Testbericht

Dipolstrahler Audio Exklusiv P 3.1

17.2.2011 von Wolfram Eifert

Der aktuelle Audio Exklusive P 3.1 (7800 Euro das Paar) verfügt über neue Folien und Übertrager, die den Frequenzbereich laut Hersteller um eine volle Oktave nach unten erweitern.

ca. 1:55 Min
Testbericht
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  1. Dipolstrahler Audio Exklusiv P 3.1
  2. Technik im Detail
  3. Datenblatt
Standlautsprecher, Dipolstrahler Audio Exklusiv P 3.1
Standlautsprecher, Dipolstrahler Audio Exklusiv P 3.1
© Archiv
Dipolstrahler Audio Exklusiv P 3.1
Die hauchdünne Membranfolie ist mehrfach segmentiert und ein Stück weit lichtdurchlässig.
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Der erste Schallwandler unserer Dreier-Runde kommt von Audio Exklusiv und heißt kurz und bündig P 3.1. Es handelt sich um einen Vollbereichselektrostaten mit dipolförmigem Abstrahlverhalten. Bei dieser Bauform fließt der Schall gleichermaßen nach vorn wie nach hinten, jedoch nur sehr schwach zu den Seiten.

Flächenstrahler, die den gesamten Frequenzbereich abdecken, sind für Kenner hochinteressant, weil sie durch ihre geringe Masse und den vollflächigen Antrieb Impulse besonders schnell verarbeiten.

Doch trotz unbestreitbarer Vorzüge ist die Bauform eher selten in den Wohnzimmern zu finden. Ein Handicap sind die Abmessungen. Da die hauchdünnen Membranen nur gerin-ge Auslenkungen zulassen, sind im Gegenzug große Flächen vonnöten. Auch der geforderte Abstand nach hinten hinaus - mindestens 1,5 Meter je nach Raumgröße und Hörentfernung - ist nicht jedermanns Sache.

Beim P 3.1 fällt dafür die Breite moderat aus. Die Höhe von knapp zwei Metern mag irritierend wirken, stört aber kaum, denn die Strahler sind teilweise durchsichtig und nur wenige Zentimeter tief.

Die Herstellung der Folien und ihrer Einspannungen verlangt viel Erfahrung. Speziell Vollbereichs-Elektrostaten, die den kompletten Frequenzumfang abdecken und daher besonders hoch belastet werden, sind in der Rang-und-Namen-Liste von stereoplay nur dünn gesät oder kosten eine fünfstellige Summe.

Vor diesem Hintergrund ist der hoch aufragende P 3.1 geradezu ein Schnäppchen. Er wird in Deutschland hergestellt und lässt eine grundsolide Verarbeitung erkennen, auch und gerade dort, wo man es nicht auf Anhieb vermutet.

Dipolstrahler Audio Exklusiv P 3.1
An der Rückseite befinden sich links neben dem Netzschalter Buchsen zum Einschleifen von Widerständen. Damit lässt sich die Klangbalance in subtiler Weise korrigieren.
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Der Buchstabe "P" vorneweg erinnert an den 1990 verstorbenen Entwickler Gerd Pütz, auf dessen Ideen der Wandler von Audio Exklusiv basiert.

Die Abstände zwischen den Statoren und der Membran wurden vergrößert. Das verringert die Gefahr des Anschlagens, die sich bei Elektrostaten meist durch energisches Knistern und Knirschen ankündigt.

Tatsächlich kletterte der runderneuerte Pütz-Wandler im Hörtest so tief in den Frequenzkeller, dass ein Subwoofer zu keiner Zeit nötig schien. Der Klang erschien allgemein ungewöhnlich bassprall, wobei Impulse in tiefen Lagen etwas weich und virtuell wirkten; doch rhythmisch waren sie gut eingebunden.

Die samtige, unaufdringliche Art zog sich wie ein roter Faden durch die Protokolle und stand in angenehmem Kontrast zur feinen und kultivierten Artikulation des Strahlers. Als Sara K. ihr vergleichsweise spärlich instrumentiertes "If I Could Sing Your Blues" anstimmte (stereoplay-Heft-CD 10/10), übertrug der P 3.1 das melancholische Stück mit einer unglaublichen Anmut.

Bei großorchestralen Klangbeispielen mit wilden Dynamiksprüngen stieß der Pütz-Nachfolger allerdings früh an seine Belastbarkeitsgrenzen und begann knapp oberhalb der viel zitierten Zimmerlautstärke zu verzerren - die Tester mussten den Lautstärkeregler stets im Blick behalten.

Wie sich der P 3.1 in Relation zu den anderen Testteilnehmern schlägt, lesen Sie im ausführlichen Hörtest .

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