MYPOSTER KI-Fotobuch im Test
MYPOSTER erweitert sein Sortiment um ein KI-gestütztes Fotobuch-Tool. Wir haben ausprobiert, wie reibungslos der Assistent funktioniert.
Der Fotodienstleister MYPOSTER hat seine ohnehin breite Produktpalette – von Postern über Wandbilder bis zu Fotobüchern, Kalendern und Karten – um ein neues Feature erweitert: das KI-Fotobuch. Der KI-Assistent soll vor allem die zeitintensiven Schritte der Bildauswahl und Buchgestaltung verkü...
Der Fotodienstleister MYPOSTER hat seine ohnehin breite Produktpalette – von Postern über Wandbilder bis zu Fotobüchern, Kalendern und Karten – um ein neues Feature erweitert: das KI-Fotobuch. Der KI-Assistent soll vor allem die zeitintensiven Schritte der Bildauswahl und Buchgestaltung verkürzen. Eine Softwareinstallation ist nicht nötig; alles läuft direkt im Browser. MyPoster betont, dass Kundenbilder nicht zum KI-Training verwendet werden.
Wie arbeitet die KI-Analyse?
Die KI wertet jedes Foto anhand der EXIF-Daten und markanter Bildbereiche aus und kann Szenen grob klassifizieren – etwa „Strand“ oder „Stadt“. Menschen werden laut MYPOSTER lediglich als Objekte erkannt, nicht identifiziert.Mithilfe eines multimodalen Modells (Bild + Tags) prüft die KI außerdem, wie gut Fotos innerhalb einer chronologischen Reihenfolge zusammenpassen. Jedes Bild erhält am Ende mehrere Tags sowie einen Score für Ästhetik, Relevanz und Qualität. Aus all diesen Informationen leitet die KI das übergreifende Buchthema ab und entwirft das Layout.
MYPOSTER-Benutzeroberfläche
Die Website-Navigation ist grundsätzlich übersichtlich: Die Startseite zeigt alle Produktgruppen, unter „Fotobücher“ findet man den neuen Menüpunkt „KI-Fotobuch“. Ein Klick führt zu einer kurzen Beschreibung und dem Button „Jetzt KI-Fotobuch gestalten“.
Im ersten Schritt werden die gewünschten Fotos hochgeladen – theoretisch bis zu 1404 Dateien pro Sitzung. Die Mindestmenge hängt vom Seitenumfang ab, startet aber bei 24 Bildern. Bilder können vom Rechner, Smartphone (per QR-Code) oder aus der Google Cloud geladen werden. MYPOSTER akzeptiert die Formate JPEG, PNG, HEIC/HEIF, TIFF, SVG, WEBP sowie PDF. Stammen die Bilder aus mehreren Ordnern, muss man diese schrittweise je Ordner laden. Eine Option, die Bildoptimierungen komplett abzuschalten, haben wir nicht gefunden – das geht jedoch später im Layout, und dann nur jeweils für ein Bild.
Bevor das Layout erstellt wird, wählt man Produkt, Bindung, Format und Finish. Die Preisinfo passt sich automatisch an. Allerdings fehlen an dieser Stelle einige produktspezifische Erläuterungen, etwa was das „Premium“ eines Premium-Fotobuchs konkret ausmacht.
Bewertung der Bildauswahl
Nach der Formatwahl liegt das automatische Layout erstaunlich schnell vor – hier spart man tatsächlich die meiste Zeit. Es gibt aber auch einige Hürden: Unsere Testbilder stammten aus verschiedenen Jahren und Orten, ohne Geodaten, die laut MYPOSTER auch nicht ausgewertet werden. Die KI erkannte dennoch einen Ort korrekt (und nutzte ihn als Titelvorschlag), mischte die restlichen Bilder ansonsten wild.
Die automatische Themenbestimmung hat – ohne konkrete Ortsbestimmung – gerade bei vielen Bildern ihre Grenzen, und man sollte dies bei der Bildauswahl bedenken. Je besser die Vorauswahl, desto weniger Nacharbeit ist später notwendig. Bei mehreren Personen im Bild lagen die automatischen Bildausschnitte nicht immer ideal und mussten händisch korrigiert werden. Positiv: Nicht verwendete Bilder werden nicht gelöscht und bleiben für weitere Projekte innerhalb derselben Sitzung verfügbar.
Welche Layouts gibt es?
Die Software bietet mehrere Layoutstile: Ausgewogen (Standard), Luftig, Vollflächig, Fokussiert, Gleichmäßig. Ein neues Layout ist meist in wenigen Sekunden gerendert, was das Experimentieren deutlich erleichtert. „Ausgewogen“ ist eine gute Basis und hat uns am meisten überzeugt.
Natürlich lassen sich alle Seiten weiter manuell anpassen: Bilder tauschen, löschen, zuschneiden, Helligkeit/Kontrast anpassen, Seiten umsortieren, Texte gestalten oder Hintergründe verändern. Auch Hintergründe können mit Farbeffekten aufgewertet werden. Was fehlt, ist die freie Skalierung der Bildrahmen sowie die Möglichkeit, zwei Fotos bewusst nebeneinander zu platzieren – hier entscheidet die KI weitgehend selbst.
Der Bestellabschluss funktioniert problemlos. Nach der Bestellung folgen Statusmails zum Versand. In unserem Fall waren zwei Bücher bereits nach 2 Werktagen da, das Premiumbuch nach drei.
Wie ist die Bildqualität?
Wir haben drei Buchvarianten bestellt: Hardcover, Softcover (Digitalfotobuch) und Premium-Hardcover. Während der haptische und visuelle Eindruck des Premium-Fotobuchs erwartungsgemäß höher war, zeigten alle drei Produkte eine sehr solide Verarbeitung: An Bindung oder Klebungen war nichts auszusetzen.
Positiv fiel auf, dass die Bildoptimierung bei Kontrasten und Farben behutsam vorgeht und die Ergebnisse natürlich wirken. Die Druckauflösung ist insgesamt gut, aber stellenweise verbesserungsfähig: Bei Texten wirken die Kanten leicht pixelig, bei Fotos fehlt es teilweise an Knackigkeit.
Fazit
Der KI-Assistent von MYPOSTER reduziert die Zeit für Auswahl und Erstgestaltung merklich – das zentrale Versprechen wird klar erfüllt. Ganz ohne manuelle Eingriffe geht es jedoch nicht, und das ist auch gut so: Ein Fotobuch lebt von persönlichen Entscheidungen und sollte nicht vollständig der KI-Gestaltung überlassen werden. Die Bedienung ist komfortabel, der Upload schnell, die Layoutanpassung flexibel. Einige Funktionen wie frei skalierbare Bildrahmen würden das Angebot abrunden. Die Druckqualität ist überzeugend, bietet aber stellenweise noch Luft nach oben.
