Netzwerk-Player mit DAB+
Audio Block IR-100+ im Test
UKW und DAB+, Internetradio mit tausenden voreingestellten Sendern, eigene Musik aus dem heimischen Netzwerk ohne Gerätefuhrpark? Voila, der Block Audio IR-100+ lässt bitten.

Wer bereits den Vollverstärker V-100 sowie den CD-Player C-100 von Block Audio sein Eigen nennt, kommt sicher auf die Idee, dass erst ein WLAN-fähiges Internetradio, zusätzlich ausgestattet mit klassischem UKW- und DAB+-Empfang nebst Netzwerkplayer den vollwertigen Dreiteiler nahtlos komplettiert.
Diese Lücke schließt Block Audio nun gewissenhaft mit dem vornehm bescheiden IR-100+ genannten Internettuner. Zwei verfügbare Modellvarianten überlassen es dem persönlichen Gusto, ob DAB+ mit an Bord sein muss oder nicht. Neben dem gleichen Design wie seine aus der Serie 100 stammenden Geschwister V-100 und C-100 teilt sich der IR 100+ auch deren massive Gehäusephilosophie. Hier wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Eine wuchtige Frontplatte aus Aluminium und die ebenfalls massiven, Kühlrippen nachempfundenen Seitenteile fallen nicht nur ins Auge, sondern auch ins Gewicht.
Audio Block IR-100+: Bedienung
Die Liebe zum Detail wird auch bei anderer Gelegenheit sichtbar. Per Alurändel werden die mit einem resonanzdämpfenden Material versehen Alufüße in der Höhe verstellt: Nichts wackelt, nichts klappert, so muss das sein. Die Frontplatte beherbergt als Haupt-Bedienelement ein Drehrad, mit dem sich leicht durchs gut strukturierte Menü steuern lässt. Lediglich mit der Auflösung knausert das große, gut lesbare Display ein wenig. Die linsenförmigen Knopftasten auf der rechten Seite ermöglichen eine direkte Anwahl und Bedienung des IR 100+.
Kaufberatung: Fünf Netzwerk-Player im Test
Aber auch unmittelbar und damit deutlich komfortabler lässt sich der Block per mitgelieferter Fernbedienung steuern - oder am Besten gleich per App. Hierzu liefert Frontier Silicon die kostenlosen und sehr gut gestalteten Apps DOK und FSIRC für iDevices und Android. Logisch und klar aufgebaut, lassen sie neben der Auswahl und Navigation zwischen abertausenden Radiostationen oder eigenen Musikstücken, die im heimischen Netzwerk vorgehalten werden, auch die Veränderung der Lautstärke zu.
Audio Block IR-100+: Aufbau
Rückseitig fällt zunächst die praktische, auf dem Kopf stehende Beschriftung der Anschlüsse auf. Ein analoger Cinch-Ausgang, Antennenbuchse, Ethernetanschluss, sowie die WLAN-Antenne reihen sich brav nebeneinander auf. Beim Blick ins Innere wiederum springt der mittig residierende, massive Ringkerntrafo ins Auge - am rechten Rand wäre er vielleicht noch besser aufgehoben, wie unhör- aber durchaus messbare Brummreste im Ausgangssignal andeuten.
Praxis: HiRes-Musik-Downloads - besser als Audio-CDs
Die Hauptplatine stammt von Frontier Silicon, einem renommierten Hersteller von Digitalradio- und Netzwerkaudiolösungen. Der darauf befindliche hochintegrierte Baustein ermöglicht die multimediale Vielseitigkeit des Block IR 100+. Internetradio, Media-Player, analoges Radio, DAB+? Gerne, kein Problem - nicht mal Wandler- und Ausgangsstufe mussten die Block-Entwickler separat konstruieren; die Frontier-Platine bedient die Cinchbuchsen direkt mit fix und fertigen Analogsignalen. Die Ausgangsspannung ist bei dieser Einfachlösung allerdings etwas geringer als bei erwachseneren Audiostufen - die resultierende Pegeldifferenz wurde beim Hörtest am Vorverstärker korrigiert, um faire Bedingungen zu schaffen.
Audio Block IR-100+: Hörtest
Per Netzwerk mit Flac-Dateien aus dem AUDIO-Server gefüttert, legte der Block ordentlich los und verlieh der Stimme der New Yorker Jazz Sängerin Lyn Leon bei "The Old Dog's Song" ("Private Pop") eine warme Timbrierung, die dem Stück wohlige Atmosphäre und Esprit einhauchte. Im Vergleich zum Pioneer N-50 schlug sich der Block bei "Children Of The Sun" von Dead Can Dance wacker, stemmte der seidig-großformatigen Darbietung des Japaners eine erdig-kompakte, in den oberen Lagen frischere, insgesamt aber auch etwas rauhere Note entgegen.
Der Eindruck wiederholte sich auch mit anderer Musik und unabhängig vom Audioformat, wobei HD-Input leider außen vor bleiben musste - der Block akzeptierte keine Samplingraten oberhalb des CD-Standards von 44.1kHz