iPad oder MacBook: Welches Gerät ist die bessere Wahl?
Mehr zum Thema: AppleiPad oder MacBook - welches Gerät eignet sich besser für Ihre Bedürfnisse? Unser Artikel zeigt die Vor- und Nachteile beider Geräte und hilft Ihnen so, die richtige Wahl zu treffen.

Die Wahl zwischen einem iPad und einem MacBook kann eine Herausforderung sein. Je nach Ausstattung kosten und wiegen die Geräte ähnlich viel und Apple verbaut teilweise sogar ähnliche Chips und Displays. Das iPad verspricht als "großes iPhone" die einfachere Bedienung und das insgesamt...
Die Wahl zwischen einem iPad und einem MacBook kann eine Herausforderung sein. Je nach Ausstattung kosten und wiegen die Geräte ähnlich viel und Apple verbaut teilweise sogar ähnliche Chips und Displays. Das iPad verspricht als "großes iPhone" die einfachere Bedienung und das insgesamt modernere Konzept. Auf der anderen Seite scheint das MacBook als klassischer Personal Computer die sichere Wahl zu sein.
Deshalb beleuchten wir die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Geräte im Detail und helfen Ihnen so, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Wir gehen auf die Unterschiede zwischen macOS und iPadOS ein, beleuchten das Hard- und Softwareangebot und werfen einen Blick auf das Zubehör. Am Ende finden Sie eine Zusammenfassung mit Empfehlungen, welches Gerät für welche Nutzergruppe am besten geeignet ist.
Betriebssysteme und Software
Auf dem MacBook läuft macOS als Betriebssystem, auf dem iPad Apples iPadOS. Auch wenn sich beide optisch ähneln, sind sie doch sehr unterschiedlich. Das zeigt schon ein Blick auf die Herkunft der beiden Systeme. macOS ist ein in über 20 Jahren gewachsenes Betriebssystem für Desktop-PCs mit allen dazugehörigen Funktionen und entsprechendem Leistungshunger.
Für das erste iPhone, das 2007 auf den Markt kam, hat Apple macOS im Funktionsumfang beschnitten. Nur so war es möglich, es als iOS (ursprünglich "iPhone OS") auf der leistungsschwachen iPhone-Hardware an den Start zu bringen. Selbst Grundfunktionen wie Umlaute und Zwischenablage fehlten zunächst.
macOS bietet mehr Funktionen und Freiheiten
2011 erschien das erste iPad, auf dem eine leicht angepasste Variante von iOS lief. Seitdem hat Apple den Funktionsumfang des heute iPadOS genannten Betriebssystems zwar kontinuierlich erweitert, aber nie den Funktionsumfang von macOS erreicht. So fehlen beispielsweise bis heute Suchordner, eine Geschwindigkeitsanzeige für den Dateitransfer, eine Funktion zum Formatieren externer Laufwerke (kommt im Herbst 2024) und die Möglichkeit, einem Dateityp eine App zuzuordnen, mit der er standardmäßig geöffnet werden soll.
Zwar kann man auch auf dem iPadOS mit mehreren Fenstern gleichzeitig arbeiten, diese bieten aber deutlich weniger Spielraum bei der Auswahl von Position und Größe als auf dem Mac. Die Suchfunktion "Spotlight" hat es zwar auf das iPad geschafft, versagt dort aber relativ häufig. Insbesondere Dateien und E-Mails, von denen man genau weiß, dass sie "da" sind, werden nicht gefunden.
Das Audiosystem kann jeweils nur einen Audiostream wiedergeben und schränkt auch die Möglichkeiten der Audioaufnahme ein. Darüber hinaus fehlen dem iPadOS praktische Apps, die unter macOS mitgeliefert werden. Dazu gehört die Vorschau-App, die als universeller Dateibetrachter fungiert und die wichtigsten Funktionen zur Bearbeitung von PDF-Dateien enthält. Schriften verwalten Sie auf dem Mac bequem mit der App Schriftsammlung, während man auf dem iPadOS dafür durch mehrere brennende Reifen springen muss.
Apple verweigert Software-Entwicklern eine Reihe von Funktionen, was dazu führt, dass es für iPadOS kaum systemweite Dienstprogramme gibt. Das erklärt zum Beispiel die Abwesenheit der beliebten Zwischenablagen-Manager oder alternativer Backup-Softwares unter iPadOS. Zudem fehlt die Möglichkeit, zeitraubende Aufgaben wie den Export eines Videos im Hintergrund zu erledigen, während man mit einer anderen App arbeitet. Aus diesen und weiteren Gründen bieten Apps unter iPadOS häufig einen geringeren Funktionsumfang als ihre gleichnamigen Versionen unter macOS.
macOS und iPadOS sind vollständig in den Apple-Kosmos integriert
Kommen wir zu den Gemeinsamkeiten von macOS und iPadOS. Beide bieten eine nahtlose Integration mit anderen Apple-Geräten und -Diensten. Funktionen wie Handoff, AirDrop und Continuity ermöglichen die nahtlose Übertragung von Arbeiten zwischen Mac, iPad und iPhone. Beide Betriebssysteme unterstützen iCloud, um Daten, Dokumente und Fotos zwischen den Geräten zu synchronisieren.
Sowohl macOS als auch iPadOS bieten starke Sicherheitsfunktionen wie Datenverschlüsselung, regelmäßige Software-Updates und Schutz vor Malware. Beide Betriebssysteme nutzen Touch ID oder Face ID zur sicheren Authentifizierung der Benutzer und bieten Funktionen zum Schutz der Privatsphäre. Apple bietet für beide Plattformen regelmäßige Softwareupdates an, die neue Funktionen, Sicherheitsverbesserungen und Fehlerbehebungen enthalten. Die Updateversorgung erstreckt sich in der Regel über viele Jahre, was der Langlebigkeit der Geräte zugute kommt.
Kopf an Kopf bei der Hardware
Die iPads mit M-Chip (M1, M2, M4 etc.) liefern sich in Sachen Leistung ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem MacBook Air. Kein Wunder, denn die gleichen Chips ticken auch in Apples schlanken Notebooks. Erst das MacBook Pro legt mit den optional erhältlichen Pro- und Max-Varianten der M-Chips noch eine Schippe drauf. iPads mit A-Chips wie dem "A14 Bionic" sind langsamer, reichen aber für Standardanwendungen aus.
Beide Geräteklassen zeigen sich bei der Speicherausstattung flexibel. Das MacBook bietet mindestens 256 GB Speicherplatz und kann je nach Modell auf bis zu 8 TB erweitert werden. Beim iPad müssen im einfachsten Fall 64 GB genügen und maximal stehen 2 TB zur Verfügung. Je nach Speicherbedarf kann der geringere maximale Speicherplatz im iPad den Ausschlag geben. Beziehen Sie aber auch Cloud-Speicher und externe SSDs in Ihre Entscheidung mit ein.
Der Arbeitsspeicher beim MacBook reicht von 8 bis 128 GB RAM, wobei 8 GB als knapp bemessen gelten. Beim iPad hat Apple die Größe des Arbeitsspeichers fast immer an das Modell gekoppelt. Nur beim iPad Pro können Sie die Größe steuern, indem Sie sich für eines der beiden Top-Modelle mit 1 beziehungsweise 2 Terabyte Speicherplatz entscheiden. Der Arbeitsspeicher wächst dann automatisch von 8 auf 16 GB, was auch das Maximum beim iPad ist. Obwohl die Speicheroptionen im Vergleich zu MacBooks etwas eingeschränkter sind, bieten sie dennoch genügend Kapazität für die meisten mobilen Anwendungsfälle.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Bildschirm. MacBooks sind mit Retina-Displays ausgestattet, die eine hohe Auflösung und exzellente Farbgenauigkeit bieten. Die Bildschirmgrößen reichen von 13 Zoll (MacBook Air, MacBook Pro) bis 16 Zoll (MacBook Pro). Diese Displays sind ideal für die professionelle Bild- und Videobearbeitung sowie für den allgemeinen Gebrauch. Sie unterscheiden sich kaum von ihren Pendants in den verschiedenen iPads. Nur beim iPad Pro macht Apple einen Unterschied - und verbaut hier derzeit das hellste und farbenprächtigste Display der Firmengeschichte. Lediglich bei der höheren Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz kann das MacBook mithalten, und hier auch nur das teure MacBook Pro.
Relevant für mobiles Arbeiten ist außerdem die Akkulaufzeit. MacBooks halten durch die Bank weg länger ohne externe Stromversorgung durch als iPads. So gibt Apple zum Beispiel das iPad Mini (6. Generation), das 11 Zoll iPad Air (M2) und das 13 Zoll iPad Pro (M4) mit 9 bis 10 Stunden Akkulaufzeit an. Bei MacBook Air (13/15 Zoll, M3) und MacBook Pro (14/16 Zoll, M3 Pro) liegt der Zeitraum bei 15 bis 22 Stunden. In der Praxis kommt es beim MacBook aber eher zu Abweichungen nach unten, wenn Sie viele Programme gleichzeitig starten.
Unterschiede beim Touchscreen und den Anschlüssen
Dank des Touchscreens, der technisch gesehen ebenfalls zum Display gehört, lässt sich das iPad genauso komfortabel bedienen wie das iPhone. In Kombination mit dem Apple Pencil wird das iPad noch leistungsfähiger. Der Stift ermöglicht handschriftliche Notizen, detaillierte Skizzen, Zeichnungen und Gemälde. Auch PDFs lassen sich mit dem Stift leichter kommentieren, markieren und sogar unterschreiben. Während MacBooks hauptsächlich auf die Eingabe über Tastatur und Trackpad angewiesen sind, eröffnen die Touchscreen- und Stiftfunktionen des iPad völlig neue Nutzungsmöglichkeiten. Die Anwendungsmöglichkeiten gehen weit über die eines herkömmlichen Laptops hinaus.
Auch bei den Anschlüssen gibt es Unterschiede. MacBooks sind mit mehreren USB-C/Thunderbolt-Anschlüssen ausgestattet, die eine schnelle Datenübertragung und den Anschluss externer Geräte ermöglichen. Die Pro-Modelle bieten zusätzlich einen HDMI-Anschluss und einen SD-Kartensteckplatz. iPads verfügen in der Regel über einen USB-C-Anschluss (Lightning bei älteren Modellen), der zum Laden und zum Anschluss externer Geräte verwendet wird. Die Anschlussmöglichkeiten sind eingeschränkter als beim MacBook, können aber durch Adapter und Docking-Stationen in Maßen erweitert werden.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Portabilität. MacBooks sind für ihre Mobilität bekannt. Das MacBook Air wiegt etwa 1,2 kg und ist damit sehr leicht und portabel. Die MacBook Pro Modelle sind etwas schwerer, aber immer noch gut transportabel, mit einem Gewicht von etwa 1,6 kg bis 2,2 kg. iPads sind äußerst portabel und wiegen je nach Modell zwischen rund 300 und 600 Gramm. Sie sind leichter und kompakter als die meisten MacBooks, was sie ideal für den mobilen Einsatz macht. Mit einer optionalen Tastaturhülle können sie jedoch sogar schwerer werden als das MacBook Air.
Schließlich spielen auch die Kameras und die Audioqualität eine wichtige Rolle. MacBooks verfügen über eine 1080p FaceTime HD-Kamera, die für Videokonferenzen geeignet ist. Die integrierten Mikrofone und Lautsprecher bieten eine gute Audioqualität, die für die meisten Anwendungen ausreichend ist. iPads, insbesondere die Pro-Modelle, sind mit zwei Kameras ausgestattet. Die an der Vorderseite eignet sich für Videokonferenzen und bietet dabei eine bessere Bildqualität und mehr Flexibilität. Die Kamera an der Rückseite eignet sich zum Beispiel zum Einscannen von Dokumenten, aber natürlich auch für Fotos und Videos. Klangmäßig liegt das MacBook nach unserem Eindruck leicht vorne.
iPad benötigt häufig mehr Zubehör
Ein wesentlicher Aspekt bei der Wahl zwischen einem MacBook und einem iPad ist die Verfügbarkeit von Produktivitätswerkzeugen und Zubehör. MacBooks sind in erster Linie für den Einsatz mit traditionellen Eingabegeräten konzipiert. Tastatur und Trackpad bringen sie ab Werk mit. Nur wenn Sie zum Beispiel für die Arbeit am Schreibtisch eine externe Tastatur möchten oder lieber mit Maus arbeiten, fallen zusätzliche Kosten an.
Das iPad wird standardmäßig ohne Eingabegeräte ausgeliefert und ausschließlich über den Touchscreen bedient. Das reicht oft nicht mehr aus, wenn das Gerät für mehr als Internet, Social Media und Medienkonsum genutzt werden soll. Dann wird der Ruf nach Tastatur, Maus und/oder Trackpad sowie einem Eingabestift laut. Das ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, vor allem wenn man auf hochwertige Hardware wie Apples Magic Keyboard mit integriertem Trackpad (ab 349 Euro) setzt. Zumindest aber ist eine Hülle notwendig, um das iPad-Display auf Reisen vor Kratzern zu schützen.
Die Unterstützung für externe Monitore ist oft wichtig für produktives Arbeiten. An aktuelle MacBooks können mindestens zwei externe Monitore angeschlossen werden (teilweise unter Verzicht auf das interne Display), was die Produktivität deutlich steigert. Auch an iPads können externe Monitore angeschlossen werden, allerdings benötigt man dafür oft einen Adapter vom USB-C-Anschluss des Tablets auf HDMI, DisplayPort oder ähnliches am Monitor. Die Funktionalität beschränkt sich im Wesentlichen auf die Spiegelung des Bildschirminhalts des iPads, was die Nutzungsmöglichkeiten einschränkt. Dennoch gibt es spezielle Apps, die das iPad in Kombination mit einem externen Monitor produktiver machen können.
Dockingstationen und Adapter spielen zwar bei beiden Geräten eine wichtige Rolle, sind aber beim iPad noch wichtiger. MacBooks haben mehrere USB-C/Thunderbolt-Anschlüsse für externe Geräte wie Drucker und Festplatten. iPads haben nur einen USB-C-Anschluss (oder Lightning bei älteren Modellen). Nutzer sind daher schnell auf USB-C-Hubs angewiesen, wenn sie mehr Anschlüsse benötigen. Schon die Verwendung von Zubehör bei gleichzeitigem Aufladen des iPads führt häufig an diesen Punkt. Bei der Wahl des Zubehörs müssen Tablet-Fans darauf achten, dass die Geräte ab Werk mit dem iPad kompatibel sind. Anders als beim MacBook ist es beim iPad nicht möglich, Treibersoftware zu installieren, um das Tablet nachträglich mit unbekanntem Zubehör kompatibel zu machen.
Fazit
Das iPad kombiniert die Leistung und Benutzerfreundlichkeit des iPhones mit einem größeren Bildschirm. Außerdem verwandelt sich das iPad immer in den Computer, den man gerade braucht. "Tastatur dran" für die Arbeit, "Hülle dran", wenn's auf Tour geht, "Stift raus" für die Notizen in der Uni - und abends "alles ab", um gemütlich auf der Couch zu chillen. Dazu kommt die Gewissheit, dass iPadOS kaum Wartung braucht und auch grobe Bedienungsfehler verzeiht. Der Preis für diese Einfachheit heißt "Flexibilität" und wenn Sie genau diese nicht vermissen, dann ist das iPad das richtige Gerät für Sie.
Andererseits kann es überraschend und ärgerlich sein, an welchen Kleinigkeiten die Arbeit mit dem iPad scheitert. Während sich die Chips in iPad und Mac oft kaum noch unterscheiden, bietet das reifere und weniger reglementierte macOS mehr Freiheiten. Das zeigt sich in leistungsfähigeren Programmen, flexibleren Konfigurationsmöglichkeiten und einem breiteren Zubehör-Angebot. Vieles, was geübte Mac-Nutzer in Sekunden erledigen, dauert auf dem iPad Minuten - wenn es überhaupt möglich ist. So bietet der Mac die Sicherheit, damit "alles" machen zu können. Bei aller Einfachheit wird er Ihnen aber auch mehr abverlangen.