Zum Inhalt springen
Technik. Tests. Trends.
VG Wort Pixel
Branche

Weitere Infos: OpenRAN und Netzarchitektur

Autor: Hannes Rügheimer • 30.5.2023 • ca. 1:20 Min

Inhalt
  1. 5G-Netzausbau bei 1&1
  2. Interview mit Michael Martin - CEO 1&1 Mobilfunk
  3. Weitere Infos: OpenRAN und Netzarchitektur

OpenRAN von RakutenIn seinem Heimatland Japan bietet der E-Commerce-Primus Rakuten ein eigenes Mobilfunknetz auf Basis von OpenRAN an. Von den dort gemachten Erfahrungen will 1&1 nun profitieren.Eigentlich kennt man die japanische Firma Rakuten als Amazon-Rivalen. Doch ähnlich wie jener mit sei...

OpenRAN von Rakuten

In seinem Heimatland Japan bietet der E-Commerce-Primus Rakuten ein eigenes Mobilfunknetz auf Basis von OpenRAN an. Von den dort gemachten Erfahrungen will 1&1 nun profitieren.

Eigentlich kennt man die japanische Firma Rakuten als Amazon-Rivalen. Doch ähnlich wie jener mit seinen „Amazon Web Services“ hat auch Rakuten ein starkes Standbein im Infrastrukturbereich. 2020 hat der Anbieter im Heimatland Japan ein eigenes Mobilfunknetz gestartet.

5G-Ausbau bei 1&1: OpenRAN von Rakuten
5G-Ausbau bei 1&1: OpenRAN von Rakuten
© Rakuten

Software auf virtuellen Servern

Dabei setzt das Unternehmen auf die topmoderne Technologie OpenRAN (Open Radio Access Network). Sie realisiert alle Funktionen im Kernnetz per Open-Source-Software, die in virtualisierten Systemumgebungen auf Standardservern läuft. Diese „Central Units“ (CUs) stellen das Kernnetz bereit. „Software-defined Networking“ erlaubt es, Netzkapazitäten schnell an den Bedarf anzupassen und neue Funktionen einfach per Software-Update nachzurüsten.

Da die Antennenstandorte von regionalen Rechenzentren (Distributed Units, DUs) gesteuert werden, ist Edge Computing – also die lokale Bereitstellung von Cloud-Kapazitäten – von Anfang an Bestandteil der Netzarchitektur. Die eigentlichen Antennen (Radio Units, RUs), sind über Glasfaserkabel an die DUs angebunden. Mit dieser Architektur kann Open-RAN bei ausreichender Rechenleistung hohe Datenraten und kurze Latenzzeiten liefern – also 5G auf besonders hohem Technikstand.

Auch die Ergänzungen, die in späteren „Releases“ zum 5G-Standard hinzugefügt werden, lassen sich dann per Software bereitstellen. Nach dem Netzstart in Japan zeigten sich jedoch Unverträglichkeiten zwischen Smartphone-Systemen und den per OpenRAN bereitgestellten Netzfunktionen. Diese wurden aber schrittweise behoben, sodass die Technologie heute schon recht stabil läuft.

Innovative Netzarchitektur

5G-Ausbau bei 1&1: Innovative Netzarchitektur - OpenRAN-Technologie
Innovative Netzarchitektur - OpenRAN-Technologie
© 1&1

Bei der von 1&1 gewählten OpenRAN-Technologie laufen die Netzfunktionen als Software in einer privaten Cloud in virtualisierten Umgebungen auf Standardservern – in vier Core-Rechenzentren.

24 dezentrale Edge-Rechenzentren und über 500 regionale Far-Edge-Rechenzentren sorgen von Anfang an für Echtzeitfähigkeit. Ein solches regionales Rechenzentrum kann bis zu 40 Antennenstandorte versorgen. Diese werden über Glasfaserleitungen angebunden und funken dann insbesondere im sogenannten Highband um 3,6 Gigahertz. Später will 1&1 Flächendeckung auf niedrigeren Frequenzen ergänzen.

shutterstock_1251570553