Testbericht
Bang & Olufsen BeoSound 8
Für die einen ist es eines der teuersten iPod-Docks der Welt. Für andere eines der günstigsten Soundsysteme aus dem Hause Bang & Olufsen: das BeoSound 8 für 990 Euro.
- Bang & Olufsen BeoSound 8
- Datenblatt

Die dänische Nobelmarke versorgt fu?r gewöhnlich die Suiten der teuersten Hotels (wie ku?rzlich die Royal Penthouse Suite des "President Wilson" in Zu?rich, (58000 Euro die Nacht) und Fahrzeugkabinen schneller Luxusautos mit den optisch, akustisch und preislich passenden Accessoires. Da gehen die fu?r das BeoSound 8 veranschlagten 990 Euro schon als Schnäppchen durch. Besonders, weil die Dänen weder an der bekannten bahnbrechenden Optik noch an der hervorragenden Verarbeitung gespart haben.

Fu?r das Design zeichnet wieder einmal David Lewis verantwortlich, der auch schon in den Audi-Edelkarossen effektvoll die Hochtöner aus dem Interieur sprießen ließ. Beim BeoSound 8 stecken die Hochtöner zwar fest verankert, zusammen mit jeweils einem 5-Zoll-Woofer, in weißen oder wahlweise schwarzen Kunststoffkegeln mit nahtlosem Aluminiumrand. Die Assoziation zum fahrbaren Untersatz bleibt aber dank der dezenten Radkappenform nicht lange aus. In den Kegeln hat der Bass freilich nicht zu viel Platz zum Luft holen, was B&O mit digitaler Trick-Technik zu entschärfen weiß.

Neben den Schaltendstufen aus der IcePower-Kollektion, deren größere Kollegen längst schon in vielen Produkten bekannter HiFi-Marken fu?r Antrieb sorgen, kommt auch die "Adaptive Bass Linearisation" aus der Haus-Trickkiste zum Einsatz. Diese Equalizer-Schaltung u?berwacht den Pegel, liefert bei leiseren bis mittleren Lautstärken dem Bass mehr Leistung, regelt bei kritischen Passagen rechtzeitig herunter, bevor Treiber oder Hörer gestört werden.
Zusätzlich passt ein Schalter auf der Ru?ckseite die Basswiedergabe an räumliche Gegebenheiten an - von Wandmontage u?ber Eckstellung bis frei im Raum stehend. Letztere Option gibt dem Bass deutlich mehr Gewicht - AUDIO bevorzugte im Hörraum aber die ausgewogenere Eckstellung, näher an die Wand geru?ckt.

Dort spielte das BeoSound 8 leichter auf, reizte seine Eleganz und superbe Auflösung in den Höhen deutlicher aus, ohne je unterku?hlt zu klingen. Einzig der Grundton zeigte sich im Vergleich zum Philips DS 9000 zuru?ckhaltender und leicht spröde. Beachtlich neben der enormen Pegelfestigkeit des BeoSound war gerade die Klangabstimmungbei leiseren Pegeln - der Bassequalizer scheint sein Handwerk zu verstehen.

Auch bei der Bedienung beweist sich das Dock als vollwertiges B&O-System. Die Fernbedienung ist das perfekte Abbild des elegant in den Aluminiumrahmen eingefassten Bedienfeldes, mit den üblichen Funktionen wie Play, Stop, Vorwärts, Zurück und Mute.

Ein Eingangswahlschalter fehlt, der Signalverkehr ist denkbar einfach geregelt: Apple-Player im Dock haben Vorfahrt, erst danach wird nach eintreffenden Audiosignalen über Analog-Cinch oder Mini-USB gefahndet. Wer das System also als externe USB-Soundkarte einsetzen will, sollte nebenbei nicht sein iPhone darauf laden. Oder gerade einem der 20 voreingestellten Internetradiosender auf der kostenlosen B&O-Player-App lauschen.
Messlabor
Die Grundtonsenke im Frequenzgang hat pragmatische Gründe: Besonders in der freien Aufstellung mit viel Bassaktivität sollen so Resonanzen der Tischplatte oder anderen Oberflächen vermindert werden. Der leichte Anstieg im Präsenzbereich stört kaum; das Gehäuse ist gut verarbeitet und schwingt nicht mit. Die Pegelfestigkeit des B&O ist erfreulich hoch ausgeprägt.
Fazit
Luxus bedeutet Zeitlosigkeit, die über die Mode hinaus geht. Sagte einmal Giorgio Armani. Das BeoSound 8 ist tatsächlich Luxus im besten Sinne: Man muss es nicht haben, aber man will.
Bang & Olufsen BeoSound 8
Bang & Olufsen BeoSound 8 | |
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Hersteller | Bang & Olufsen |
Preis | 990.00 € |
Wertung | 85.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |