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Testbericht

Creek Evolution IA

Creeks "Evolution Integrated Amplifier" entstammt demselben Genpool wie der exzellente große Bruder "Destiny". Gibt es große klangliche Unterschiede?

Autoren: Redaktion connect und Lothar Brandt • 12.8.2010 • ca. 1:40 Min

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Inhalt
  1. Creek Evolution IA
  2. Datenblatt

Der solide verarbeitete Flachmann wiegt schwer, was vor allem an dem kräftigen Ringkerntrafo und dem großzügigen Kühlkörper liegt. Der Blick unter die Haube offenbart freilich einige Unterschiede zum teuren Destiny. Statt zehn Elkos glätten und sieben im Evo "nur" vier pro Kanal die Versorgung...

Der solide verarbeitete Flachmann wiegt schwer, was vor allem an dem kräftigen Ringkerntrafo und dem großzügigen Kühlkörper liegt. Der Blick unter die Haube offenbart freilich einige Unterschiede zum teuren Destiny. Statt zehn Elkos glätten und sieben im Evo "nur" vier pro Kanal die Versorgungsspannung für die zwei statt vier Leistungstransistoren pro Endstufe. Die Paare sind auch simpler verschaltet als die Quartette im großen Bruder. Statt "quasikomplementär" kommt der Evo im konventionellen, etwas verzerrungsträchtigeren "Push-Pull"-Betrieb zur Sache.

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Die Fernbedienung
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Das schmälert die Kraft aber keinesfalls. Das Messlabor bestätigte für den Evo exakt die gleiche AUDIO-Kennzahl - 59 - wie für den Destiny. Und das Stabilitäts-Diagramm weist den Kleinen sogar als den geringfügig standfesteren Verstärker aus. Selbst an niedrigen Impedanzen bis zwei Ohm gibt er kaum nach. Besitzer besonders niederohmiger Lautsprecher wie der Elac FS 210 A (Minimum 2,4 Ohm) können sich also auf entsprechende Reserven verlassen.

Dass bloß ein Lautsprecherbuchsen-Paar zur Verfügung steht, dürfte lediglich notorische Bi-Wiring-Freaks verdrießen. Analog-Fans führen die nur "befriedigende" Ausstattungsnote der Basis-Version zu Recht auf den fehlenden Phono-Anschluss zurück. Diese Scharte wetzt Creek aber mit einfach einzusteckenden Entzerrer-Vorverstärkern ab 82 Euro aus. AUDIO empfiehlt die exzellente "MM SE"-Variante für 129 Euro, die auch den Destiny zum preiswerten Allround-Amp adelte.

Klang

Der kleine Evo erwies sich geradezu als Idealpartner der Sonics . Da war von Biber bis Stoppok dermaßen viel Luft, Leben und Farbe drin, dass man sich eher an den großen Bruder Destiny als an preislich vergleichbare Vollverstärker erinnert fühlte. Und mit welch einer Selbstverständlichkeit der Evo die wogende Klangpracht von "Siegfrieds Rheinfahrt" oder die quirligen Holzbläser-Figuren im Scherzo von Beethovens Neunter in den Hörraum zauberte - das machte das Abhören der aktuellen Titel-CD "AUDIO pure music Vol. 1" zum puren Vergnügen.

Dieser in England erdachte und in Fernost gefertigte Verstärker sprengte die bisher für seine Preisklasse gültigen Grenzen.  Mit verblüffender Souveränität reichte der Creek Evo selbst die filigranen Charakterunterschiede teurer CD-Player weiter an die Boxen, die auch mal das Kaliber einer Revel Performa F-52 (8000 Euro) besaßen.Attacken wie den Einsatz der Solovioline in der "Battalia" setzte der Engländer mit der richtigen Dosis Rasanz und Schärfe - ohne zu übertreiben. Dass bei Brachialpegeln Kontrolle und Prägnanz verloren gingen, trübt den superben Gesamteindruck kaum: 90 Punkte, roter Punkt für den Evo.

Creek EVO IA

Vollbild an/aus
Creek EVO IA
Creek EVO IA
HerstellerCreek
Preis765.00 €
Wertung90.0 Punkte
Testverfahren1.0