Sparsamer Mini-PC: Geekom XT13 Pro im Test

Beim Auspacken macht der XT13 Pro gleich Eindruck, denn für einen ­Mini-PC ist die schwarze Verpackung mit ihrer ausziehbaren Schublade für Netzteil, HDMI-Kabel und VESA-Mount ungewöhnlich edel. Und auch der Mini-PC selbst wirkt hochwertig: Beinahe das kom­plette Gehäuse besteht aus gebürstetem Aluminium, nur der Deckel ist aus Kunststoff. Das sorgt für Stabilität und eine angenehme Haptik. Die Anschlüsse sind sinnvoll verteilt, die Front bietet leicht ­zugängliche USB-Ports und eine Audio-Buchse, hinten gibt’s gleich zwei HDMI-Ausgänge und einen 2,5-Gigabit-LAN-Port.

Dazu kommen außer zwei USB-A- auch zwei Ports vom Typ C, die dem Standard USB 4 Gen 3 entsprechen und damit, entsprechende Gegenstücke vorausgesetzt, bis zu 40 Gbps liefern. An der linken Gehäuseseite befindet sich ein Kensington-Lock für bessere Diebstahlsicherung. Kabellos funkt der Mini mit Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2.

Ausstattung und Leistung

Interessantes zeigt sich beim Blick auf die Prozessorausstattung des Rechners. Frühere Modelle des XT13 hatten noch den Intel Core i9-13900H, die aktuelle Version arbeitet mit dem i9-13900HK. ­Beide Chips stammen aus Intels Raptor-Lake-Generation und haben 14 Kerne (6 Performance-, 8 Effizienzkerne) und 20 Threads. Der entscheidende Unterschied steckt im Buchstaben K: Er steht für unlocked, also für eine freigeschaltete Übertaktungsoption.

Das vollbringt zwar keine Wunder, hat aber einen praktischen Vorteil: Der HK kann seine Taktraten freier anpassen, reagiert flexibler auf Lastspitzen und schöpft die thermischen Reserven des Systems besser aus. Vor allem in besonders kompakten Mini-PCs wie dem XT13 Pro soll das die Boostdauer etwas verlängern und die Performance bei hohen Anforderungen konstant halten, ohne dass der Stromverbrauch spürbar steigt. Der CPU stehen üppige 32 GB DDR4-RAM zur Seite, die sich aus zwei 16-GB-Modulen zusammensetzen. Damit sind dann auch die beiden Einschübe belegt.

Wie lief es im Testlabor?

Im Test liefert der XT13 Pro durchaus ­gute, wenn auch keine überragenden Resultate. Der Cinebench-R15-Multi-Score liegt bei 2088 Punkten, in Geekbench 6 erreicht er 2185 Punkte im Single-Core- und 9009 im Multi-Core-Test. Damit lässt er die meisten Mini-PCs hinter sich, erreicht aber nicht das Niveau von Rechnern mit Core-Ultra-9- oder Ryzen-9-Prozessor.

Beim PC Mark 10 waren immerhin 5808 Punkte drin, das ist super für Bild­bearbeitung, 4K-Video-Rendering und auch anspruchsvollere Office-Workflows. Die integrierte Intel-Iris-Xe-Grafik ist der eigentliche Hemmschuh und für Spiele nur bedingt geeignet, meistert aber die meisten Multimedia-Aufgaben problemlos. In 3D Mark Night Raid erreicht das System beispielsweise 16.918 Punkte, im 3D Mark Fire Strike 5123. Zum Vergleich: Ein Mini mit Ryzen 9 8945HS und AMD-Radeon-780M-Grafik erhielt in einem kürzlich von uns veröffentlichten Test 26.550 beziehungsweise 7430 Punkte und war damit rund 50 Prozent schneller. Doch das hat seinen Preis, wie wir gleich noch sehen werden.

Geringer Stromverbrauch

Unter Volllast erwärmt sich der Prozessor auf rund 84 °C und drosselt nach ­etwa 90 s auf 2,4 GHz. Danach läuft er ­stabil mit dieser Geschwindigkeit weiter. Im Idle verbraucht der Mini-PC rund 10 Watt, unter Last etwa 45 Watt. Damit liegt das System weit unter dem oben genannten System mit Ryzen 9, das ungefähr das Doppelte verbraucht. Insgesamt überzeugt der Geekom XT13 Pro mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit, kurzen Bootzeiten und flüssigem Multitasking. Das gerade bei Minis oft nervige Lärm­niveau bleibt selbst bei höherer Belastung alles in allem akzeptabel niedrig. Dank mitgelieferter VESA-Halterung lässt sich der Mini-PC übrigens dezent hinter einem entsprechenden Monitor montieren. Das ist absolut perfekt fürs Homeoffice oder einen sehr klein geratenen Arbeitsplatz.