Was ist dran?
Vorwürfe gegen PayPal-Tochter Honey
Die Paypal-Tochter Honey steht aktuell stark in der Kritik. In den USA leitet ein YouTuber nun rechtliche Schritte ein.

Die kostenlose Browser-Erweiterung Honey ist als hilfreiches Tool für Schnäppchenjäger bekannt. Nun gerät die PayPal-Tochter jedoch in Kritik: Der YouTuber MegaLag erhebt in einem Video Vorwürfe gegen das Unternehmen, das seit 2020 zu PayPal gehört.Heimliche Affiliate-Cookies? Honey in der Kri...
Die kostenlose Browser-Erweiterung Honey ist als hilfreiches Tool für Schnäppchenjäger bekannt. Nun gerät die PayPal-Tochter jedoch in Kritik: Der YouTuber MegaLag erhebt in einem Video Vorwürfe gegen das Unternehmen, das seit 2020 zu PayPal gehört.
Heimliche Affiliate-Cookies? Honey in der Kritik
Kern der Vorwürfe ist der Umgang Honeys mit sogenannten Affiliate-Cookies. Wie MegaLag in seinem Video zeigt, setzt die Erweiterung diese Cookies in mehreren Szenarien: beim Aktivieren von Rabattcodes, bei der Nutzung des Cashback-Programms "Honey Gold" und dann, wenn keine Rabatte gefunden wurden und der Nutzer dies mit einem Klick bestätigt.
Brisant: Honey soll bestehende Affiliate-Links, die von Influencern oder Websites eingebettet wurden, mit eigenen Tracking-Links überschreiben. Provisionen, die eigentlich an diese Partner fließen sollten, landen stattdessen bei Honey - und die Influencer gehen leer aus, so der Vorwurf. Für viele YouTuber oder Websites wäre dies ein erheblicher Einnahmeverlust.
Irreführende Rabattcodes?
Ein weiterer Vorwurf betrifft die Auswahl der angezeigten Rabattcodes. Obwohl Honey verspricht, die besten Promo-Codes aus dem Internet zu finden, priorisiert die Plattform MegaLag zufolge Angebote von Partnerseiten. Dies kann dazu führen, dass Nutzer andere - womöglich sogar höhere - Rabatte gar nicht angezeigt bekommen. Auch von Nutzern gemeldete Rabattcodes werden angeblich nicht immer berücksichtigt.
Influencer distanzieren sich
Die Browser-Erweiterung wurde durch eine massive Marketingstrategie populär, die Partnerschaften mit einflussreichen YouTubern beinhaltete. Doch wie es scheint könnten gerade diese Influencer durch Honeys Methoden benachteiligt werden. Einige von ihnen, wie der Kanal Linus Tech Tips, beendeten die Zusammenarbeit aufgrund der umstrittenen Affiliate-Link-Praktiken bereits im Jahr 2022.
Die aktuellen Vorwürfe dürften das Vertrauen weiterer Content Creator auf die Probe stellen.
PayPal verteidigt Honey
PayPal hat Honey vor wenigen Jahren für rund vier Milliarden US-Dollar übernommen und weist die Vorwürfe vehement zurück. In einer Stellungnahme gegenüber The Verge erklärte das Unternehmen, Honey biete "Millionen Käufern zusätzliche Ersparnisse" und halte sich an branchenübliche Standards wie die Last-Click-Attribution.
Dennoch steht Honey weiterhin in der Kritik. Übermäßig hohe Rabatte sollten sowieso immer mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden. Die Devise lautet: "Wenn du für ein Produkt nichts zahlst, bist du das Produkt." Irgendwie zahlt man schließlich immer - wenn auch in vielen Fällen mit wertvollen Daten, ob bewusst oder unbewusst.
Datenschutz im Fokus
Neben den finanziellen Vorwürfen steht Honey auch wegen Datenschutzbedenken in der Kritik. Die Plattform sammelt umfangreiche Daten über das Kaufverhalten ihrer Nutzer. Vermutet wird, dass die Browser-Erweiterung heimlich und ohne Zustimmung der Nutzer Cookies setzt - das wäre ein Verstoß gegen die DSGVO.
Der auf US-amerikanisches Recht spezialisierte YouTube-Account LegalEagle sammelt nun Unterstützung, um Honey und dessen Besitzer PayPal zu verklagen. Dabei handelt es sich um einen Class Action Lawsuit, bei dem mehrere Parteien als ein Ankläger agieren. Betroffene können sich über eine separate Webseite bei LegalEagle melden, um mehr Unterstützung für die Anklage zu erhalten.