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Testbericht

Linn Klimax DS / Dynamik

Linn legt nach: Mit neuer Software und einem gründlich überarbeiteten "Dynamik"-Netzteil klingen die DS-Netzwerkspieler noch explosiver

Autor: Bernhard Rietschel • 14.11.2009 • ca. 2:05 Min

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© Hersteller

Praktisch vom ersten Verkaufstag an diskutierten Besitzer der Linn-Netzwerkspieler Sneaky DS, Majik DS, Akurate DS und Klimax DS lebhaft darüber, ob die Geräte-Firmware, also das Betriebssystem der Player, auch die Klangqualität der einzelnen Modelle beeinflusst. Gelegenheit für ...

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Pro

  • "Jukebox"-Modus
  • verbessertes "Dynamik"-Schaltnetzteil

Contra

Fazit

Der Klimax DS legte seine bis dato noch vorhandene, minimale Bass-Zurückhaltung ab, so dass er im Blindtest den jeweils größeren Bruder einzuholen drohte.

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Praktisch vom ersten Verkaufstag an diskutierten Besitzer der Linn-Netzwerkspieler Sneaky DS, Majik DS, Akurate DS und Klimax DS lebhaft darüber, ob die Geräte-Firmware, also das Betriebssystem der Player, auch die Klangqualität der einzelnen Modelle beeinflusst. Gelegenheit für Spekulationen gab es genug, denn die Schotten lieferten alle paar Monate eine neue Version: Mal wurden nur kleine Bugs ausgebügelt, dann wieder kamen größere Updates, die neue Bedien-Features mitbrachten oder die Auswahl unterstützter Audioformate erweiterten. Einen Klangeinfluss dieser Updates, die sich in wenigen Minuten vom Besitzer selbst herunterladen und aufspielen lassen, hatten die Linn-Entwickler bisher jedoch stets dementiert.

Neue Firmware

Anders bei der jüngsten Firmware Cara (benannt wie ihre Vorgänger Auskerry und Bute nach einer schottischen Insel): Sie "klingt" tatsächlich genauer, zugleich entspannter und satter, weil Linn die Algorithmen des frei programmierbaren DSP-Digitalfilters verfeinert hat. Der Effekt ist selbst beim kleinen Sneaky problemlos hörbar, dennoch werden viele Besitzer sich über eine andere Cara-Neuerung noch mehr freuen: Im "Jukebox"-Modus kommt der DS-Player nun ohne UPnP-Server aus.

Praxis: Musikarchiv anlegen und ordnen

Ein Hilfsprogramm namens Kinsky Jukebox scannt dabei die Musiksammlung und verleiht jedem Album, aber auch frei zusammenstellbaren Song-Sammlungen oder Playlisten, individuelle Nummern. Einmal konfiguriert, lässt sich ein Jukebox-DS einfach mit der normalen Fernbedienung bedienen: gewünschte Albumnummer eingeben, und los geht's. Den Überblick über die Sammlung wahren Jukebox-Nutzer am liebsten auf ganz archaische Weise: mit einer ausgedruckten Liste, die Kinsky auf Wunsch sogar mit Coverbildern erstellt. Wer die interaktiven Controller a la iPod Touch zu nervig findet, hat nun also eine betont konservative, geradlin(n)ige Alternative.

Neue Hardware

Auch auf der Hardware-Seite gibt es Neuerungen: Fast alle Linn-Geräte mit Schaltnetzteil werden bereits seit einigen Wochen mit einer tiefgreifend überarbeiteten, "Dynamik" getauften Version dieser Stromschachtel ausgeliefert. Der Dynamik-Supply nutzt Spread-Spectrum-Technik, also eine raffinierte Modulation der Schaltfrequenz, um Wechselwirkungen zwischen Taktresten und Nutzsignal zu unterbinden. Ferner soll es noch stabilere Versorgungsspannungen liefern.

Hörtest

Der Effekt auf die DS-Player ist messbar (in Form noch besserer Störabstände), vor allem jedoch hörbar: Der Klimax DS legte seine bis dato noch vorhandene, minimale Bass-Zurückhaltung ab, auch Akurate und Majik profitierten so stark, dass sie im Blindtest den jeweils größeren Bruder einzuholen drohten - bis dieser auch ein Dynamik-Upgrade bekam. Das führte angesichts der recht deutlichen Klangverbesserung zu einem Domino-effekt in der Bestenliste: Alle DS-Player mit Ausnahme des Sneaky (für den es leider kein Dynamik gibt) rutschen um einen 5-Punkte-Schritt nach oben.

Besitzer ab März gekaufter DS-Modelle bekommen das Dynamik noch bis Mitte Oktober für 300 Euro, danach erhöht sich der Upgrade-Preis auf 600 Euro.