Hintergrund
So funktioniert Multitasking auf dem Handy
Mit nützlichen Apps organisieren wir unseren Tag. Dabei läuft vieles parallel, dank Multitasking. Doch was passiert im Hintergrund, wenn Anwendungen, ohne geschlossen worden zu sein, vom Bildschirm verschwinden?

Ob wir eine Mail schreiben und im Hintergrund einen Song runterladen, Fahrrad fahren und dabei telefonieren, oder uns beim Auto fahren rasieren - all das ist Multitasking. Technisch betrachtet beginnt Multitasking bereits auf tiefster Hardware-Ebene mit der parallelen Verarbeitung mehrerer Prozesse. Wenn uns dann das Navi auf dem Smartphone zur nächsten Tankstelle führt, während im Hintergrund die Musik weiterläuft, erkennen wir die Vorteile des Multitasking auf oberster Ebene. Entscheidend ist, dass begonnene Aktivitäten, wie eine Terminerfassung, nicht verloren gehen, wenn wir zwischendurch etwas anderes mit dem Smartphone oder Tablet machen.
Google Android

Apps zu schließen haben wir uns längst abgewöhnt. Sie scheinen ohnehin irgendwie immer im Speicher zu bleiben. Die Entwickler von Android erwarten das Schließen auch gar nicht mehr, im Gegenteil. Bei der Fülle von Apps soll sich niemand mehr darum kümmern müssen, ob eine Aufgabe nun abgeschlossen und gespeichert wurde oder nicht. Sie soll einfach noch da sein, wenn wir die Anwendung das nächste Mal aufrufen. Das geht bei Android am schnellsten über eine anhaltende Berührung des Home-Buttons. Der Bildschirm verdunkelt sich, und die Icons der zuletzt genutzten Apps schieben sich darüber. Das heißt nicht, dass diese Apps noch im Speicher sind. Es heißt aber auch nicht, dass sie es nicht mehr sind. Verwirrend, oder? Die Idee, die Android verfolgt, ist die, dem Benutzer das Gefühl zu geben, seine Aktivitäten seien alle immer auf dem letzten Stand. Das sind sie auch - solange genügend freier Arbeitsspeicher vorhanden ist, bleiben die Anwendungen tatsächlich im Speicher.
Da Android aber auch auf günstigen Geräten laufen muss, muss das Betriebssystem auch mit einem gering dimensioniertem Arbeitsspeicher haushalten können. Dies erfordert eine Möglichkeit, Anwendungen jederzeit verlustfrei zu schließen - möglichst ohne dass der Nutzer dies merkt, wenn er die Anwendung wieder aktiviert. Damit das funktioniert, speichert ein Android-Smartphone jedes Mal, wenn eine App den Bildschirm verlässt, deren Daten und den aktuellen Status ab, unabhängig davon, ob die App darüber hinaus im Hauptspeicher bleibt oder nicht. So spielt es praktisch gar keine Rolle, ob die App vor dem erneuten Öffnen noch im Speicher war oder nicht. Lediglich die Zeit zum Öffnen verlängert sich. Da das Betriebssystem nur bei Bedarf aktiv wird, kann es umgekehrt vorkommen, dass viele Anwendungen im Speicher hängen, die das System unnötig belasten. Eine gute Übersicht verschafft die App "Battery Doctor - Save Battery". Neben Energiesparoptionen und einer nutzungsbezogenen Akku-Restanzeige wirft das zugehörige "Killer-Widget" auf Knopfdruck nicht mehr benötigte Anwendungen aus dem Cache.
Apple iOS

Auch das iPad und das iPhone ab iOS 4 beherrschen Multitasking. Bei Doppelklick auf den Startknopf öffnet sich über der aktiven Anwendung eine Leiste mit den zuletzt verwendeten Apps. Löscht man eine App aus dieser Leiste, wird sie aus dem Speicher entfernt und zurückgesetzt. Die übrigen Anwendungen bleiben zunächst im Speicher und laufen als Hintergrundprozesse weiter. Dazu erhalten sie einen niedrigeren Verarbeitungsstatus, um den Akku zu schonen. Außerdem werden sie, wie bei Android, gegebenenfalls aus dem Speicher entfernt, wenn sie länger nicht mehr aufgerufen wurden oder das System ungewöhnlich stark belasten. Apple überlässt es allerdings den Entwicklern, Daten und Status ihrer Anwendungen rechtzeitig selbst zu speichern. Damit nicht jäh die Musik abbricht oder plötzlich keine Mails mehr abgerufen werden, haben einige Hintergrund-Dienste einen besonderen Status, der sie vor dem plötzlichen Aus bewahrt. Standortbasierte Dienste wie mobile Arbeitszeiterfassung werden ebenfalls nicht gekappt, solange sie im Hintergrund aktiv sind. Auch ein Musikdownload wird erst beendet, wenn er abgeschlossen ist - es sei denn, der Download hängt, weil beispielsweise kein Netz mehr verfügbar ist. Auch Mail- und Nachrichtenprogramme sowie alle Anwendungen, die im Hintergrund auf eingehende Nachrichten warten beziehungsweise diese in regelmäßigen Intervallen abfragen, werden nur in besonderen Fällen beendet, etwa wenn der Akku kaum noch Ladung hat.
HP Web OS

Obwohl die Zukunft von Web OS unsicher ist, darf das authentischste Multitasking-Smartphone-Betriebssystem hier nicht fehlen, denn es fährt eine ausgesprochen klare Linie: Sieht man von permanenten Hintergrundaufgaben wie dem Nachrichtenempfang ab, werden alle tatsächlich gleichzeitig laufenden Apps auf sogenannten Karten nebeneinander dargestellt und zeigen den jeweils aktuellen Status der Anwendung. Das ist ausgesprochen übersichtlich. Über Gesten gelangt man aus einer Anwendung direkt zur nächsten. Besonders praktisch: Die Reihenfolge bestimmt man in der Übersicht selbst. Das Schließen einer App klappt ebenfalls kinderleicht: In der Übersicht genügt ein Wisch nach oben, und die Anwendung samt Daten verschwindet aus dem Speicher. Der Web-OS-Besitzer muss auch nicht fürchten, dass Anwendungen unmerklich geschlossen werden: Knappe Ressourcen melden ein HP Veer oder Touchpad mit einem Hinweis auf dem Display. Dann entscheidet der Benutzer selbst, welche Anwendung er beenden will. Wer ein Web-OS-Gerät sein Eigen nennt, schmunzelt gern über die nicht ganz gleichwertigen Multitasking-Fähigkeiten der beiden zuvor genannten Systeme, da sie die Anwendungen mitunter nur einfrieren. Bei Web OS darf man dagegen von echtem Multitasking sprechen, und auch für die Transparenz gibt es Pluspunkte. Der Umgang mit Speicherproblemen in Form von Systemmeldungen, auf die der Nutzer nicht nur reagieren kann, sondern im Grunde auch reagieren muss, ist allerdings nicht jedermanns Sache und vielleicht einer der Gründe, weshalb sich das Betriebssystem bis heute nicht durchgesetzt hat. Hier geht die Android-Strategie und auch Apples Weg auf, eine Umgebung zu schaffen, in der man sich weder um zu viele offene Programme kümmern noch Angst vor Datenverlust haben muss.
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