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Außenkamera mit Akku und USB-Versorgung

Amazon Blink Outdoor 4 im Test

Die vierte Generation von Amazons Outdoor-Kamera „Blink Outdoor 4“ ist da. Was unterscheidet sie vom Vorgänger und wie schlägt sich das System im Test?

Autor: Hannes Rügheimer • 15.6.2025 • ca. 5:10 Min

Online-Siegel
gut
AmazonBlink Outdoor 4
IP-Kamera
Juni 2025 Zum Produkt
blinkoutdoor-4
© Amazon

Mittlerweile bietet die Amazon-Marke Blink ihre Outdoor-Sicherheitskamera in der vierten Generation an. Das Modell ist leicht an der Namensgebung „Outdoor 4“ zu erkennen. Allerdings sollten Interessenten bei der Bestellung genauer hinschauen, welche Version sie ordern: Die Standardausführung, d...

Pro

  • gute Bild- und Tonqualität, großer Bildwinkel
  • Batteriebetrieb möglich, lange Laufzeiten
  • optional zusätzliches Batteriemodul für noch längere Laufzeiten
  • Stromversorgung auch per USB-C möglich
  • einstellbare Zonen für Bewegungserkennung
  • umfangreiche Alexa-Unterstützung
  • praxisgerechte Optionen
  • einfache Installation

Contra

  • Funkverbindung zwischen Sync-Modul und Kamera bietet nur kurze Reichweite
  • lokale Speicherung erfordert separat gekauftes Sync-Modul 2 oder Cloud-Abo
  • KI-Personenerkennung nur per Abo

Fazit

Die Blink Outdoor 4 ist eine gelungene Weiterentwicklung. Bild- und Tonqualität sind gut, im Batteriebetrieb erreicht die Kamera lange Laufzeiten, zudem bietet das Gesamtsystem viele praxisgerechte Optionen. Das mitgelieferte „Sync-Module Core“ ist allerdings ein Rückschritt gegenüber der vorherigen Version „Sync Module 2“: Es unterstützt keine lokale Speicherung, und die Funkverbindung zwischen Core-Modul und Kamera war im Praxistest schwächer als von früheren Tests von Blink-Kameras gewohnt.

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Mittlerweile bietet die Amazon-Marke Blink ihre Outdoor-Sicherheitskamera in der vierten Generation an. Das Modell ist leicht an der Namensgebung „Outdoor 4“ zu erkennen. Allerdings sollten Interessenten bei der Bestellung genauer hinschauen, welche Version sie ordern: Die Standardausführung, die neben der Kamera das indoor betriebene „Sync-Modul Core“ umfasst, gab es zum Testzeitpunkt für 80 Euro. Wer mehrere Kameras nutzen will, kann das Basis-Set auch mit zwei (155 Euro), drei (215 Euro) oder vier Kameras (275 Euro) ordern. Entscheidet man sich nachträglich für eine Erweiterung, gibt es eine einzelne Zusatzkamera für 75 Euro.

Unterschiedliche Akku- und Stromversorgungs-Varianten

Als ob diese Auswahl noch nicht genug wäre, bietet Amazon auch noch Varianten mit größerer Akkukapazität an. In der Standard-Kamera lassen sich zwei Lithium-Batterien im AA-Format mit je ca. 1260 mAh Kapazität einsetzen. Diese nicht wiederaufladbaren Zellen halten laut Blink je nach Nutzungshäufigkeit für bis zu zwei Jahre Betrieb durch. Wer mehr Kapazität benötigt, kann die Optionen auswählen, die auf Amazon unter der Produktvariante „4 Jahre Akkulaufzeit“ gelistet werden. Dann zählt ein zusätzliches Batteriegehäuse zum Lieferumfang, das sich hinter der eigentlichen Kamera festschrauben lässt und vier weitere, mitgelieferte AA-Lithium-Batterien enthält. Diese Ausführung gibt es zur UVP von 110 Euro für das Starter-Set mit einer Kamera, zum Testzeitpunkt reduziert auf 100 Euro. Die Aufpreise für die Pakete mit zwei bis vier Kameras oder eine Zusatzkamera ohne Sync-Modul fallen entsprechend aus – je rund 15 bis 20 Euro pro Kamera.

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Die Blink Outdoor 4 lässt sich dank Batteriebetrieb auch an den Baum hängen
© Amazon

Wer allerdings mehrere der Outdoor-Kameras allein per Batterie betreiben will, muss sich – wenn auch selten – auf größere Batteriewechsel-Aktionen einstellen. Ein Vierer-Pack der verwendeten Lithium-Batterien gibt es für rund 53 Euro. Bei der Planung sollten Interessenten jedoch bedenken, dass sich die Kamera, sofern es ihr Montageort zulässt, auch per USB-C-Strippe speisen lässt. Wofür wir auch im Test durchaus dankbar waren: Erkennt die Kamera eine externe Stromversorgung, klemmt sie die Lithium-Zellen ab und legt nicht etwa eine Ladespannung an sie an, was gefährliche Folgen haben könnte.

Ersteinrichtung per QR-Code

Worin unterscheidet sich die Outdoor 4 nun genau von ihrem Vorgänger, der Outdoor 3? Der Blickwinkel der Kamera ist von vorher 110 Grad auf nun 143 Grad (jeweils diagonal) gewachsen. Und in Kombination mit einem Blink-Cloud-Abo bietet das Gerät nun KI-basierte Personenerkennung. Geblieben sind Vorzüge wie eine sehr umfangreiche Alexa-Unterstützung und die bereits beschriebenen langen Batterielaufzeiten.

Zur Inbetriebnahme will zuerst das mitgelieferte „Sync Module Core“ über das mitgelieferte USB-C-Netzteil angeschlossen und in der „Blink Home Monitor“-App angemeldet werden. Letzteres erfolgt bequem über einen QR-Code auf der Rückseite des Sync-Moduls. Wer schon ein Sync-Modul von Blink hat, kann die Kamera auch daran betreiben. Auch die Kamera selbst wird dann per QR-Code in der App angemeldet – dazu muss allerdings die Geräterückseite abgeschraubt werden. Wer dies weiß, erledigt die Anmeldung, bevor er die Abdeckung wieder befestigt hat.

Das Sync-Modul meldet sich im heimischen WLAN per Wi-Fi 4 auf 2,4 GHz an. Die Verbindung zwischen Sync-Modul und Kamera findet dann über eine proprietäre 2,4-GHz-Funkverbindung statt. Im Test erwies sich diese auch über relativ kleine Entfernungen als etwas wackelig, sobald sich ein oder zwei Mauern in der Funkstrecke befanden – wer größere Wohnumgebungen absichern will, muss gegebenenfalls in mehrere Sync-Module investieren.

Gute Bild- und Tonqualität

Die Kamera bietet eine Auflösung von 1080p (1920 x 1080 Pixel), hat zwei Infrarot-Bewegungssensoren und eine weitere Infrarot-LED für Nachtsicht in Schwarzweiß.

Erkannte Bewegungen meldet die Kamera in der App, über das Blink-Nutzerkonto funktioniert dies auch außerhalb des eigenen Heimnetzes, also zum Beispiel per Mobilfunk. Die Latenzzeit zwischen Bewegung und Benachrichtigung bleibt dabei bei kurzen ein bis zwei Sekunden.

Mikrofon und Lautsprecher in der Kamera erlauben Gegensprechen über die App. Bild- und Tonqualität waren im Praxistest gut. Wenn die Funkstrecke zwischen Kamera und Sync-Modul an ihre Leistungsgrenze gelangt, macht sich dies allerdings durch vermehrte Blockbildung im Videobild bemerkbar.

Außerdem ist in der Kamera ein Temperatursensor eingebaut, der temperaturabhängige Benachrichtigungen erlaubt – etwa Warnungen, wenn es auf Balkon oder Terrasse besonders heiß wird.

Für die Montage ist eine Kugelkopfhalterung im Lieferumfang dabei, die sich in der Wand oder an der Decke festdübeln lässt. Zudem findet sich auf Amazon diverses Drittanbieterzubehör, das die Montage etwa an Stangen, Tischplatten oder anderen Befestigungsoptionen ermöglicht. Das Kameramodul selbst ist outdoor-tauglich gemäß IP65-Spezifikation.

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Links: Die Kameraansicht im Hauptmenü lässt sich per Tipp aktualisieren. Mitte: Neben den Statusinfos wird auch die Temperatur am Montageort der Kamera angezeigt. Rechts: Das Livebild der Outdoor 4 lässt sich gezielt speichern, sofern ein Cloud-Abo oder eine lokale Speicheroption verfügbar sind.
© connect

Die Bewegungserfassung lässt sich in der App aktivieren oder deaktivieren. Eine „Schlummerfunktion“ kann die Überwachung für eine oder alle angemeldeten Kamera für zwei Stunden, eine Stunde oder eine halbe Stunde aussetzen. Zusätzlich ist eine komplette Deaktivierung bis zum Wiedereinschalten möglich.

Um Fehlalarme zu vermeiden, lässt sich die Bewegungserfassung in der App zudem auf recht detailliert einstellbare Zonen begrenzen – etwa, damit vom Wind bewegte Äste oder Büsche keinen Alarm triggern. Zusätzlich lässt sich die Empfindlichkeit der Bewegungserfassung einstellen – hier erfordert es ein wenig Experimentieren, um die ideale Einstellung zu finden. Praxisgerecht ist außerdem die Einstellung „Retrigger-Zeit“. Sie legt fest, dass eine erneute Benachrichtigung nach einer Bewegungserkennung erst nach einer einstellbaren Zeitspanne zwischen 10 und 60 Sekunden erfolgen soll.

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Links: Für die Bildaufzeichnungen gibt es eine Reihe praxisgerechter Optionen. Mitte: Auch die Bewegungserfassung lässt sich nach Bedarf finetunen. Rechts: Erkennungszonen lassen sich in einem feinen Raster eingrenzen.
© connect

Speicherung nur mit Zubehör oder Abo

Grundsätzlich erlaubt das Blink-System auch eine lokale Speicherung von Aufnahmen. Dazu muss aber ein geeigneter externer Speicher (zum Beispiel ein USB-Stick, eine externe SSD oder Festplatte) am Sync Modul befestigt werden. Diese Möglichkeit bietet das mit der Outdoor 4 mitgelieferte „Sync Modul Core“ nicht – sie lässt sich aber realisieren, wenn man ein „Sync Module 2“ besitzt oder separat kauft (45 Euro).

Das Core-Modul unterstützt nur die Option, in der Cloud zu speichern. Das entsprechende Abo gibt es ab 3 Euro/Monat („Blink Basic“ für eine Kamera) bzw. für 10 Euro/Monat als „Blink Plus“ für beliebig viele Kameras. Wer jährlich bezahlt, fährt etwas günstiger: 30 Euro/Jahr für „Blink Basic“ oder 100 Euro/Jahr für „Blink Plus“. Zudem enthält das „Plus“-Abo automatische 10 Prozent Rabatt auf Bestellungen weiterer Blink-Kameras oder -Zubehörprodukte über amazon.de. Eine 30-Tage-Testversion wird mit Inbetriebnahme der Kamera gratis aktiviert.

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Links: Ein Schlummer-Modus setzt Benachrichtigungen für einen definierten Zeitraum aus. Mitte: Das Cloud-Abo bietet verschiedene zusätzliche Funktionen, zu denen auch die KI-basierte Personenerkennung zählt (rechts).
© connect
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Gut vernetzt: Mit den hauseigenen Echo-Geräten und der Sprachassistenz Alexa versteht sich die Amazon-Kamera bestens.
© Amazon

In jedem der Abos ist Cloud-Speicherplatz für 90 Minuten Kameraaufnahmen enthalten – die jeweils neueste Aufnahme löscht gegebenenfalls die älteste in der Cloud. Bestandteil der Abos ist außerdem eine KI-Erkennung von Personen. Mit ihrer Hilfe lässt sich in der App einstellen, ob Benachrichtigungen und/oder Aufnahmen nur dann erfolgen sollen, wenn die Kamera einen Menschen erkannt hat.

Als Amazon-Produkt versteht sich die Kamera zudem ausgezeichnet mit der Sprachassistentin Alexa. Mit ihrer Hilfe lassen sich einzelne Kameras ein- oder ausschalten, erkannte Bewegungen werden per Sprache gemeldet. Auch ein zur Neige gehender Batteriestand wird von Alexa gemeldet. Wer mehrere Blink-Geräte hat, kann mit „Alexa Routines“ beispielsweise auch Flutlichter bei erkannter Bewegung aktivieren lassen.

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IP-Kamera
Juni 2025 Zum Produkt

Fazit: Gute Weiterentwicklung, aber auch Schwächen

Die Blink Outdoor 4 ist eine gelungene Weiterentwicklung. Bild- und Tonqualität sind gut, im Batteriebetrieb erreicht die Kamera lange Laufzeiten, zudem bietet das Gesamtsystem viele praxisgerechte Optionen. Das mitgelieferte „Sync-Module Core“ ist allerdings ein Rückschritt gegenüber der vorherigen Version „Sync Module 2“: Es unterstützt keine lokale Speicherung, und die Funkverbindung zwischen Core-Modul und Kamera war im Praxistest schwächer als von früheren Tests von Blink-Kameras gewohnt.