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In-Ear-Kopfhörer

Bang & Olufsen Beoplay EX im Test

Bang & Olufsen gönnt sich ein neues Modell bei seinen In-Ear-Hörern. Wir sind vom Beoplay EX angefixt, zücken unsere Kreditkarte und wollen gleich zu einer Jogging-Runde aufbrechen. Hier unser Test.

Autor: Andreas Günther • 8.7.2022 • ca. 3:10 Min

Bang & Olufsen Beoplay EX im Test
Schönlinge: Drei Farben stehen zu Wahl – hier „Anthracite Oxygen“, dazu gibt es noch einen Goldton und klassisches Schwarz.
© Bang & Olufsen

Die Dänen Bang & Olufsen haben in den letzten Jahren neue Zielgruppen erschlossen, während so manch andere High-End-Firma die Hände in den Schoß gelegt hat. Schon dreimal war ich in der Firmenzentrale. Die liegt im Norden von Dänemark, weit weg von allem, aber mit Anschluss ans Meer. Man mu...

Pro

  • idealer Sitz
  • ausgeglichener Bass
  • sehr guter Klang

Contra

  • ANC überzeugt nicht ganz

Fazit

stereoplay Testurteil: 72 Punkte, Klang: 49 Punkte "spitzenklasse", Preis/Leistung: sehr gut

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Die Dänen Bang & Olufsen haben in den letzten Jahren neue Zielgruppen erschlossen, während so manch andere High-End-Firma die Hände in den Schoß gelegt hat. Schon dreimal war ich in der Firmenzentrale. Die liegt im Norden von Dänemark, weit weg von allem, aber mit Anschluss ans Meer. Man muss von Kopenhagen mit einer Rattermaschine auf einem ehemaligen Militärflughafen landen. Ein kleines Abenteuer.

Kleine Flamme?

Aber es gibt auch einen kleinen Teufel auf meiner rechten Schulter. Der flüstert mir ein: So schön die Produkte sind, so edel das Design – Bang & Olufsen köchelt auf kleiner Flamme. Insbesondere im Segment der Klangwandler könnte ich mir mehr Klang für ein Viertel der dänischen Preisliste sichern. Alles Vorurteile. Bang & Olufsen beschäftigt echte Klangprofis. Die neuen, gewaltigen Standlautsprecher Beolab 90 (100.000 Euro) haben auf der High-End-Messe 2019 in München begeistert.

Der neueste Aufschlag ist ein In-Ear-Hörer namens Beoplay EX. Das Basis-Design erinnert natürlich an die Apple-Wandler, aber die Dänen wollen mehr. Zumal auch der Preis stolz ist. 400 Euro setzt B&O an. Da erwarten wir Gold und Platin. Und die Dänen bedienen unsere Erwartungshaltung.

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Wie sind die BeoPlay EX von Bang & Olufsen ausgestattet?

Das ist natürlich ein Modell ohne jegliche Kabel. Also offiziell „True Wireless“. Die Schatulle dient als Heimstatt und zugleich als Aufladestation. Kennt man. Ob man den Mangel eines Ladegerätes begrüßt oder nicht, hängt vom Geschmack ab. Das ist mittlerweile auch bei Apple ein Standard. Man geht also davon aus, dass der moderne Mensch sicherlich irgendwo ein Ladegerät gebunkert hat. Oder noch besser: eine kalbellose Ladestation. Die Schatulle des Beoplay EX ist dafür vorbereitet.

Was auch super gefällt: Bang & Olufsen legt vier Ohrpass-Stücke bei und in der Kür sogar eine zusätzliche Version aus Comply – das ist ein markenrechtlich geschützter Spezialschaum, der sich komprimieren lässt und dann im Ohr aufgeht – was den idealen Sitz bringt.

Das kann Wunder wirken. Haben wir schon über den ästhetischen Eindruck gesprochen? Hier zeigen sich die Dänen als Meister des Fachs. Das ikonische B&O-Signet wurde ins blaue Glas geritzt. Drumherum prangt ein glänzender Ring aus Aluminium.

Bang & Olufsen Beoplay EX im Test: Scharz
Hier der Bang & Olufsen Beoplay EX in klassischem Schwarz.
© Bang & Olufsen

Wie erreichen wir die Membranen? Natürlich per Bluetooth. Hier hat sich B&O dem neuesten Standard 5.2 verschrieben. Selbstverständlich wird auch aptX unterstützt. Im Inneren waltet ein Neodym-Treiber mit 9,2 Millimetern. Das ist erstaunlich groß für die noch immer kompakte Bauweise.

Ebenso gibt es noch eine Unterdrückung der umgebenden Geräusche. Auch können wir Telefonate entgegennehmen und frei drauflossprechen. Alles mittlerweile Standard. Aber hier haben die Ingenieure gleich sechs Mikrofone untergebracht. Auch das ist stolz.

Die Zugaben: Der EX ist wasserfest und vor Staub geschützt – also der ideale Begleiter für die schnelle Jogging-Runde oder den Besuch im Fitness-Studio. Bang & Olufsen verspricht eine Laufzeit von sechs Stunden mit und acht Stunden ohne ANC. Die Ladeschale selbst hütet Strom für 21 weitere Stunden.

Das Koppeln mit dem Smartphone gelingt leicht und selbstverständlich. Zudem bietet B&O eine App an, über die man sein Klangerlebnis auch „personalisieren“ kann. Bedeutet: der lineare Weg wird verlassen, wir können vorkonfigurierte Setups wie „Lounge“ oder „Party“ antippen.

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Wie klingen die BeoPlay EX von Bang & Olufsen?

Wie klingen die kleinen Lebensgefährten? Erstaunlich gut. Ich liebe den direkten Modus. Endlich ist B&O in der Welt der audiophilen Werte angekommen. Das ist wunderbar auf den Punkt inszeniert. Die Konkurrenten übertreiben gern beim Bass – doch die Dänen bleiben auf Kurs. Der feine Samt ist die Botschaft des Klangbilds.

Das gefällt, das stresst nicht, auch bei langen Hörsitzungen. Die Analyse ist hoch – hier gibt es ein Maximum an dynamischen wie harmonischen Details. Wirklich gut gemacht. Da haben die Dänen garantiert selbst gelauscht und noch Feldforschung betrieben.

Doch ein Haken: Ich werfe die Geräuschunterdrückung an – da wird das Klangbild in einer künstlichen Blase verschlossen. Auch die vielen Klangeinstellungen über die hauseigene App überzeugen nicht vollumfänglich. Das wirkt künstlich und vor allem in Dynamik wie Räumlichkeit ausgebremst.

Fazit

Also – naturrein und ohne ANC ist die beste Option. Dann werden Träume wahr. Dieser Winzling schafft die große Brücke zwischen Eleganz, Edelklang und wirklich guter Passform. Das ideale Einsatzgebiet: Ich jogge mit ihm durch den Tiergarten der Hauptstadt und verzichte dabei eben bewusst auf die Geräuschunterdrückung.

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