iPad Pro: Apple Pencil malt Schlangenlinien nach Display-Tausch

Gemäß Ricky Panesar, Gründer von iCorrect, einer auf Apple-Geräte spezialisierten Reparaturwerkstatt, können beim Tausch des Displays bei neueren iPad-Pro-Modellen unerwartete Probleme auftreten. Eines dieser spezifischen Probleme ist, dass der Apple Pencil keine geraden Linien mehr zeichnet.

Apple bietet zwar mittlerweile einige Self-Service-Reparaturmöglichkeiten an, schränkt an anderen Stellen aber die Optionen, iPhones und iPads außerhalb von autorisierten Werkstätten zu reparieren, stark ein. Letztes Jahr etwa waren Reparaturwerkstätten von Drittanbietern und Verfechter des Rechts auf Reparatur in Aufruhr, weil inoffizielle Bildschirmaustausche das Funktionieren von Face ID auf dem iPhone 13 verhindern würden.

Grund dafür ist die Apples Taktik der "Serialisierung" oder "Teilepaarung", um nicht autorisierte Reparaturen zu verhindern. Dabei werden einzelne Komponenten durch einen Mikrochip an das jeweilige Gerät gebunden. Um eine solche Komponente auszutauschen, muss sie über eine spezielle Software registriert werden, die Apple nur autorisierten Werkstätten zur Verfügung stellt. Andernfalls kann es zu Fehlfunktionen kommen, selbst wenn ein Originalersatzteil verwendet wurde.

Dies scheint nun auch beim Display von aktuellen iPad-Pro-Modellen der Fall zu sein. Diejenigen, die beim iPad Pro 12,9 Zoll der 5. Generation und 6. Generation oder den 11-Zoll-Modellen der 3. und 4. Generation einen Bildschirm durch eine nicht autorisierte Werkstätte austauschen lassen, stellen möglicherweise fest, dass ihr Apple Pencil sich danach weigert, gerade Linien zu zeichnen.

Im Beispiel wurden auf dem defekten Originalbildschirm des iPad Pro gerade grüne Striche gezeichnet, die aussehen, wie erwartet. Nach dem Tausch mit einem originalen Display eines anderen iPad Pro werden die nun zum Vergleich gezeichneten roten Striche leicht zackig. Es scheint nicht möglich zu sein, einen perfekt geraden Strich zu zeichnen. Erst nachdem der Mikrochip vom alten Bildschirm auf den neuen Bildschirm übertragen wird, erscheinen die Linien wieder perfekt - im Beispiel in Blau gezeichnet.

Wer also sicher gehen will, dass das Display und auch der Apple Pencil nach dem Austausch einwandfrei funktionieren, ist offenbar darauf angewiesen, die Reparatur durch Apple oder eine autorisierte Werkstätte durchführen zu lassen. Der zusätzliche Austausch des Mikrochips dürfte für viele Werkstätten zu umständlich sein und außerdem zusätzlich Kosten verursachen.