Business-PC: MSI PRO DP80 AI A2G im Test
Auch wenn sich immer mehr Mini-PCs auf den Büro-Schreibtischen ausbreiten, haben auch etwas größere Desktops ihre Daseinsberechtigung. Wegen der besseren Aufrüstbarkeit zum Beispiel.
Sie sind rar geworden, die klassischen Business-Desktops mit größerem Gehäusevolumen, als es die immer populärer werdenden Mini-PCs bieten. Und dennoch sind sie für viele Anwender nach wie vor eine sinnvolle Wahl, denn in die größeren Rechner kann man eine dedizierte Grafikkarte einbauen,...
Sie sind rar geworden, die klassischen Business-Desktops mit größerem Gehäusevolumen, als es die immer populärer werdenden Mini-PCs bieten. Und dennoch sind sie für viele Anwender nach wie vor eine sinnvolle Wahl, denn in die größeren Rechner kann man eine dedizierte Grafikkarte einbauen, und Platz für die Aufrüstung mit zusätzlichen Speicherplatten ist ebenfalls vorhanden.
Dazu kommt ein weiterer Vorteil: Während Mini-PCs wegen der kleinen Kühlkörper entweder sehr laut sind oder bei starker Beanspruchung die Geschwindigkeit der CPU deutlich drosseln müssen, kann dieses Problem bei einem größeren Gehäuse zumindest abgeschwächt werden. Der PRO DP80 AI A2G von MSI, der sich aufrecht oder liegend auf dem Schreibtisch platzieren lässt, ist mit den Abmessungen von 95 x 296 x 330 Millimetern angenehm kompakt und sieht ziemlich modern aus. Die Verarbeitung ist sowohl innen als auch außen tadellos, und das Gehäuse, das mit wenigen Handgriffen zu öffnen ist, macht einen sehr stabilen Eindruck. Der Rechner ist mit einem Core Ultra 7 265 oder einem Core Ultra 5 225 verfügbar, in unserem Testgerät steckte die schnellere CPU. Dazu kommen zweimal 8 GByte DDR5-RAM, der zwei der vier Steckplätze belegt. Es handelt sich dabei, anders als bei den Minis, nicht um Notebook-Speicher, sondern um die größeren Module für klassische PCs.
Ausstattung und Anschlüsse
Bei der Speicherplatte setzt MSI auf eine NVMe-SSD des Herstellers Phison mit 1 TByte Kapazität. Wer mag, kann zusätzlich eine weitere M.2-SSD und wahlweise zwei 2,5-Zoll-SSDs oder eine 2,5-Zoll- sowie eine 3,5-Zoll-Festplatte einbauen. Damit sind dem Speicherausbau, anders als bei Mini-PCs, keine engen Grenzen gesetzt. Für die Grafik ist eine GeForce RTX 3050 zuständig, sodass sich der Rechner auch für Multimediaanwendungen sowie die Bild- und Videobearbeitung eignet. Für klassische Office-Arbeiten ist diese GPU eigentlich überdimensioniert, doch ist es sicher sinnvoll, für anspruchsvollere Grafikarbeiten Reserven unter der Haube zu haben.
Bei den Schnittstellen ist der Rechner sehr modern unterwegs. Er hat zweimal USB-C, davon hinten einmal mit Thunderbolt-4-Support, zweimal RJ45-LAN mit 2,5 Gbit sowie zweimal HDMI 2.1 und einmal DisplayPort 1.4. Gefunkt wird im WLAN mit Wi-Fi 7, auch Bluetooth 5.4 ist an Bord. Dazu gesellt sich ein Kartenleser, der sowohl klassische SD-Karten als auch microSDs aufnimmt. Mit 55 Watt im Leerlauf und 145 Watt im Gaming ist der PC zwar „energiehungriger“ als ein Mini, aber unterm Strich noch immer genügsam.
Der MSI im Testlabor
Im Testlabor liefert der Rechner durchweg gute bis sehr gute Ergebnisse. Im gerade für Bürorechner wichtigen PC Mark 10 fuhr er beispielsweise 7893 Punkte ein und damit deutlich mehr, als ein gewöhnlicher Mini-PC erreicht. Der Hauptgrund dafür ist die Desktop-CPU im MSI, die den abgespeckten Mobile-Prozessoren in Mini-PCs zum Beispiel durch höhere Dauer-Leistungsaufnahme überlegen ist. Zwar stellten wir auch beim Core Ultra 7 eine Drosselung fest, doch handelt es sich dabei nur um eine moderate Verlangsamung von 4,3 auf 3,4 GHz, sobald die CPU eine Temperatur von 66 °C erreicht. Danach bleibt die Geschwindigkeit konstant.
Dass der stets leise arbeitende MSI gewöhnlichen Minis im 3D-Bereich haushoch überlegen ist, dürfte klar sein. Mehr als 45.000 Punkte im 3D Mark Night Raid und 11.700 im Fire Strike sind Werte, die für Mini-PCs komplett außer Reichweite liegen. Dennoch sollte man den MSI Pro nicht für einen Gaming-PC halten, denn dafür ist die Grafikkarte wiederum deutlich zu langsam. Vielmehr verwandelt die RTX 3050 diesen Rechner in eine sehr flexible Arbeitsplattform, die weit mehr Aufgaben flott erledigen kann als ein Mini-PC. Dazu gehören die Bild- und Videobearbeitung sowie Aufgaben im Grafikdesign, aber auch generell das Handling großer Bilddateien.
Fazit: MSI Pro DP80
Der MSI PRO DP80 AI A2G ist ein gutes Beispiel für einen zeitgemäßen Desktop-PC fürs Büro. Der Rechner ist preiswert, schnell, erweiterbar und mit allen notwendigen Schnittstellen ausgestattet. Die Schwächen halten sich in sehr engen Grenzen.