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IFA 2018

Huawei Kirin 980: Erster 7-Nanometer-Chip mit zwei NPUs

Huawei hat mit dem Kirin 980 einen neuen Chip mit zwei NPUs vorgestellt, der im 7-nm-Verfahren hergestellt wird. Er kann seine Prozessorkerne bedarfsgerecht an- und abschalten.

Huawei Kirin 980
Huaweis neuer Prozessor Kirin 980 wird im 7-Nanometer-Verfahren hergestellt. Er ist damit der erste Chip weltweit, der in dem Verfahren produziert wird.
© connect/ Huawei

Huawei bleibt sich treu und stellt auch in diesem Jahr auf der IFA 2018 einen neuen Chipsatz für mobile Geräte vor. Drei Jahre Entwicklung hat es bis zu diesem Moment gedauert, denn der Kirin 980 genannte System on an Chip (SoC) wird im neuen 7-Nanometer-Verfahren hergestellt. Huawei sei dami...

Huawei bleibt sich treu und stellt auch in diesem Jahr auf der IFA 2018 einen neuen Chipsatz für mobile Geräte vor. Drei Jahre Entwicklung hat es bis zu diesem Moment gedauert, denn der Kirin 980 genannte System on an Chip (SoC) wird im neuen 7-Nanometer-Verfahren hergestellt. 

Huawei sei damit der erst Hersteller weltweit, der seine Prozessoren in diesem Verfahren produziert, so Benjamin Wang, Stellvertretender Geschäftsführer der Chipsatzsparte bei Huawei. Dank dieser Fertigungstechnik lässt sich ein Chip bauen, der mehr Funktionalität bietet, aber gleichzeitig kompakter ist. In mobilen Endgeräten wie Smartphones nimmt der Chip schlussendlich weniger Platz ein, was dem Nutzer zum Beispiel durch größere Akkus zugute kommen kann.

Doch auch bei allen anderen Eckdaten des neuen SoCs sieht sich Huawei als Vorreiter. Ein herausstechendes Feature des neuen Kirin 980 ist seine Fähigkeit, zwischen verschiedenen CPU-Kernen hin und her zu schalten. So sitzen auf dem Chip zwei große Kerne für anspruchsvolle Rechenaufgaben, zwei mittlere für die normale Anwendung und zwei kleine Kerne, die besonders energiesparend sind. 

Dadurch, dass der SoC die verschiedenen Kerne bedarfsgerecht aktivieren und deaktivieren kann, sorgt das laut Huawei für eine gesteigerte Energieeffizienz. Insgesamt soll die CPU um ein Viertel mehr Leistung bieten als der Vorgänger Kirin 970. Während der Präsentation hat Huawei auch Vergleichswerte zu Qualcomms Snapdragon 845 genannt, die auf 40 Prozent mehr Leistung hindeuten.

Zwei NPUs und jede Menge Streaming-Power

Zu dem Plus an Funktionalität gehört beim neuen Kirin 980 auch eine zweite neuronale Recheneinheit (NPU). Das Duo schafft es laut Huawei in einem Bilderkennungs-Benchmark 4.500 Fotos in der Minute zu erkennen – mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorgängermodell. 

Gerade bei der Objekterkennung haben die Dual-NPUs Vorteile. Hier wird laut Huawei nun nicht mehr nur die Kontur eines Objekts erkannt, sondern auch feinere Details wie Arme und Beine bei Menschen. Außerdem lassen sich Videos nun in Echtzeit analysieren.

Auch bei der drahtlosen Kommunikation hat Huawei weiter aufgerüstet. Sie ist nun mal das Hauptfeature eines Smartphones und Huawei ist es wohl wichtig, dass diese möglichst schnell abläuft. Über mobile Daten soll man mit dem Kirin 980 in der Spitze 1,4 Gbit/s übertragen können, was LTE CAT 21 entspricht. Per WLAN sollen sogar bis zu rund 1.700 Mbit/s verfügbar sein. Eine weitere Neuerung bringt Huawei beim GPS: Der Kirin 980 unterstützt neben der altbewährten L1-Frequenz auch die L5-Frequenz von neueren Satelliten, wodurch sich der Empfang und die Genauigkeit bei der Navigation verbessern wird.

Kirin 980 wohl erstmals im Mate 20

Die ersten Smartphones mit dem neuen Kirin 980 werden im Oktober auf den Markt kommen, sagte man uns bei der Präsentation. Wenn sich Huawei beim Release ihrer Mate-Serie genauso treu bleibt wie bei ihren Chipsätzen, dann ist zu erwarten, dass das Mate 20 mit dem neuen Kirin ausgestattet wird. Dementsprechend kann man schon erahnen, welche Rahmendaten das neue Smartphone haben könnte. Schnell wird es dann sehr wahrscheinlich sein. Nicht nur bei der drahtlosen Datenübertragung, sondern auch bei der allgemeinen Performance. 

Autor: Lennart Holtkemper • 31.8.2018

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