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Kaufberatung

Mac Mini oder Mac Studio: Welchen Apple-Rechner kaufen?

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Mit Mac Mini und Mac Studio bietet Apple zwei Kompakt-PCs an. Wir sagen, ob der günstige Mini reicht und für welche Zwecke Sie zum teureren Mac Studio greifen sollten.

Autor: Tim Kaufmann • 25.3.2025 • ca. 3:50 Min

Der schlanke Mac Mini macht auf dem Tisch eine gute Figur.
Der schlanke Mac Mini macht auf dem Tisch eine gute Figur.
© Apple

Wer braucht den Mac Studio, für welche Aufgaben reicht der Mac Mini? Das sind die Fragen, die über dieser Kaufberatung stehen. Schließlich kostet selbst der einfachste Mac Studio mehr als das Dreifache eines Mac Mini: 2.499 Euro gegenüber 699 Euro.Dafür bekommt man mehr Prozessorleistung, die g...

Wer braucht den Mac Studio, für welche Aufgaben reicht der Mac Mini? Das sind die Fragen, die über dieser Kaufberatung stehen. Schließlich kostet selbst der einfachste Mac Studio mehr als das Dreifache eines Mac Mini: 2.499 Euro gegenüber 699 Euro.

Dafür bekommt man mehr Prozessorleistung, die größere SSD (512 statt 256 Gigabyte), mehr Arbeitsspeicher (36 statt 16 Gigabyte), eine leistungsfähigere GPU, mehr und schnellere Anschlüsse. Doch wer braucht überhaupt so viel Leistung, dass sich ein Mac Studio lohnt, und für wen reicht der günstigere Mac Mini? Dieser Frage gehen wir in der Kaufberatung nach.

Mac Studio und Mini mit M4 und mehr

Apple hat den Mac Mini zuletzt im Oktober 2024 aktualisiert und mit dem aktuellen M4 Chip ausgestattet, wahlweise in der Standard- oder Pro-Variante. Beim im März 2025 vorgestellten Mac Studio ist es "kompliziert", wie man so sagt.

Auch der Mac Studio bekommt nun sein M4-Update.

Das Standardmodell stattet Apple mit dem M4 Max aus. Gegen Aufpreis gibt es den M3 Ultra. Diesen liefert Apple zwar im Mac Studio erstmals aus. Doch er basiert noch auf der älteren M3-Linie. Sie rechnet im für Standardszenarien wie Office, Surfen und Videoschauen relevanten Singlecore-Betrieb 10 bis 20 Prozent langsamer als die M4-Chips. Dafür dürfte der M3 Ultra selbst den M4 Max bei der Multicore- und Grafikleistung distanzieren.

Doch wie groß der Unterschied ausfällt lässt sich schwer bemessen, denn der gängige Geschwindigkeitstest "Geekbench 6" schwächelt ausgerechnet bei mit mehr als 16 CPU-Kernen ausgestatteten Chips wie dem M3 Ultra.

Apple Silicon im Mac Mini (M4 und M4 Pro)

Vollbild an/aus
Apple M4 Apple M4 Pro
CPU-Kerne: 4 P, 4 oder 6 E8 oder 10 P, 4 E
GPU-Kerne: 8 oder 1016 oder 20
Arbeitsspeicher max.: 32 GBmax.: 64 GB
Speicherbandbreite: 120 GB/s273 GB/s
Geekbench 6 Single-Core: ~ 3.700 (10 Cores)~ 3.900 (14 Cores)
Geekbench 6 Multi-Core: ~ 15.000 (10 Cores)~ 22.600 (14 Cores)
Geekbench GPU (Metal): ~ 55.000 (10 Cores)~ 100.000 (20 Cores)
Der Mac Studio wird maximal vom M2 Ultra-Chip angetrieben.
Der Mac Studio wird maximal vom M2 Ultra-Chip angetrieben.
© Apple

Apple Silicon im Mac Studio (M4 Max und M3 Ultra)

Vollbild an/aus
M4 Max M3 Ultra
CPU-Kerne: 10 oder 12 P, 4 E20 oder 24 P, 8 E
GPU-Kerne: 32 oder 4060 oder 80
Arbeitsspeicher max: 128 GB512 GB
Speicherbandbreite: 546 GB/s819 GB/s
Geekbench 6 Single-Core: ~~3.900 (16 Cores)~3.200 (32 Cores)
Geekbench 6 Multi-Core: ~26.500 (16 Cores)n.N.
Geekbench 6 GPU (Metal): ~195.000 (40 Cores)n.N.

Legende: P-Kerne sind Performance-CPU-Kerne, E-Kerne energieeffiziente CPU-Kerne.

Wie groß der Geschwindigkeitsunterschied in der Praxis ist, hängt also davon ab, für welche Anwendungen Sie Ihren Mac einsetzen:

  • Nutzen Sie den Mac hauptsächlich für E-Mail, Web, Videos, Musikhören und Surfen, dann steht die Singlecore-Leistung im Vordergrund.
  • Die Multicore-Leistung zahlt sich nur in Verbindung mit Programmen aus, die Rechenaufgaben auf mehrere CPU-Kerne verteilen. Das sind typischerweise Softwares im Kreativbereich wie dem Videoschnitt und der Bildbearbeitung und Entwicklungsumgebungen für Programmierer und lokal laufende KI-Modelle. Von der großen Speicherbandbreite profitieren zum Beispiel lokal laufende KI-Anwendungen.

Der Mac Mini mit M4 schlägt sich beachtlich: In der für die Praxis der meisten Anwender besonders relevanten Single-Core Leistung hält er mit den teureren M4 Pro und M4 Max mit (etwa 5 Prozent langsamer) und dem M3 Ultra läuft er davon. Lediglich bei der Grafikleistung muss er sich geschlagen geben und seine SSD ist spürbar langsamer als die des Mac Studio. Für alltägliche Anwendungen und Spiele bietet der Mac Mini aber in jedem Fall mehr als genug Leistung. Das liegt auch daran, dass Apple mit dem M4 zwei leidige Probleme aus der Welt geschafft hat. Die Standardausstattung von 16 statt bislang 8 Gigabyte Arbeitsspeicher gilt als zukunftssicher und die kleine 256 GB SSD ist nicht mehr deutlich langsamer als die größeren Modelle.

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Der Mac Studio bietet hauptsächlich mehr Spielraum nach oben - Spielraum, den vor allem Profis zu nutzen wissen. Sie können den Arbeitsspeicher (min. 36 Gigabyte ab Werk) auf bis zu 512 Gigabyte aufrüsten, genug für RAM-hungrige Anwendungen aller Art. Wer professionell mit Fotos, Videos oder aufwendigen Musikprojekten arbeitet, profitiert zudem von den sogenannten Media Engines, von denen M4 Max und M3 Ultra mehr mitbringen. Durch die aktive Kühlung kann der Mac Studio seine Spitzenleistung zumindest theoretisch länger erbringen als der passiv gekühlte Mac Mini. Das macht sich aber nur bei äußert intensiver Nutzung bemerkbar.

Die Anschlüsse sprechen für den Mac Studio

Dank seiner zahlreichen Anschlussmöglichkeiten lässt sich der Mac Studio flexibel in Arbeitsabläufe integrieren. Er kann bis zu acht 4K-Displays, acht 6K-Displays oder vier 8K-Displays gleichzeitig ansteuern. Beim Mac Mini ist bereits bei drei Displays Schluss.

Die rückseitigen Anschlüsse für den Mac mini.
Die rückseitigen Anschlüsse für den Mac mini.
© Apple

Bereits der Mac Studio mit M4 Max bietet vier Thunderbolt-5-Anschlüsse (USB-C-Buchse) und zwei USB-A-Anschlüsse. Beim M3 Ultra sind es sechs Thunderbolt-5-Anschlüsse und zusätzlich zu zwei USB-A-Anschlüssen noch zwei USB-C-Anschlüsse. Beide Modelle verfügen zudem über einen SDXC-Kartenleser (UHS-II). Der Mac Mini mit M4 zählt drei Thunderbolt-4-Anschlüsse beziehungsweise dreimal Thunderbolt 5 beim Mini mit M4 Pro. Dazu kommen zwei USB-C-Anschlüsse. Der Unterschied zwischen Thunderbolt 4 und 5 (doppelt so schnell) spielt derzeit in der Praxis der wenigsten Anwender eine Rolle. Der Mac Studio ist standardmäßig mit einem 10-Gbit-Ethernet-Netzwerkanschluss ausgerüstet, der beim Mac Mini gut 100 Euro Aufpreis kostet. Alle Modelle bieten einen HDMI-Anschluss.

Die Rückseite des Mac Studios.
Die Rückseite des Mac Studios.
© Apple

Fazit: Meistens reicht der Mac Mini

Für die meisten Benutzer ist der Mac Mini völlig ausreichend. Er ist billiger, leiser und braucht weniger Platz. Wer "mehr" will, investiert am besten in Arbeitsspeicher und SSD und erst dann in den noch leistungsfähigeren M4 Pro.

Wer sich heute für den Mac Studio entscheidet, muss schon besondere Gründe haben - und weiß das in aller Regel auch. Das gilt erst recht für den Studio mit M3 Ultra. Er dürfte sich vor allem auf den Schreibtischen einer kleinen Schar von professionellen Anwendern wiederfinden, die ihren Mac für extrem rechenintensive Aufgaben wie aufwendige Bildbearbeitung, Videoproduktion, Softwareentwicklung und KI nutzen. Alle anderen Nutzer sind auch dann mit dem Mac Mini besser bedient.

Generell gilt: Eine externe SSD deutlich günstiger als die größeren SSDs, die Apple zu Mondpreisen anbietet. Dank der schnellen Thunderbolt-Anschlüsse des Mac Mini beziehungsweise Mac Studio ist sie nicht unbedingt langsamer.

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