DECT: Mit Eco-Mode Strahlung reduzieren
Wichtiges Kriterium für Umweltverträglichkeit eines Schnurlostelefons ist die Strahlung. Denn die Basisstation eines DECT-Telefons funkt auch dann, wenn gar nicht telefoniert wird - das ist Strahlungskritikern schon lange ein Dorn im Auge. Längst haben die Hersteller Lösungen parat: den Eco-Mode.

Beim Eco-Mode wird die Sendeleistung der Basis praktisch auf null heruntergefahren, wenn das Mobilteil zum Laden in der Station liegt. Der notwendige Synchronisationskontakt bleibt dadurch gewährleistet, dass sich das Mobilteil sehr nah an der Antenne der Basisstation befindet. Nachteil des Syste...
Beim Eco-Mode wird die Sendeleistung der Basis praktisch auf null heruntergefahren, wenn das Mobilteil zum Laden in der Station liegt. Der notwendige Synchronisationskontakt bleibt dadurch gewährleistet, dass sich das Mobilteil sehr nah an der Antenne der Basisstation befindet.
Nachteil des Systems: Es funktioniert nur, wenn nur ein einziges Mobilteil eingebucht ist. Sind dagegen - etwa im Familienhaushalt - mehrere Geräte mit der Basis verbandelt, kann die Sendeleistung nicht reduziert werden, da andernfalls die weiter entfernt liegenden Geräte nicht mehr synchronisiert werden könnten.
Weiterer Minuspunkt: Wenn das Mobilteil im Standbybetrieb nicht in der Basis steckt, funkt diese munter weiter - das macht auch die Nutzung einer getrennten Ladeschale unmöglich.
Ständige Reduktion der Sendeleistung

Ein anderes Verfahren setzt auf die dauerhafte Reduzierung der Sendeleistung, die vom Kunden selbst im Menü eingestellt werden kann. Das funktioniert immer, auch bei mehreren eingebuchten Mobilteilen und sowohl im Standby- als auch im Sprachbetrieb.
Der Nachteil ist hier die sinkende Reichweite des Schnurlostelefons. Wer allerdings nicht gleich mehrere Etagen im Haus überbrücken muss, wird kaum Einbußen feststellen.
Telefonanlagen: Kaufberatung und Marktübersicht
Die Mobilteile einiger Hersteller senken beim Telefonieren automatisch die Sendeleistung, wenn sie sich in der Nähe der Basisstation befinden. Dadurch wird nicht nur die Belastung mit elek tromagnetischer Strahlung reduziert, sondern gleichzeitig auch die Standby-Zeit des Mobilteils verlängert.
Bei einigen Modellen reagiert auch die Basis während des Gesprächs auf die Entfernung des Mobilteils und fährt ihre Sendeleistung bei ausreichender Nähe entsprechend herunter.
Die Königsklasse: Voll-Eco-Mode

Beim neuen Voll-Eco-Mode (bei Siemens: Eco-Modus+) wird der Funkteil der Basis vollständig abgeschaltet, wenn nicht telefoniert wird - unabhängig davon, wie viele Mobilteile eingebucht sind und ob diese gerade geladen werden oder nicht.
Der Hintergrund: DECT funkt über diverse Funkkanäle, die wiederum in Zeitschlitze unterteilt sind. Bislang musste die Basisstation daher dauernd ein Extra-Signal senden, um das Mobilteil über freie Kanäle und Zeitschlitze zu informieren.
Andernfalls hätte das Mobilteil sehr zeitaufwendig sämtliche Kanäle und Zeitschlitze überwachen müssen - und es hätte weit über 30 Sekunden gedauert, bis sich Basis und Mobilteil im Falle eines eingehenden Anrufs "gefunden" hätten.
Beim Voll-Eco-Mode einigen sich die beiden Geräte dagegen auf einen Funkkanal, sodass das Mobilteil im Standby nur noch die Zeitschlitze dieses einen Kanals scannen muss. Auch dieses Verfahren hat einige kleinere Nachteile. So sinkt etwa durch das Scannen die Standby-Zeit des Mobilteils bei einigen Modellen um fast 50 Prozent.
Überzeugend, trotz der Kompromisse
Zudem funktioniert Voll-Eco-Mode bei vielen Geräten nur dann, wenn sämtliche eingebuchten Mobilteile diesen Modus beherrschen. Auch schließen sich Voll-Eco-Mode und der Betrieb eines Repeaters zur Reichweitenerhöhung aus, und schließlich kann sich die Zeit vom Eingang des Anrufs an der Basis bis zum Klingeln des Mobilteils je nach Hersteller um einige Sekunden verlängern.
Aus diesen Gründen lässt sich die Funktion auch im Menü deaktivieren. Doch wer die Strahlung seines DECT-Telefons so gering wie möglich halten möchte, findet trotz der Kompromisse in Voll-Eco-Mode eine überzeugende Lösung.