Smartphone
Honor View 10 im Test
Das Honor View 10 ist ein echter Volltreffer. Günstiger bekommt man aktuell kein Smartphone auf High-End-Niveau. Wir haben das Smartphone im Test.

Auf das Honor View 10 haben sich Tester und Labor besonders gefreut. Kein Wunder, trägt es doch die starken Gene der aktuellen Nummer eins der connect-Bestenliste in sich – des Huawei Mate 10 Pro. Und das zum Schnäppchenpreis von 499 Euro anstelle von 799 Euro. Bahnt sich hier vielleicht eine Überraschung an?
Toller Look, starkes Display
Der erste Eindruck passt. Das blaue Testgerät sieht in seinem Alugehäuse toll aus, fasst sich fein an und begeistert mit einer fehlerfreien Verarbeitung. Einzig die weit herausragenden Objektive der Dual-Kamera auf der Rückseite stören die edle Linie und nerven, wenn man das Telefon auf den Tisch legt.
Zudem hätten wir uns einen Schutz gegen Wasser und Staub gewünscht, doch damit kann das View 10 nicht dienen. Etwas aus der Mode gekommen ist die Anordnung des Fingerprintsensors auf der Front. Wegen des 18:9-Displays fällt er recht schmal aus, verrichtete seinen Dienst im Test jedoch problemlos. Auch die Gesichtserkennung, die das Smartphone flott entsperrt, funktioniert tadellos.
Apropos Display: Beim View 10 setzt Honor auf traditionelle LCD-Technik mit einer Diagonale von knapp 6 Zoll. Die Auflösung erreicht mit 1080 x 2160 Pixeln Full-HD+-Niveau und bietet eine Pixeldichte von 403 ppi. Die maximale Helligkeit fällt mit gemessenen 477 cd/m2 zudem recht üppig aus. Am Ende zählt jedoch die Darstellungsqualität der Anzeige – und die ist mit satten Farben und feinen Details über jeden Zweifel erhaben.

Cleverer Peformance-Hammer
Im Inneren des View 10 kommt die aktuell schlagkräftigste Einheit des Hauses Huawei zum Einsatz. Das System-on-a-Chip HiSilicon Kirin 970 besitzt acht bis zu 2,36 GHz schnelle Kerne und kann auf 6 GB Arbeitsspeicher zurückgreifen. Das Alltagstempo und die Benchmark-Ergebnisse des Honor machen dann auch mächtig Eindruck.
Als Besonderheit gibt es eine eigene Recheneinheit für künstliche Intelligenz (KI). Neben der Akkuoptimierung und der Motiverkennung beim Fotografieren kümmert sich die KI-Einheit beim View 10 auch um die in der Praxis sehr gut funktionierende Gesichtserkennung und das Übersetzungsprogramm für Text und Sprache. Die restliche Ausstattung ist ebenfalls top.
So stehen dem Nutzer 114 GB an freiem Speicher zur Verfügung, die sich über eine Micro-SD-Karte noch erweitern lassen. Alternativ findet in dem Slot aber auch eine zweite SIM-Karte Platz, die dann ebenfalls mit LTE funkt. Mit schnellem ac-WLAN, LTE Cat. 18 und dem modernen USB-C-Anschluss gibt es auch zu den Verbindungsstandards nur Bestes zu berichten. Einzig die Fähigkeit zum drahtlosen Laden steht auf der Vermisstenliste.

Gute Kamera, starke Ausdauer
Auch die Kamera macht auf dem Papier einiges her: Ein 16-MP-RGB- und ein 20-MP-Monochrom-Sensor sollen im Duett für tolle Bilder sorgen. Subjektiv gelingt dies dem View 10 auch auf hohem Niveau, doch an die Spitzenkameras von Google, Huawei oder Samsung reicht das Ergebnis nicht heran. Dank üppiger Kamera-Features wie Bokeh und Porträtmodus kann man sich dafür auch künstlerisch austoben.
Das Thema Selfies wird natürlich nicht vernachlässigt: Mit der 13-Megapixel-Optik gelingen starke Selbstporträts. Spitze ist auch die Benutzeroberfläche EMUI 8.0, wie wir sie vom Huawei Mate 10 Pro kennen – hier wie dort lässt sie kaum Wünsche offen. Softwarefeatures wie der Übersetzer, ein geschützter Privatbereich für Dateien und Apps sowie eine IR-Fernbedienung für Audio- und Videogeräte machen den Unterschied.
Auch im Labor gab sich das View 10 keine Blöße und lieferte eine astreine Vorstellung ab. Im schweißtreibenden Displaybetrieb kitzelte das Honor eine sehr gute Laufzeit von 8:40 Stunden aus seinem 3750-mAh-Akku. Auch bei den Akustik- sowie Sende- und Empfangseigenschaften gibt es kaum was zu mäkeln.
Fazit: Hier heißt es zugreifen
Mit dieser Gesamtleistung verdient sich das günstige Honor View 10 eine dicke Empfehlung als High-End-Schnäppchen. Wer sich mit der etwas schwächeren Kamera anfreunden kann, dem einzigen echten Schwachpunkt, der bekommt hier ein Superphone zum Sparpreis.