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Testbericht

Nokia X7 im Test

Nun hat auch Nokia ein Touchscreen-Smartphone mit 4-Zoll-Display im Programm. Dank der Symbian-Plattform Anna kann das X7 an einigen Stellen mehr als die Konkurrenz.

Autoren: Markus Eckstein und Bernd Theiss • 10.8.2011 • ca. 4:40 Min

Nokia X7
im Test: Nokia X7
© Nokia
Inhalt
  1. Nokia X7 im Test
  2. Datenblatt
  3. Wertung

Nokia betritt mit dem X7 eine Bühne, auf der sich bereits einige Kandidaten tummeln. HTC hat allein fünf Smartphones im Programm, die 4-Zoll- oder noch größere Anzeigen bieten. Der Reiz des großen Displays zeigt sich in der Praxis sehr schnell. Ob Spiele, Filme oder Webbro...

Nokia betritt mit dem X7 eine Bühne, auf der sich bereits einige Kandidaten tummeln. HTC hat allein fünf Smartphones im Programm, die 4-Zoll- oder noch größere Anzeigen bieten. Der Reiz des großen Displays zeigt sich in der Praxis sehr schnell. Ob Spiele, Filme oder Webbrowsing: Wer einmal einen 4-Zöller in Händen hatte, geht ungern auf ein kleineres Format zurück. Nicht nur der Medienkonsum macht mehr Spaß, insbesondere die Bedienung und das Tippen auf der virtuellen Tastatur profitiert von der größeren Fläche.

Design und Verarbeitung

Nokia X7
Das Gehäuse des X7 besteht zum größten Teil aus Metall
© Connect

Auch wenn das Angebot bereits groß ist, optisch kann sich das X7 auf jeden Fall von der Konkurrenz absetzen. Die eher kantige Front wirkt mit ihren abgeschrägten Ecken mit Kühlergrill-Optik geradezu futuristisch. Die gewölbte Rückseite hat optisch zwar wenig mit der Front gemein, sorgt aber dafür, dass das X7 trotz der flachen Bauform recht gut in der Hand liegt. 147 Gramm bringt das Smartphone auf die Waage - kein Leichtgewicht also, doch die Masse ist gut ausbalanciert und die Anmutung durchaus edel. Die Rückseite besteht zum Großteil aus Metall, die Front wird fast vollständig von einem robusten, kratzfesten Displayglas bedeckt. Einzige Schwäche: Die Seitentasten etwa zur Regulierung der Lautstärke sind nicht ideal zu bedienen - das kann den insgesamt guten Eindruck aber nicht wirklich trüben.

Die Anzeige löst mit 360x640 Pixeln auf; hier bietet manches Topmodell deutlich mehr, wobei die gebotene Auflösung für eine detailreiche Darstellung auch von Fotos durchaus genügt. Nokia hat ein AMOLED-Display verbaut, das für kräftige Farben und ein tiefes Schwarz sorgt. Trotz der vergleichsweise geringen Helligkeit ist die Anzeige auch in heller Umgebung noch gut abzulesen. In dieser Preisklasse setzt natürlich auch Nokia auf einen kapazitiven, multitouchfähigen Bildschirm.

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Galerie Nokia X7

Die Hardware

In Sachen Ausstattung schenken sich die aktuellen Smartphones nicht viel. Und so bietet auch das X7 letztlich das, was in dieser Liga üblich ist. Die Standards im Schnelldurchlauf: WLAN inklusive n-Standard, HSPA mit theoretisch maximal 10,2 Mbit/s beim Datenempfang und 2 Mbit/s beim Versand, Bluetooth, GPS-Empfänger, UKW-Radio, 281 MB Speicher plus 8 GB Micro-SD-Karte.

Hinzu kommen Sensoren, die die Displaybeleuchtung ans Umgebungslicht anpassen, auf Wunsch die Displayausrichtung automatisch regeln oder die Steuerung von Spielen durch Bewegen des Smartphones erlauben. Apropos Spiele: Neben Angry Birds waren beim Testgerät das Rennspiel Asphalt 5 und der Weltraumshooter Galaxy on Fire vorinstalliert. Auf der Rückseite findet sich eine 8-Megapixel-Kamera, die von zwei LEDs flankiert wird, allerdings ohne Autofokus auskommen muss. Videos zeichnet das X7 in HD-Auflösung (720p) mit guter Qualität auf. 

Neue Symbian-Plattform

Was das X7 am deutlichsten vom Gros der 4-Zoll-Smartphones unterscheidet, ist die verwendete Software. Nokia führt mit dem X7 eine neue Version seiner Symbian-Plattform ein.

Der Nachfolger von Symbian 3 heißt Anna und fällt zunächst durch eine neue Optik auf. Die Icons wurden allesamt überarbeitet und setzen sich farblich deutlich voneinander ab. Außerdem hat Nokia die Texteingabe und den Browser verbessert. Der soll nun schneller arbeiten, konnte im Test aber allenfalls zur Android-Konkurrenz aufschließen.

Nokia X7
Die virtuelle Tastatur zeigt auch die deutschen Umlaute ä, ö und ü. Über zwei Pfeiltasten lässt sich der Cursor bewegen.
© Archiv

Zudem bietet er erstmals oben eine Adresszeile - die war bislang nur über ein Optionsmenü aufzurufen. Schon dieses Beispiel zeigt, wo bei Symbian die Schwächen liegen: In Sachen Internetanbindung haben Android und insbesondere das iPhone weiter die Nase vorn. Dafür bleibt  Symbian auch in der neuen Version unabhängiger von Onlinediensten. Zwar bietet Nokia mit Ovi ein Pendant zu den Google-Diensten und versteht sich auch mit Exchange-Servern. Doch die Daten auf dem X7 lassen sich nach wie vor lokal mit dem Rechner abgleichen.

Die einzelnen Funktionen sind sehr ausgefuchst und gut miteinander verzahnt. Zu jedem Adressbucheintrag etwa lassen sich unzählige Elemente speichern. Auch detaillierte Anrufprofile, wie sie bei Handys schon lange Standard sind, sind bei Smartphones nicht selbstverständlich - hier kann Nokia als gutes Beispiel dienen. An Bluetooth-Profilen lässt das X7 ebenfalls wenig aus und ist damit auch für ausgefallenes Zubehör wie Tastaturen gerüstet, was den Komfort im Alltag deutlich steigern kann.

Sehr gute Navigation

Nokia X7
Mit einem Doppelklick auf die Anzeige wird der Artikel an die Displaybreite angepasst.
© Archiv

Zudem bietet Nokia mit Ovi Karten noch immer eine gute Navigationslösung für Smartphones, die obendrein kostenlos nutzbar ist. Das Programm wurde für Symbian Anna nochmals verbessert und beim Testgerät mit Kartenmaterial für Deutschland, Österreich und die Schweiz ausgeliefert. Fehlen Daten, holt sich das Tool die benötigten Kartenausschnitte aus dem Internet. Das kann im Ausland freilich teuer werden - um nicht in die Roamingfalle zu tappen, sollte man das Material vor der Reise über den PC laden und aufs X7 übertragen. In den Einstellungen lässt sich dann festlegen, dass die Navigationssoftware ohne Internetverbindung arbeitet.

An vielen Stellen werden sich die Plattformen immer ähnlicher: Auch das X7 bietet viele Widgets für die Gestaltung des Startbildschirms, und der Ovi Store mit Zusatzsoftware ist gut, wenn auch nicht so üppig gefüllt wie der Android Market. Insgesamt kann das X7 in Sachen Ausstattung locker mit den Top-Smartphones der Konkurrenz mithalten. Dafür bleibt die Bedienung an manchen Stellen etwas komplexer.

Messwerte und Fazit

Nokia X7
connect-Kurzbewertung
© Archiv

Im Labor schnitt das X7 gut ab, zeigte keine echten Schwächen, konnte aber auch nicht unbedingt glänzen. Hervorzuheben sind der sehr natürliche Klang bei beiden Gesprächspartnern und der gute Empfang im GSM-Netz. Bei aller berechtigten Kritik am einstigen Marktführer: Im X7 ist Nokia ein gutes Smartphone gelungen, das eine interessante Alternative zu den Androiden darstellt. In Sachen Internetanbindung hat Nokia einen weiteren Schritt aufgeholt, und doch ist das X7 auch ohne Webzugang noch zu gebrauchen.Weiterw Informationen:  Alle Handy/Smartphone Tests  

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