Ecovacs Deebot X2 Combo: Cleveres Duo am Werk

Erst im vergangenen Herbst hat Ecovacs sein Saugroboter-Flaggschiff komplett überarbeitet und einige innovative Features integriert. Die smarte Reinigungsstation Deebot X2 Omni konnte so im connect-Test Maßstäbe setzen. Doch der Innovationsgrad in der Branche ist hoch und die Konkurrenz schläft nicht. Deshalb präsentiert der chinesische Hersteller mit der integrierten Reinigungslösung Deebot X2 Combo ein weiteres Highend-Produkt.

Die Idee dahinter ist so einfach wie genial: Auch mit einer multifunktionalen Absaugstation und zahlreichen Komfort-Features ausgerüstet gelangt ein Saug-Wisch-Roboter an seine Grenzen, wenn die dritte Dimension ins Spiel kommt. Was liegt also näher, als den Handsauger, den man für die Reinigung von Treppen, Sofas, Betten oder Vorhängen ohnehin benötigt, in das Produkt zu integrieren. Genau das steckt hinter der Bezeichnung Combo.

Reinigungsstation mit Handstaubsauger: Das besondere Extra

Wie es sich für eine integrierte Lösung gehört, lässt sich der Akku-betriebene Handstaubsauger komplett in der dafür etwas verbreiterten Station lagern und wird dort natürlich auch geladen. Der eigentliche Clou besteht allerdings darin, dass der Handsauger nch getaner Arbeit jedes Mal ohne weiteres Zutun über die Absaugautomatik entleert wird, die auch den Saugroboter vom trockenen Schmutz befreit. Das geschieht grundsätzlich zweimal hintereinander und damit besonders gründlich. Das lästige manuelle Entleeren des bauartbedingt recht kleinen Staubbehälters entfällt damit weitgehend.

Der Handstaubsauger beherrscht zwei Saugstärken, der 4.000-mAh-Akku hält dabei laut Hersteller maximal 60 beziehungsweise 15 Minuten lang durch, bevor ihm der Saft ausgeht – durchaus realistische Werte.

Damit er flexibel genutzt werden kann, bringt der Handstaubsauger drei verschiedene Bürstenaufsätze mit, eine davon ist mit einer rotierenden Bürste ausgestattet. Der mit einer 4-stufigen Filterung ausgerüstete Handsauger wird nach Gebrauch einfach von oben in die Station eingesteckt, die Aufsätze lassen sich in einer darunter befindlichen Schublade ebenfalls in der Reinigungsstation lagern.

Optionaler Stabstaubsauger: Zubehör mit Sti(e)l

Was zum kompletten Reinigungsglück noch fehlt, ist ein langstieliger Handsauger mit einer breiten Bürste, der auch Bodenreinigungsfunktionen übernehmen kann - entweder weil es zu aufwändig ist, den Roboter überall mit hinzuschleppen oder weil es nur um einen kleinen Bereich geht. Und auch daran hat Ecovacs gedacht und bietet zum X2 Combo das sogenannte Power Brush Kit, bestehend aus einem zusätzlichen, 26 Zentimeter breiten Aufsatz mit rotierender Bürste und einem Verlängerungsschlauch, der am Handsauger angedockt wird und ihn in einen insgesamt 110 Zentimeter langen Stabsauger verwandelt. Praktischerweise lässt sich der Stiel samt Extrabürste außen an der Station befestigen. Er ist damit aufgeräumt und immer zur Hand, wenn man ihn braucht.

Warum der X2 Combo nicht von vornherein mit dem Power Brush Kit als logische Ergänzung zum Handsauger ausgerüstet ist, weiß nur der Hersteller. Der Aufpreis von 149 Euro ist happig, aber die Anschaffung kann sich durchaus lohnen, wenn ohnehin ein Stabstaubsauger benötigt wird. Ordern lässt sich das Kit voraussichtlich ab 10. April 2024 im Zubehör-Shop von Ecovacs.

Roboter und Basisstation: Alles drin, was man braucht

Der Rest - sprich: die Ausstattung der Saug-Wisch-Kombi und der Basisstation - ist relativ schnell erzählt, weil mit dem bereits getesteten Deebot X2 Omni identisch. Wobei das nicht ganz stimmt, denn die Saugkraft des X2-Roboters wurde nochmals um knapp zehnt Prozent erhöht. Mit 8.700 Pa mischt die Combo-Variante des Ecovacs-Flaggschiffs im Wettbewerbsvergleich ganz vorne mit, ohne an die Konkurrenz im eigenen Haus heranzukommen (der neu entwickelte Deebot T30 Pro Omni kommt auf sagenhafte 11.000 Pa). Ansonsten hat sich an der Reinigungslösung praktisch nichts verändert - außer, dass die Station breiter geworden ist.

Saug-Wisch-Roboter und Reinigungsstation Deebot X2: Die Ausstattung im Überblick

• Kompakt und eckig: Durch seine schlanke Form kommt der nahezu quadratische Saugroboter fast überall hin. Lediglich an Kanten und Ecken stößt er beim Nassreinigen im wahrsten Sinne an seine Grenzen – sprich: hier wischt er nicht ganz bis zum Anschlag. Dank seiner niedrigen Bauhöhe kommt er unter niedrige Möbel, bei denen Saugroboter mit herkömmlichem Navigationsturm kapitulieren. Individuell definierbare, raumspezifische Reinigungsroutinen, Zeitpläne und verschiedene Modi sind in dieser Preisklasse ohnehin selbstverständlich. Auf Wunsch kümmert sich der Deebot X2 aber selbständig um alles.
• Navigation mit System: Mit der an der Vorderseite platzierten „AIVI 3D 2.0“-Hindernisvermeidung und LiDAR-Planungstechnik mit Doppellaser navigiert er flüssig und präzise um die meisten Hindernisse herum. Türschwellen bis 22 Millimeter Höhe überwindet er dabei mühelos. Bei der ersten Ausfahrt in neuer Umgebung wird zunächst der Grundriss kartiert. Bis zu drei Karten (etwa für verschiedene Etagen) lassen sich in der App speichern und wahlweise in einer 3D-Ansicht anzeigen. Dank 6.400-mAh-Akku sollten sich auch größere Wohnungen mit einer Akkuladung komplett in einem Durchgang reinigen löassen
• Heiß und gründlich: Die beiden rotierenden Mopps wischen zuverlässig Hartböden aller Art. Dass eingetrocknete Flecken nicht immer komplett verschwinden, ist normal. Dank des relativ großzügig bemessenen Wassertanks im Gerät muss der X2 nicht allzu oft zum Nachladen zur Station. Zwischendurch kommt er dort zu Besuch, um die verschmutzten Wischtücher mit 60 Grad heißem Wasser zu reinigen. Wie oft das passiert, lässt sich per App einstellen. Nach Abschluss der Reinigung werden die Mopps in der Station zwei Stunden lag mit Heißluft getrocknet. Auf Wunsch lässt sich dieser Vorgang auch vorzeitig beenden.
• Automatischer Teppichschutz: Nichts Neues, aber dennoch höchst praktisch ist die automatische Anhebung der Mopps um 15 Millimeter, sobald der Roboter einen Teppich erkennt. So wird vermieden, dass Textilböden nass werden. Gleichzeitig wird die Saugleistung dort für eine gründliche Trockenreinigung automatisch auf die höchste Stufe gesetzt – unabhängig von den Einstellungen der Reinigungsfahrt.
• Wochenlang Ruhe: Dank der großen Behälter in der Station (Frischwasser 4 Liter, Schmutzwasser 3,5 Liter, Staubbehälter 3 Liter) muss der Besitzer der X2-Kombination sich in der Regel wochenlang nicht um das System kümmern, sofern keine Komplikationen auftreten. In der Verpackung legen insgesamt vier Staubbeutel.
• Kommandos auf Zuruf: Wie alle anderen Produkte der Produktserie kann der Deebot X2 interaktiv mit dem Sprachassistenten Yiko gesteuert werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist der Sprachdienst inzwischen so weit ausgereift, dass er die meisten Befehle auf Anhieb versteht und exakt ausführt. Wie gehabt ist aber auch die Kopplung mit Amazons Alexa und dem Google Assistant möglich.
• Alles im Blick: Vom Vorgängermodell übernommen wurde der Videomanager, mit dessen Hilfe sich die Wohnung aus der Ferne überwachen lässt. Dazu kommt eine an der Gerätefront verbaute 960P-Kamera zum Einsatz. Wer dem Ganzen nicht recht traut, kann die Funktion auch komplett ausschalten.

Fazit: Das ultimative Reinigungs-Kit

Mit dem integrierten Handsauger wird die smarte Reinigungsstation Deebot X2 Omni zum ultimativen Reinigungswerkzeug. Der manuelle Mini-Staubsauger lässt sich nicht nur in der Station laden und lagern, er nutzt auch die Absaugautomatik. Mehr Komfort geht nicht. Die Konsequenz: 480 von 500 möglichen Wertungspunkten und die Gesamtnote „überragend“. Einziger Wermutstropfen: Das praktische Power Brush Kit muss extra bestellt werden.