Testbericht

Lautsprecher Epos M 12i

16.4.2009 von Redaktion connect und Holger Biermann

Sie suchen einen audiophilen Monitor für echtes High End in kleinen Räumen und für unter 1000 Euro? Voila: Die Epos M 12i könnte gut und gern zur neuen Legende werden.

ca. 2:00 Min
Testbericht
  1. Lautsprecher Epos M 12i
  2. Datenblatt
Lautsprecher Epos M 12i
Lautsprecher Epos M 12i
© Archiv

Audiophile Kompaktlautsprecher um 1000 Euro sind ja wirklich rar. Wo sind sie denn, die Nachfolger der legendären LS 3/5a? Wer spielt denn so authentisch, so spannend wie die ehrwürdige BBC-Legende? Die Linn Majik 109 (2/09) hat das Zeug dazu. Oder die ebenfalls über jeden Zweifel erhabene Dynaudio Focus 110 (9/05).

Oder vielleicht die Epos M 12 in der neuen "improved"-Version. Die im englischen Hempstead entwickelte und in China produzierte Epos beeindruckt schon vom Auspacken an: mit schwerem Gehäuse und perfekter Furnierung. Damit allerdings konnten schon ihre Vorgänger punkten. Neu bei der "i"-Version sind die Treiber: Hochtöner mit Aluminium-Kalotte, Tiefmitteltöner mit hochdämpfender Polypropylen-Membran. Dieser Kunststoff ist unter Boxen-Entwicklern zwar ein wenig aus der Mode gekommen, aber Epos verfolgt das Ideal von so wenig Weiche wie irgend möglich. Im Falle der M 12i heißt das: Nur ein Kondensator (plus Widerstand zur Pegelanpassung) findet sich vor dem Hochtöner. Sonst nichts.

Lautsprecher Epos M 12i
Ist weniger mehr? Der Tiefmitteltöner mit feststehendem Phase-Plug kommt ganz ohne Weiche aus. Der Kondensator schützt nur den Hochtöner.
© Julian Bauer

Also bedarf es eines Tiefmitteltöners, dessen Frequenzgang von sich aus im Bereich der Übergangsfrequenz abfällt. Das erreicht man durch eine stark ansteigende Schwingspulen-Induktivität oder mit hohem Membrangewicht - oder durch eine Kombination aus beidem.

Richtig gut für eine perfekte Wiedergabe indes ist beides nicht. Allerdings macht der Verzicht auf jegliche Frequenzweichenbauteile vor dem Tiefmitteltöner diesen quasi aktiv - die Kontrolle der Endstufe über den 7-Zöller ist somit optimal. 

Das Fehlen der Bass-Spule ist an der Frequenzgangkurve durchaus sichtbar (Anhebung zwischen 700 und 2500 Hertz) - und hörbar. Vor allem die hohe Impulstreue und die klare Durchzeichnung des gesamten Grundtonbereichs heben die Epos von den meisten Kompakten - auch deutlich teureren - wohltuend ab. Auch eine LS 5/5a wollte durch ihren aufgeblähten oberen Bass ja mehr darstellen, als sie eigentlich konnte. Die Epos spielt hier um Längen präziser, druckvoller und nuancierter.

Besonders auffällig wird diese Ehrlichkeit bei komplexen Bläsersätzen. So präsent, so klar, so detailreich-fein aufgefächert und echt hatte die Hör-Crew das Intro "Danke, Hut ab" vom Mangelsdorff/Dauner-Quintett aus so einer Kleinbox nur ganz selten gehört. Aber auch Stimmen wie die von Lizz Wright in "Speak Your Heart" (stereoplay-SACD "Ultimate Tunes") kamen wunderbar offen.

Sie fragen nach Schwächen? Im Bass macht sie den Druck, den man erwarten darf, die leichte Präsenz der Mitten wird bei wandnaher Aufstellung eingeebnet. Einzig in den Höhen dürfte sie ein wenig feiner auflösen...

Dennoch ist diese Epos einer der spannendsten Schallwandler ihrer Klasse. Auch weil sie als eine der seltenen 8-Ohm-Modelle trefflich mit so zauberhaften Röhren-Amps wie dem Lyric Ti 60 (3/09) harmoniert. Oder mit dem kleinen Creek-Verstärker (4/09). Kunststück: Michael Creek ist nebenbei auch Epos-Eigentümer - da sollten die Geräte schon zueinander passen.

Epos M 12 i

Epos M 12 i
Hersteller Epos
Preis 800.00 €
Wertung 44.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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