Nokia im Interview
Interview mit Pekka Pohjakallio, Vice President Nokia Nseries Computers Multimedia
Pekka Pohjakallio, Vice President Nokia Nseries Computers Multimedia über das neue Bedienkonzept und neue Features der N-Serie.

connect: Nokia hat eine neues Menükonzept angekündigt. Was soll verbessert werden und was ist davon am N81 schon zu sehen?Pohjakallio: Die neue Benutzeroberfläche wird nach und nach integriert und ist in Ansätzen beim N81 schon vorhanden. Wir haben hier eine Taste, die wir Multimedia-Taste nennen. Die Idee ist, im Multimedia-Menü alles zusammenzufassen, was für den Kunden wichtig ist. Da gibt es Musik, Spiele, Fotos ...
connect: ... ein Update also des Galerie-Menüs, wie wir es von den Serie60-Geräten kennen?Pohjakallio: Teilweise, denn wir haben hier auch Dinge, die es in der jetzigen Galerie nicht gibt: Maps, Internet, Kontakte, alles von dem wir glauben, dass es Schlüsselfunktionen für den Kunden sind. Das hier ist der erste Schritt, generell geht der Trend dahin, dass das Telefon etwas in den Hintergrund tritt und die Erlebniswelten im Mittelpunkt stehen.
connect:Sie wollen die neue Benutzeroberfläche nach und nach entwickeln. Wie schnell können Sie auf Wünsche der Kunden reagieren?Pohjakallio: Wir bieten mit dem Nokia Software-Update jedem Nutzer die Möglichkeit, die Firmware seines Mobiltelefons selbst zu aktualisieren. Wenn wir also heute Neuerungen oder Verbesserungen bringen, können wir sie auch den Kunden anbieten, die bereits ein Mobiltelefon haben.

connect:Sie sprechen beim Handy-Display nach der Kinoleinwand, dem Fernseher und dem Computer-Monitor vom "vierten Bildschirm". Wird sich dieser bei der Auflösung den großen Vorgängern annähern?Pohjakallio: Beim N81 setzen wir noch auf QVGA-Auflösung. Wenn man sich überlegt, was die nächsten Schritte sein könnten, dann gehört eine höhere Auflösung sicherlich dazu. Widescreen-Video ist ein weiterer Punkt, an den wir irgendwann kommen müssen, das ist offensichtlich. Es bleibt aber letztlich ein Balanceakt: Wie groß darf das Display sein, damit das Gerät noch in die Tasche passt.
connect: Und was die Batterie verkraftet.Pohjakallio: Exakt. Es ist schon irgendwie lustig zu sehen, wie verrückt diese Industrie funktioniert. Man packt viele neue Funktionen in die Geräte, nicht zuletzt weil die Kunden das wünschen, und muss trotzdem nach wie vor kontinuierlich an den Basics arbeiten - wie eben an einer guten Ausdauer. Wir haben jetzt ein Batterie-Pack angekündigt, mit dem man das Handy zur Not betreiben kann, wenn der Akku leer ist. Das ist sicherlich nicht die optimale Lösung, wir arbeiten weiterhin an der Ausdauer. Aber die Anwendungsprofile haben sich deutlich geändert.
connect: Zurück in die Zukunft: Dort wollen Sie Online-Dienste unter der Marke Ovi zusammenfassen. Wie muss man sich das vorstellen: Wie ein Web-Portal?Pohjakallio: Nein, es wird direkt in die Benutzeroberfläche integriert. Beim N81 etwa im Multimedia-Menü. Nur das garantiert, dass die Dienste einfach zu bedienen sind. Ovi lebt sehr von der Entwicklung und am Ende ist auch hier entscheidend, was der Konsument haben will. Im Moment ist es so, dass der Link zu Ovi über das Multimedia-Menü führt. Nokia N-Gage ist ein Teil von Ovi, unser Musik Store ist ein Teil von Ovi. Schon jetzt lassen sich viele Dienste wie Flickr nutzen, aber bislang muss der Kunde für jedem Dienst jeweils heraus finden, wie es funktioniert. Ovi ist eine Marke die zeigt, dass alle Dienste unter diesem Dach gut mit Nokia-Handys zusammen arbeiten und den Zugang zu ihnen erleichtert. Dazu gehören Nokia-eigene Dienste wie der Nokia Musik Store oder N-Gage aber auch Dienste von anderen Anbietern wie Flickr.