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Wireless-Boxen

Bang & Olufsen Beosound 35 im Test

Wer ausgefallene Design-Ideen mag, wird beim dänischen Hersteller Bang & Olufsen fündig. Die Wireless-Box Beosound 35 erinnert an ein Schiffsradar, klingt aber viel besser, wie der Test zeigt.

Autor: Christian Möller • 22.2.2017 • ca. 2:30 Min

B&O Beosound 35
Ein Fünfeck bildet das Gehäuse der Beosound 35 im Profil. Das Aluminium ist exzellent verarbeitet.
© Bang & Olufsen

Nein, das ist kein Soundbar für den Fernseher, auch wenn die Beosound 35 auf den ersten Blick so aussieht. Es gibt keinen HDMI-Eingang! Allein daran lässt sich schon erkennen, dass hier andere Einsatzszenarien im Vordergrund stehen. Drahtlos empfängt der Däne digitale Musik per Bluetooth od...

Pro

  • neutraler bis warmer Klang
  • unaufringliche tonale Abstimmung
  • viele Formate und Anschlussmöglichkeiten

Contra

  • kein USB-Eingang

Fazit

AUDIO-Klangurteil: 88 Punkte; Preis/Leistung: sehr gut

  Hervorragend

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Nein, das ist kein Soundbar für den Fernseher, auch wenn die Beosound 35 auf den ersten Blick so aussieht. Es gibt keinen HDMI-Eingang! Allein daran lässt sich schon erkennen, dass hier andere Einsatzszenarien im Vordergrund stehen. 

Drahtlos empfängt der Däne digitale Musik per Bluetooth oder WLAN, Fans der drahtgebundenen Datenübertragung finden hinten einen Ethernet-Anschluss. Dort gibt es auch einen analogen Eingang in Form zweier Cinchbuchsen sowie einen Toslink-Eingang für digitale​ Signale im optischen Format. Damit dürfte man in der Praxis fast alle Fälle abdecken, wenn es darum geht, Musiksignale über die Beosound 35 abzuspielen. Der Fokus liegt jedoch verständlicherweise auf den Netzwerkfähigkeiten. Streamingdienste wie Spotify, Deezer und Tune In sind dabei. Besitzer von iPhone, iPad oder Mac können den Lautsprecher direkt an ihrem Gerät auswählen. AirPlay heißt das Zauberwort.​

Praktisches Streaming 

Hierbei streamt das mobile Gerät die komplette Soundausgabe zur Beosound 35. Man hört also nicht nur den Sound aus der Musik-App, sondern auch den aus jeder anderen App, die Ton ausgibt. Youtube gehört genauso dazu wie die Tatort-App vom WDR. Das ist schon sehr praktisch.​

Ganz einfach ist die Einrichtung des Lautsprechers aber nicht. Für die grundlegenden Einstellungen installiert man zunächst die App „BeoSetup“ auf dem Smartphone oder Tablet. Hier stellt man etwa die WLAN-Zugangsdaten ein oder aktualisiert die Firmware der Beosound 35. Auch das Klang-Setup lässt sich hier konfigurieren.​

B&O Beosound 35
Vier Chassis spielen in der Beosound 35, jedes davon befeuert von einer eigenen Class-D-Endstufe. Deren Gesamtleistung liegt bei stattlichen 320 Watt.
© Bang & Olufsen

Dazu bietet die Beosound 35 drei Basiseinstellungen – für den freistehenden Einsatz im Raum, die Montage an der Wand oder in einer Zimmerecke. Je nach Einstellung passt der in der Beosound 35 enthaltene DSP den Frequenzgang an. Auch einen Timer und eine Weckerfunktion kann man in der Setup-App programmieren. So lässt sich das Gerät beispielsweise an bestimmten Wochentagen zu einer festgelegten Uhrzeit automatisch ein- oder auschalten. Als Quelle kann man in dem Fall jedoch nur das Internetradio Tune In wählen.​

So richtig los geht aber es erst mit einer anderen App namens „BeoMusic“. Hier schaltet man die Quellen um, stellt die Lautstärke ein und wählt die Inhalte aus, die spielen sollen. Die Beosound 35 sucht nach dem Einschalten automatisch alle DLNA-Server im lokalen Netz und stellt sie prompt in der Quellenliste dar. Im Test klappte das mit zwei NAS-Systemen von WD und Zyxel auf Anhieb. Clever ist die virtuelle AdHoc-Wiedergabeliste: Wählt man etwa in der App den ersten Titel einer CD aus, landen alle nachfolgenden Titel in dieser Wiedergabeliste und spielen weiter, selbst wenn man die App schließt oder wenn der Smartphone-Besitzer samt Gerät die Wohnung verlässt.​

B&O Beosound 35
Per OLED-Display und mit Touch-Bedienelementen steuert man den Beosound 35 direkt am Gerät.
© Bang & Olufsen

Auch HiRes wird Abgespielt

In der Liste der unterstützen Audioformate tauchen die wichtigsten Vertreter auf. MP3, AAC, ALAC, FLAC und WAV sind dabei. Auch HiRes ist möglich bis 192 kHz/24 Bit, nur Exoten wie DSD oder Ogg-Vorbis funktionierten nicht. Der Klang war beeindruckend! Tonal fein abgestimmt, lieferte die Beosound 35 im Hörraum neutralen bis warmen Klang. Der Tiefbass ging erstaunlich weit hinab, die Höhen wirkten samtig und unaufdringlich. Damit ist die B&O für die meisten Musikgenres sehr gut aufgestellt.​

Fazit

Das hat mich doch angenehm überrascht. Aus diesem zierlichen Metallgehäuse kommt mehr Sound, als man es auf den ersten Blick für möglich halten würde. Die tonale Abstimmung ist Bang & Olufsen sehr gut gelungen, mit der Steuerungs-App kann man sogar weitgehende Anpassungen an die Raumakustik vornehmen. An Flexibilität ist die Beosound 35 kaum noch zu überbieten, nur einen USB-Anschluss hätte ich mir noch gewünscht.​