro): 1.899
Preis-Leistungs-Verhältnis: mangelhaft
AUSDAUER (max.125): sehr gut (121)
AUSSTATTUNG (max. 210): gut (159)
System (max. 55): 38
Display (max. 35): 34
Connectivity (max. 25): 18
Kamera (max. 80): 63
Features (max. 15): 8
HANDHABUNG (max. 40): ausreichend (20)
Handlichkeit (max. 20): 5
User Interface (max. 5): 5
Verarbeitungsqualität (max. 15): 10
MESSWERTE (max. 125): gut (98)
Akustik (max. 35): 28
Senden und Empfangen (max. 90): 70
LTE-Bewertung: sehr gut
5G-Bewertung: gut
connect-URTEIL (max. 500): gut (400)

Google Pixel Fold Testergebnisse

Vollbildansicht
Google Pixel Fold: Messergebnisse
CONNECTIVITY
normierter Strahlungsfaktor/SAR-Wert (-/W/kg): -0.91/0.990
max./mittlerer Durchsatz WLAN (Mbit/s): 1254.9/668.0
mittlerer Durchsatz WLAN mit Dämpfung (Mbit/s): 368
AKUSTIK-MESSUNG
Sende-/Empfangsrichtung (Sprechen/Hören)
Lautstärke (dB): 12.2/23.0
Klang (MOS/max. 5P.): 3.7/3.7
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5P.): 3.0
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5P.): 2.6
AUSDAUER
typ. Ausdauer max. Hz. (Stunden): 11:18
Ladezeit bis 50/100 Prozent (Minuten): 31/96
DISPLAY
Helligkeit/Boost (Candela): 559/950
AUDIOPLAYER
max. Lautstärke Lautsprecher (dB): 80
Samsung Galaxy Z Fold 5

Display, Kamera, Preis, Akku

Samsung Galaxy Z Fold 5 im Test: Das beste Foldable 2023

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