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Moto X4 und Z2 Force im ersten Test

Mehr zum Thema: Lenovo Motorola

Lenovo schickt mit Moto X4 und Moto Z2 Force zwei Smartphones ins Rennen, die unterschiedliche Zielgruppen anpeilen, aber viele Gemeinsamkeiten haben: Das Design ist unverkennbar Motorola, die Kamera-Ausstattung stark, das Android-System schlank. connect konnte in einem ersten Test draufschauen.

Autor: Andreas Seeger • 8.9.2017 • ca. 4:00 Min

Motorola Moto X4 und Moto Z2 Force
Motorola Moto X4 und Moto Z2 Force
© Motorola

Nach dem Zukauf von Motorola war die Smartphone-Strategie von Lenovo vor allem von einem gekennzeichnet: Unbeständigkeit. Erst hieß es, die Moto-Produktlinie wird von Lenovos Vibe-Modellen flankiert, dann wurde die Marke Motorola zugunsten von Moto beerdigt. Noch in diesem Jahr brachte Lenovo Smar...

Nach dem Zukauf von Motorola war die Smartphone-Strategie von Lenovo vor allem von einem gekennzeichnet: Unbeständigkeit. Erst hieß es, die Moto-Produktlinie wird von Lenovos Vibe-Modellen flankiert, dann wurde die Marke Motorola zugunsten von Moto beerdigt. Noch in diesem Jahr brachte Lenovo Smartphones unter eigenem Namen nach Deutschland, die irgendwo neben den Moto-Modellen standen und für Verwirrung sorgten. Dass mit diesem ganzen Tohuwabohu nun Schluss ist, machte der Deutschland-Chef für Lenovos Smartphone-Geschäft, Lars-Christian Weisswange, im Gespräch mit connect deutlich: Lenovo werde künftig voll auf die Marke Motorola setzen, wenn es um Smartphones geht, andere Smartphone-Marken wie Vibe oder Lenovo wird es in Deutschland und weltweit nicht mehr geben.

Neustart bei der X-Serie

Die Produktlinie von Motorola setzt sich nun folgendermaßen zusammen: Z (Premium), X (obere Mittelklasse), G (Mittelklasse), E und C (Einsteiger). Das Highend-Modell Z2 Force ist also das neue Spitzenmodell, während das X4 mit einer UVP von 400 Euro ein Preissegment besetzt, das immer mehr Smartphone-Hersteller für sich entdecken, man denke nur an Huawei mit dem Nova 2.

Beim Erstkontakt sticht sofort das glänzende Gehäuse aus Glas und Metallrahmen ins Auge. Motorola hat das Design im Vergleich mit den Vorgängergenerationen vollständig überarbeitet, ein Schritt der nötig war und der in unseren Augen gelungen ist. Statt dickbauchig und kunststofflastig wirkt das X4 nun filigran und elegant. Mit seinem 5,2-Zoll-Display und der gerundeten Rückseite liegt das Smartphone zudem angenehm in der Hand. Das Gehäuse ist wasserdicht nach IP68 – ein Novum bei Motorola.

Motorola Moto X4
Motorola Moto X4
© Motorola

Dass der zweite Schwerpunkt neben dem Design auf der Kamera liegt, wird beim X4 überdeutlich: Während auf der Frontseite das LED-Blitzlicht neben der Kamera auffällt, dominiert eine kreisrund aus dem Gehäuse herausstehende Kamera-Einheit die gesamte Rückseite. Sie besteht aus einem Dual-LED-Blitzlicht, einer 12-Megapixel-Optik mit schnellem Dual-Pixel-Autofokus und einer 8-Megapixel-Optik mit Weitwinkel-Brennweite für besonders große Bildausschnitte. Über die Bildqualität können wir an dieser Stelle noch nichts sagen, wir gehen aber davon aus, dass Lenovo hier nicht enttäuschen wird. Der Preis, den der Kunde für die Dual-Kamera bezahlen muss, ist die 2 Millimeter dicke Beule auf der Rückseite, die das ansonsten 8 Millimeter schlanke X4 ordentlich aufpumpt. Wir sehen das kritisch, ein glatter und geschlossener Korpus ist bei einem modernen Smartphone in dieser Preisklasse Pflicht.

Kamera mit Objekterkennung

Besonderen Wert legt Motorola auf eine neu entwickelte Objekterkennungsfunktion, die der Kamera eine gewisse Intelligenz verleiht: Eine Software versucht, das Objekt im Zentrum der Kameravorschau zu erkennen und bietet kontextbezogene Informationen und Aktionen an. Die reichen vom Scan einer Visitenkarte und dem Speichern der Kontaktdaten bis hin zum Einblenden der Wikipedia-Definition zu erkannten Objekten.

Der integrierte Chipsatz ist leistungsfähig genug, um diese Aufgaben zu bewältigen. Motorola setzt auf Qualcomms brandneuen Mittelklasse-SoC Snapdragon 630. Er folgt auf den 625er, der aufgrund einer überzeugenden Kombination aus Leistung und Effizienz in zahlreichen Smartphones zum Einsatz kam. Das lässt vermuten, dass das X4 mit seinem 3000 mAh starken Akku lange Laufzeiten bieten wird. Ein 15-Watt-Schnellladenetzteil gehört zum Lieferumfang.

Motorola Moto Z2 Force
Motorola Moto Z2 Force
© Motorola

Z2 Force: Das Display ist unkaputtbar

Beim Z2 Force ist das Display der Dreh- und Angelpunkt. Es handelt sich um ein 5,5 Zoll großes OLED mit ultrascharfer Quad-HD-Auflösung, das besonders robust ist und sogar einen Sturz auf eine Betonoberfläche problemlos wegsteckt. Lenovo gibt 4 Jahre Garantie gegen Bruch und Sprünge im Display – das ist ein starkes Kaufargument. Wichtig in diesem Zusammenhang ist aber, dass die Garantie nicht für Kratzer gilt und dass bei einem Sturz auch andere Komponenten im Telefon schnell beschädigt werden können. Klar sollte auch sein, dass unsachgemäßer Gebrauch und vorsätzliche Beschädigung ebenfalls nicht abgedeckt sind.

Das Design ist kantiger als beim X4, was allerdings keine Überraschung ist, sondern ein Markenzeichen der Z-Serie, deren Rückseite immer auch Andockstation ist für die Mods, die das Smartphone um besondere Funktionen erweitern. Auf der IFA hat Lenovo einen 360 Grad Kamera Mod gezeigt, mit dem der Nutzer interaktive 360-Grad 4k Videos samt immersivem 3D Sound aufnehmen kann, welcher der Blickrichtung folgt. Dieser Mod soll 279 Euro kosten, er ist kompatibel mit allen Z-Modellen.

360 Camera Moto Mod mit Moto Z2 Force Edition
Die Motorola-Smartphones der Z-Serie wie das Moto Z2 Force Edition lassen sich bequem mit Mods erweitern - wie etwa der neuen 360-Grad-Kamera.
© Motorola

Schwarzweiß-Kombination bei der Kamera

Beim Z2 Force würden wir allerdings ungern einen Mod hinten anflanschen, weil dadurch die Rückseite verdeckt wird, die aus besonderes hartem 7000er-Aluminium besteht. Die sandbestrahlte Metalloberfläche bietet eine hohe Anfassqualität und macht zudem einen sehr robusten Eindruck. Auch das Z2 Force ist nach IP68 zertifiziert. Man muss aber ganz klar sagen, dass das Smartphone mit nur 6 Millimetern zwar ultraflach ist, mit seinem kantigen Gehäuse aber nicht so gut in der Hand liegt wie vergleichbare Modelle der Konkurrenz. Zudem steht die Kameraeinheit mit 2 Millimetern weit heraus – erst mit einem Style Mod, also einem Ansteckmodul ohne technische Zusatzfunktion, schließt die Optik glatt mit der Oberfläche ab.

Bei der Dual-Kamera des Z2 Force setzt Motorola nicht auf unterschiedliche Brennweiten, sondern wie Huawei bei den Leica-Modellen der P-Serie auf eine Schwarz-Weiß-Kombination. Die Auflösung liegt bei 12 Megapixel, technisch wird alles geboten, was gerade state of the art ist, vom Laser-Autofokus bis hin zur Tiefenschärfe-Manipulation, auch die Objekterkennung des X4 ist mit an Bord. Qualcomms Top-Chipsatz Snapdragon 835 übernimmt den Antrieb, flankiert von 6 GB RAM. Der interne Speicher ist mit 64 GB angemessen. Stark: Das Moto Z2 Force wird in Deutschland in der Dual-SIM-Variante verkauft.

Beide Smartphones sollen Ende September in den Handel kommen, das X4 für 400 Euro, das Z2 Force für 800 Euro. Sie sind auf jeden Fall einen Blick wert.

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