Schick und nachhaltig, aber auch wirksam?
Loop Experience im Test: wiederverwendbarer Gehörschutz
Wer sein Gehör schützen möchte, kann dies mit wiederverwendbaren Ohrstöpseln ohne Abfallproduktion tun. Wir haben ein populäres Modell ausprobiert.

Die Welt wird immer lauter. Ob auf Konzerten, bei der Arbeit, auf Reisen oder daheim. Wer sein Gehör schützen möchte, kann sich Schaumstoffstöpsel ins Ohr schieben. Oder den stylisheren Weg wählen. Die belgische Firma Loop hat verschiedene Ohrenschützer im Programm und uns ihr Modell Experience zum Test geschickt. Das verspricht ein wenig Lärmreduktion im Alltag und damit einen gewissen Schutz für das Gehör und die Nerven, ohne sich von der Umwelt abzukapseln.
Als wir die kleine Pappverpackung öffnen, stellen sich erst mal zwiespältige Gefühle ein: Die Dinger mit in unserem Fall goldenen Ringen (vier Farben sind erhältlich) sehen zwar deutlich schicker aus als Einmalstöpsel aus dem Drogeriemarkt. Aber ganz ehrlich: 25 Euro für das bisschen Kunststoff scheint recht hochgegriffen.
18 Dezibel Geräuschreduktion
Schauen wir mal, ob die dämpfende Wirkung überzeugt. Zur Anpassung liegen dünne Silikonaufsätze in insgesamt vier Größen bei, wie man sie von In-Ear-Kopfhörern kennt. Die werden an den Enden der Ringe angebracht, die Kombi steckt man sich dann ins Ohr. Wichtig: Der Ring darf nicht aus dem Ohr herausstehen, weder von vorne noch von der Seite betrachtet – nur so sitzt er korrekt. Eine gedruckte Anleitung liegt nicht bei, dafür gibt’s einen QR-Code, der zu Erklärvideos führt.


Loop verspricht bei den Experience eine Geräuschreduktion um 18 Dezibel. Das ist nicht viel und macht sich im Alltag entsprechend wenig bemerkbar. Eins muss klar sein: Es ist erklärter Zweck, dass die Umgebung noch wahrnehmbar sein soll. Im Alltag ist also jedes Gespräch und jedes Geräusch zu hören, wenn auch etwas gedämpfter. Ist man sehr lauten Quellen ausgesetzt, mindern die Earplugs immerhin die Spitzen und machen das Ganze erträglicher. Bei aufgedrehter Musik etwa konnten wir noch recht entspannt zuhören, während Kolleg*innen schon das Gesicht verzogen. Neben den Boxenturm auf einem Konzert würden wir uns damit aber nicht stellen.
Recht angenehmes Tragegefühl
Loop empfiehlt die Experience für Musik, Motorrad, Eltern sowie den Besuch von Events. Der Tragekomfort ist recht angenehm, da die Ringe eine kleine Öffnung haben und sich so kein übermäßiger Druck aufbaut. Deshalb sollen die Ringe auch auf keinen Fall mit Wasser gereinigt werden. Die Silikonaufsätze kann man dagegen abwaschen. Ein kleines Klappetui zur Aufbewahrung und zum Transport wird mitgeliefert. Dank Lasche lässt sich das beispielsweise am Schlüsselbund anbringen.

Fazit: Mäßige Dämpfung
Wer ab und an wirkliche Ruhe sucht, ist mit einfachen Schaumstoffstöpseln etwa von Mivolis, die wir im DM gekauft haben, besser dran. Sie reduzieren Geräusche um 35 dB, mit den Dingern im Ohr ist man freilich von der Umwelt akustisch weitgehend abgeschnitten und auf Dauer nervt der Druck, der sich mangels Entlüftung im Ohr breitmacht. Gute In-Ears mit Noise-Cancelling-Funktion sind hier auch eine gute Wahl.
Um sich akustisch etwas zurückzuziehen, aber trotzdem erreichbar für die Umwelt zu bleiben, sind die Loop Experience eine Überlegung wert. Nicht mehr und nicht weniger verspricht der Hersteller. Insofern Zweck erfüllt und das Check-Urteil "gut" erfüllt. Wunder sollte man allerdings keine erwarten.