Smartphone und Tablet zurücksetzen

Android und iPhone: Handy-Daten sicher löschen

2.1.2018 von Hannes Rügheimer

Wer sein Handy, Smartphone oder Tablet gebraucht verkaufen will, sollte die darauf gespeicherten Daten sicher und zuverlässig löschen. Wir zeigen, wie das für Android- und iOS-Geräte geht.

ca. 2:50 Min
Ratgeber
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  1. Android und iPhone: Handy-Daten sicher löschen
  2. Android-Smartphone: Daten sicher löschen
  3. iPhone: Daten sicher löschen
Smartphone Daten löschen
Smartphone Daten löschen
© CLIPAREA.com / Fotolia.com

​Wenn der schicke, neue Nachfolger lieferbar ist, stellt sich für viele Smartphone-Fans die Frage: Wohin mit dem alten Modell? Eine beliebte Lösung ist es, das Gerät gebraucht zu verkaufen – zum Beispiel auf Ebay. Das hilft auch gleich bei der Finanzierung des Neuen. Dass man das Mobiltelefon, auf dem man über ein, zwei Jahre persönlichste Daten und Nachrichten gespeichert hat, vor der Weitergabe an Fremde auf Werkseinstellungen zurücksetzen sollte, versteht sich von selbst.​

Nur Löschen reicht oft nicht 

Doch immer wieder liest man, dass sich die Daten trotz der vermeintlichen Löschung wiederherstellen lassen. Diese Bedenken sind keineswegs von der Hand zu weisen. Denn beim einfachen Zurücksetzen hat ein Smartphone – unabhängig davon, ob es mit Android oder iOS läuft – gar nicht genug Zeit, um die Speicherinhalte wirklich zu löschen beziehungsweise mit Nullen zu überschreiben. Das würde bei einem Gerät mit 64 GB Flash-RAM eine Stunde oder länger dauern. Stattdessen gehen auch mobile Betriebssysteme so vor, wie es praktisch alle Computersysteme beim Löschen von Datenträgern tun: Eliminiert wird lediglich das Inhaltsverzeichnis, und die vorher belegten Speicherbereiche werden zur erneuten Nutzung freigegeben. Damit erscheinen der interne Speicher oder eine eingesetzte Speicherkarte leer. Doch wer es darauf anlegt, hat trotzdem gute Aussichten, die vorher dort gespeicherten Daten zu rekonstruieren.​

​Recovery-Tools zuhauf

Zu diesem Zweck gibt es Tools wie „Mobikin Doctor for Android“ oder „iPhone Data Recovery“. Sie laufen auf Desktop-PCs unter Windows oder Mac OS und greifen von außen, in der Regel über eine Kabelverbindung, auf den Speicher des angeschlossenen Telefons zu. So vermeiden sie das, was die Erfolgschancen einer Datenwiederherstellung schmälern würde: Nämlich dass neu installierte Apps den freigegebenen Speicher mit frischen Daten überschreiben würden.​

Die genannten Tools wurden in bester Absicht entwickelt. Sie richten sich an Nutzer, die wichtige Daten wie noch nicht gesicherte Fotos versehentlich gelöscht haben. Wenn es den Hilfsprogrammen gelingt, im Speicher noch vorhandene Dateistrukturen und -inhalte zu erkennen und zu sichern, lösen sie für Betroffene somit ein ernsthaftes Problem. Doch leider gilt: Je erfolgreicher diese Programme ihre Aufgabe erfüllen, umso​ größer ist auch das Missbrauchspotenzial.​

Eraser
Externer Spezialist: Das eigentlich für Windows-Speichermedien entwickelte Gratis-Tool „Eraser“ kann bei externem Zugriff auf ein Android-Smartphone auch dessen Gerätespeicher durch mehrfaches Überschreiben sicher löschen.
© Screenshot WEKA / connect

​Topmodelle sind oft sicherer

Natürlich ist dies auch den Smartphone-Herstellern bekannt, die unterschiedliche Schlüsse daraus gezogen haben. Bei manchen Geräten – typischerweise High-End- Modellen – werden die Daten im internen Speicher grundsätzlich verschlüsselt, etwa bei allen Apple-Geräten ab dem iPhone 4, ebenso beim Samsung Galaxy S7 oder dem Google Pixel. Dies verhindert den Zugriff von außen – allerdings mit allen Konsequenzen: Versehentlich gelöschte Daten sind dann wirklich verloren.​

Zusätzlich ermöglicht eine grundsätzlich aktivierte Verschlüsselung eine sehr effiziente Löschstrategie beim Zurücksetzen auf Werkseinstellungen: In diesem Fall wird neben dem Inhaltsverzeichnis der im Flash-Speicher abgelegten Dateien auch der Codeschlüssel gelöscht, mit dem die Verschlüsselung vorgenommen wurde. Beim nächsten Einrichten des Geräts wird ein neuer Codeschlüssel generiert. Bei ausreichend starker Verschlüsselung, wie sie aktuelle Smartphone-Prozessoren problemlos nebenher mit erledigen, ist die Rekonstruktion von Speicherinhalten mit vertretbarem Aufwand​ kaum mehr möglich. 

Doch leider erfordert dieses Verfahren mehrere Voraussetzungen: Die Hardware muss ausreichend Rechenleistung bieten, damit die On-the-fly- Verschlüsselung nicht zu Einbußen bei der Bediengeschwindigkeit führt. Überdies muss auch das Betriebssystem diese Strategie unterstützen; bei Android ist dies seit Version 5.0 Lollipop der Fall, bei Apple seit iOS 7. In späteren Versionen wurde der Schutz weiter verbessert und um die Unterstützung von Fingerprintsensoren und anderer Sicherheits-Hardware erweitert.​

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Vorsicht bei älteren Geräten

Dies bedeutet jedoch im Umkehrschluss: Bei älteren Geräten ist dies nicht der Fall. In der Android-Welt kommt hinzu, dass nicht alle Hersteller eine vom System angebotene Verschlüsselung auch nutzen. Auf den folgenden Seiten zeigen wir deshalb, welche Möglichkeiten Besitzer von Android- und iOS-Geräten haben, ihre Daten sicher und richtig zu löschen. 

Eine Speicherkarte sollten Sie übrigens einfach behalten. Bietet sie nur wenig Kapazität, wird sie keinen nennenswerten Erlös erzielen. Und ist sie groß, ist sie auch im neuen Gerät weiterhin nützlich.

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Quelle: WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH
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