Intel-Mainboard 2025: Welcher Chipsatz ist der Richtige?
Aktuell lassen sich drei Generationen Desktop-CPUs von Intel auf zwei verschiedenen Sockeln mit fast einem Dutzend Chipsätzen konfigurieren. Wir helfen bei der Auswahl des richtigen Mainboards.

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- Empfehlungen für Intel-Mainboards 2025
Sie stellen einen Desktop-PC auf Intel-Basis zusammen? Früher oder später gelangen Sie dabei zur Auswahl des passenden Mainboards, auch Motherboard oder Hauptplatine genannt. Der Chipsatz, der darauf aufgelötet ist, verbindet alle Komponenten Ihres PCs miteinander. Dazu gehören neben Arbeitsspei...
Sie stellen einen Desktop-PC auf Intel-Basis zusammen? Früher oder später gelangen Sie dabei zur Auswahl des passenden Mainboards, auch Motherboard oder Hauptplatine genannt. Der Chipsatz, der darauf aufgelötet ist, verbindet alle Komponenten Ihres PCs miteinander. Dazu gehören neben Arbeitsspeicher, SSD und Grafikadapter auch die CPU, die in einem Sockel auf der Hauptplatine sitzt. Häufig bringt der Chipsatz auch eigene Funktionen mit, zum Beispiel Netzwerkadapter.
CPU-Sockel und Chipsatz des Mainboards müssen zur CPU passen. Deshalb verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über Intels aktuelle Desktop-CPUs, vergleichen die Chipsätze, die Intel dafür anbietet und kommen dann zu den konkreten Produktempfehlungen.
Intels Chipsätze für Prozessoren der Core Ultra 200-Serie
Die Core Ultra 200 Serie ist die aktuelle Desktop-CPU-Generation von Intel, die auch als "Arrow Lake S" bezeichnet wird. CPUs dieser 15. Generation von Intel Desktop-CPUs erkennt man an der führenden "2" in der Modellbezeichnung, also zum Beispiel "Core Ultra 7 265K". Alle diese CPUs benötigen ein Mainboard mit einem Sockel vom Typ LGA 1851. Solche Mainboards verfügen zwangsläufig über einen Intel-Chipsatz aus der 800er-Serie. Derzeit sind dies die Chipsätze B860, H810, Q870 und Z890. Da H810 und Q870 derzeit nur auf wenigen Mainboards für spezielle Anwendungen zu finden sind, konzentrieren wir uns im Folgenden auf B860 und Z890:
- Beide Chipsätze unterstützen ausschließlich DDR5-Speicher und bieten PCIe 5.0 für Grafikkarten sowie PCIe 4.0 für M.2 SSDs. Damit unterscheiden sie sich teilweise deutlich von der Vorgängergeneration.
- Mit dem Chipsatz B860 wendet sich Intel an Anwender, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Preis und Leistung suchen. Er unterstützt DDR5-Speicher und ermöglicht RAM-Overclocking, was bisher in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich war. Zudem sind moderne Schnittstellen wie PCIe 5.0 für Grafikkarten und PCIe 4.0 für M.2 SSDs vorhanden. Die DMI Anbindung zwischen CPU und Chipsatz erfolgt über PCIe 4.0 x4, was für die meisten Anwendungen ausreichend ist.
- Der Z890-Chipsatz ist die erste Wahl für Benutzer, die das Maximum aus ihrem System herausholen wollen. Er ermöglicht nicht nur erweitertes RAM-Overclocking, sondern auch CPU-Overclocking. Außerdem bietet der Z890 zusätzliche PCIe Lanes und damit mehr Erweiterungsmöglichkeiten als das B860. Die DMI-Anbindung erfolgt über PCIe 4.0 x8. Damit stellt der Z890 doppelt so viel Bandbreite für die Datenübertragung zwischen CPU und Chipsatz zur Verfügung wie der B860.
Unsere Einschätzung: In den meisten PCs stecken eine Grafikkarte und ein oder zwei SSDs. Diese werden zum Spielen, Surfen, Videos anschauen etc. verwendet. Für diese Anwendungen ist der B860 die richtige Wahl. Das Z890 lohnt sich für Gamer, die ihr System oberhalb der spezifizierten Leistungsgrenze betreiben wollen und für Nutzer mit umfangreicher Peripherie, zum Beispiel mehrere NVMe-SSDs, Thunderbolt-Geräte, 10GbE-Netzwerkkarten etc.
Intels Chipsätze für ältere Intel-Prozessoren
Im Handel finden Sie noch massenweise Mainboards für ältere Intel-Prozessoren. Das gilt insbesondere für solche aus der 13. und 14. Generation (Alder Lake S und Raptor Lake S), die erst kürzlich durch Arrow Lake S abgelöst wurden. Prozessoren beider Generationen benötigen ein Mainboard mit Intel LGA 1700 Sockel und einen Chipsatz aus der 600er- oder 700er-Serie.
- Intels 600er Chipsatz-Serie besteht aus dem Z690, dem B660, dem H670 und dem H610. Praxisrelevant sind vor allem die ersten beiden. Der H670 rückt dem Z690 preislich eng auf die Pelle, bietet aber weniger Leistung. Beim günstigen H610 müssen Sie hingegen auf viel Leistung verzichten. Aus diesen Gründen klammern wir die beiden H-Chipsätze in unserer Betrachtung aus.
- Intels 700er Chipsatz-Serie besteht derzeit nur aus dem Z790, dem B760 und dem H770. Der Fortschritt fällt generell gering aus. Jeweils vier ehemalige PCIe-3.0-Lanes (siehe unten) sind jetzt schnellere PCIe-4.0-Lanes und speziell der Z790 bietet einen zusätzlichen USB-Anschluss mit 20 Gb/s.
- Die genannten Chipsätze lassen sich mit günstigem, aber auch etwas langsamerem DDR4-Arbeitsspeicher sowie teurerem DDR5-Speicher betreiben. Sie müssen sich schon beim Kauf entscheiden, ob Sie Ihren neuen Computer mit DDR4 oder DDR5 betreiben möchten. Mainboards unterstützen nämlich entweder den einen oder den anderen Standard, aber nicht beide. Nur Z790 und Z690 unterstützen CPU-Overclocking, also das Übertakten des Prozessors zur Leistungssteigerung.
Für die meisten Nutzer ist aktuell der B760 die richtige Wahl, bei nennenswert geringerem Preis auch der B660. Wer hohe Anforderungen an sein Mainboard stellt und insbesondere nicht nur RAM, sondern auch die CPU übertakten möchte, der greift stattdessen zum Z790 oder zum Z690. Mainboards mit einem Chipsatz aus der älteren 600er-Serie bedürfen möglicherweise eines UEFI-Updates, damit sie mit Raptor-Lake-S-CPUs zusammenarbeiten.