Der Goldene Schnitt
Ratgeber Lautsprecher-Aufstellung
Die Position der Lautsprecher im Raum entscheidet über schlechten oder guten Klang. stereoplay verrät die besten Aufstellungsmethoden.

Auch die besten Lautsprecher nützen nichts, wenn sie im Wohnzimmer so unglücklich stehen, dass die Raumakustik den Boxenklang erdrückt. Der Einfluss der Umgebung ist oft größer als der Klangunterschied zwischen verschiedenen Boxen. Viele HiFi-Fans holen bei weitem nicht das Optimum aus ihren Schätzchen heraus - verständlich, denn die Positionierung ohne Know-how ist wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und des öfteren erzwingt die Einrichtung bestimmte Aufstell- oder Hörplätze. Aber es gibt eine recht pragmatische Methode, die trotz unsymmetrischer Räume und Möblierung zu exzellenten Ergebnissen führt:
1. Einen der Lautsprecher auf den Hörplatz stellen und dann mit einem Stuhl auf der Boxenposition seitlich hin und her -rutschen, bis es gut klingt. Dabei vor allem darauf achten, dass der Bassbereich klar konturiert ist. Denn die Position des Lautsprechers verändert diesen Bereich am meisten. Zudem ist wichtig, dass das Gefühl entsteht, dass die Musiker besser zusammenspielen (Timing).
2. Die Position markieren und die Prozedur mit der anderen Box wiederholen.
3. Nun die beiden Lautsprecher auf die markierten Stellen verfrachten. Eine der Boxen verpolen (Plus und Minus vertauschen). Test-CD mit Rauschen einlegen oder Antenne des Tuners ausstecken, was ebenfalls zu einem Rauschsignal führt. Nun die Boxen im Zentimeterbereich auf einer Linie parallel zur Wand hin und her bewegen, bis sich das Rauschen am meisten auslöscht, also am leisesten ist.
4. Danach die Boxen parallel zueinander nach vorn und hinten im Raum verschieben, bis sich der gleiche Effekt einstellt.
5. Eine Platte mit Stimme auflegen und die Anwinkelung der Schallwandler verändern, bis sich eine glaubwürdige Ortung einstellt.

Folgt man diesen fünf Schritten, kommt man schnell zu einem sehr guten Ergebnis. Hat man die Möglichkeit, den Hörplatz sowie die Position der Lautsprecher frei zu wählen, lässt sich dies aber noch steigern.
Dazu dient als Grundlage der "Goldenen Schnitt". Gemäß dieser architektonischen Verhältnismäßigkeit werden die Maße des Raumes mit bedacht. Die Theorie dahinter ist, dass alle Raumresonanzen gleichmäßig angeregt werden und so keine übermäßigen Verfärbungen entstehen. Wichtig ist es, den Mittelpunkt des Tieftöners als Fixpunkt zu nehmen. Trotz der sehr guten Grundvoraussetzung sollten Sie nicht auf eine Feinoptimierung nach Gehör verzichten, immer ausgehend davon, dass Ihr bester Hörplatz mit den Lautsprechern ein gleichseitiges Dreieck bildet (Nahfeld-Position).

Eine noch bessere räumliche Wiedergabe lässt sich durch diagonale Aufstellung erreichen. Das kommt daher, dass das Gehirn für eine klare Ortung zwischen zwei Tönen 4 Millisekunken Zeit braucht. Erst danach kann es zwischen einem direkten Ton und einer Reflexion unterscheiden. So sollten die Rückwand mindestens 70 Zentimeter und die Seitenwände mindestens 60 Zentimeter von den Lautsprechern entfernt sein. Dass dabei nur in quadratischen Räumen die Boxen links wie rechts die gleichen Verhältnisse vorfinden, sollten vor allem jene Musikgenießer bedenken, die besonders empfindlich auf schlechtes Timing reagieren.