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Windows-10-Smartphone

Microsoft Lumia 950 XL im Test

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Das Microsoft Lumia 950 XL ist so teuer wie ein iPhone, steckt aber nur in einem schlichten Kunststoffgehäuse. Kann das gut gehen? Wir haben das Windows-10-Smartphone im Test.

Autor: Andreas Seeger • 15.2.2016 • ca. 2:35 Min

Microsoft Lumia 950 XL
Microsoft Lumia 950 XL
© Microsoft
Inhalt
  1. Microsoft Lumia 950 XL im Test
  2. Microsoft Lumia 950 XL: Continuum-Funktion und Messwerte

Trotz der geballten Smartphone-Expertise, die sich Microsoft im Zuge der Nokia-Übernahme angeeignet hat, beschleicht den Kenner beim Blick auf das neue Windows-Flaggschiff 950 XL das Gefühl, dass dem Software-Riesen bei der Herstellung von Telefonen die Erfahrung fehlt. Alte...

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Pro

  • inklusive ein Jahr Office 365 Personal
  • exzellentes OLED mit 2K-Auflösung
  • 32 GB Speicher plus Micro-SD
  • starker Prozessor mit 3 GB RAM
  • Hauptkamera mit hervorragender Bildqualität
  • modernes Betriebssystem mit intuitiver Benutzeroberfläche
  • Continuum verwandelt das Smartphone in einen Mini-PC
  • sehr gute Funkeigenschaften

Contra

  • schlichtes Kunststoffgehäuse
  • enttäuschende Akkulaufzeit

Fazit

connect-Urteil: gut (419 Punkte)

83,8%

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Trotz der geballten Smartphone-Expertise, die sich Microsoft im Zuge der Nokia-Übernahme angeeignet hat, beschleicht den Kenner beim Blick auf das neue Windows-Flaggschiff 950 XL das Gefühl, dass dem Software-Riesen bei der Herstellung von Telefonen die Erfahrung fehlt. Alte Hasen wie Apple, Samsung oder Sony hätten ihre Topgeräte jedenfalls nicht in ein schlichtes Plastikgehäuse gesteckt.

Ein Käufer, der gerade 700 Euro für ein Smartphone ausgegeben hat, möchte diesen Preis doch auch in seiner Hand gespiegelt sehen. Beim 950 XL ist das Gegenteil der Fall, der matte Kunststoff ist haptisch kein Leckerbissen. Dafür lässt sich die Rückseite komplett abziehen, sodass man den Akku wechseln kann. Was viele Nutzer zweifellos freuen wird, geht zulasten der Gehäuseintegrität, denn der Korpus wirkt nicht so stabil und geschlossen wie bei einem Unibody-Smartphone.

Windows ist für OLED gemacht

Technisch bietet Microsoft dagegen Feinkost: Das 5,7 Zoll große Display ist ein echter Leckerbissen. Die vergleichsweise niedrige Helligkeit von 324 Candela ist für ein OLED normal. Typisch für diese Technologie sind auch ein hoher Kontrastumfang und intensive Farben - was die flächige Kacheloptik von Windows 10 Mobile besonders gut in Szene setzt. Auf dem Lumia 950 XL kommt noch die hohe Auflösung dazu: 2560 x 1440 Pixel sorgen in Verbindung mit den bereits genannten Faktoren für eine fantastische Darstellung.

Der gute Eindruck setzt sich bei der Kamera fort. Die Lumia-Modelle von Nokia waren für eine tolle Bildqualität bekannt, und das 950 XL bleibt dieser Tradition verhaftet. Mit optischem Bildstabilisator, 6-Linsen-Optik von Zeiss und Dreifach-LED-Blitz stellt es die meisten anderen Smartphone-Knipsen in den Schatten, nur bei schwachem Licht sind ein Galaxy S6 und ein iPhone 6s einen Tick besser. Diesen Modellen fehlt allerdings eine Auslösetaste für die Kamera.

Lumia 950 XL
Das Windows-Smartphone ist mit 8 Millimetern sehr flach, das 5,7-Zoll-Display macht eine Einhandbedienung aber unmöglich.
© Microsoft

Beim Lumia 950 XL muss man nur einmal kurz drücken, um die Kameravorschau aus dem Standby heraus zu aktivieren, ein weiterer Druck schießt nahezu verzögerungsfrei ein Foto. Schnell kommt das Gefühl auf, eine richtige Kamera in der Hand zu halten, zumal auch die Videoqualität stimmt. Weniger gefallen hat uns die 5-Megapixel-Frontkamera, die nicht besonders lichtstark ist.

Die übrige Ausstattung ist nahezu vollständig. Microsoft gehört zu den wenigen Herstellern, die bereits auf USB Typ C setzen. Der Nachfolgestandard von Micro-USB bietet nicht nur höhere Datendurchsätze, die Stecker sind außerdem wie Apples Lightning-Schnittstelle symmetrisch konstruiert und können daher beidseitig eingesteckt werden. Den Drahtlos-Ladestandard Qi beherrscht das 950 XL ebenfalls.

Vermisst haben wir neben einer Infrarot-Schnittstelle vor allem einen Fingerabdrucksensor, der in dieser Preisklasse eigentlich Standard ist. Microsoft probiert stattdessen die Entsperrung per Iris-Scan aus, wobei eine separate Kamera über dem Display die Augen des Nutzers erfasst. Was in der Theorie genauso viel Sicherheit verspricht wie ein Fingerabdruck, scheitert in der Praxis an einer katastrophalen Erkennungsrate. Zum aktuellen Zeitpunkt ist diese "Windows Hello" genannte Funktion nicht benutzbar.

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