Vernetzung im Smart Home
Snapdragon Seamless will den goldenen Käfig aufbrechen
Im Smart Home tummeln sich immer mehr smarte Geräte und alle kommunizieren über ihren eigenen Standard. Qualcomm unternimmt nun mit Snapdragon Seamless einen neuen Versuch, dem Wirrwarr ein Ende zu setzen.

Qualcomm rechnet vor, dass in jedem US-Haushalt im Durchschnitt 21 digitale Geräte funken und beruft sich dabei auf eine aktuelle Studie von Deloitte. Das Problem ist, dass diese Geräte oft nicht miteinander kommunizieren können, weil sie von unterschiedlichen Herstellern kommen. Das sorgt für F...
Qualcomm rechnet vor, dass in jedem US-Haushalt im Durchschnitt 21 digitale Geräte funken und beruft sich dabei auf eine aktuelle Studie von Deloitte. Das Problem ist, dass diese Geräte oft nicht miteinander kommunizieren können, weil sie von unterschiedlichen Herstellern kommen. Das sorgt für Frust beim Kunden und fördert zudem den sogenannten Lock-in-Effekt, also die Bindung an einen Hersteller. Viele stören sich nicht daran, sie fühlen sich sogar wohl in ihrem goldenen Käfig - siehe Apple. Aber es beschränkt die Wahlfreiheit des Einzelnen und ist nicht wettbewerbsfreundlich.
Snapdragon Seamless soll diese Barriere überwinden und geräteübergreifende Kommunikation ermöglichen. Qualcomm nennt keine technischen Details, skizziert aber folgende Szenarien:
- Maus und Tastatur verbinden sich nahtlos mit PC, Smartphone oder Tablet
- Dateien lassen sich per Drag & Drop zwischen unterschiedlichen Geräten verschieben
- Kopfhörer wechseln je nach Audio-Quelle zwischen TV, Tablet oder Smartphone
- XR-Geräte (also Brillen) erweitern die Fähigkeiten des Smartphones
Die meisten dieser Szenarien werden bereits von den Smartphone-Herstellern adressiert, aber immer innerhalb des eigenen Ökosystems. Wer ein Samsung-Smartphone hat, kann mit zwei Fingertipps das Display auf einem Samsung TV spiegeln, mit einem Xiaomi oder Pixel wird es dagegen komplizierter.
Der Lock-in ist für große Unternehmen wie Apple, Samsung oder Xiaomi attraktiv, weil der Kunde an die Produkte der eigenen Marke gebunden wird. Aus diesem Grunde ist auch zweifelhaft, ob der Versuch von Qualcomm erfolgreich sein wird. Dafür spricht, dass man viele große Unternehmen bereits für die Technologie gewinnen konnte. Genannt werden Google, Xiaomi, Honor, Lenovo und Oppo.
Dagegen spricht, dass mit Samsung und Apple die wichtigsten Unternehmen fehlen.