Samsung Galaxy Book4 Edge 16 im Test
Mehr zum Thema: SamsungDas Samsung Galaxy Book4 Edge 16 mit ARM CPU ist sehr spannend. Welchen Einfluss hat ein besserer Prozessor? Hier ist unser Test

Es ist noch nicht sehr lange her, da haben wir ein Samsung Galaxy Book4 Edge mit ARM-Prozessor unter die Lupe genommen. Dieses etwa 1800 Euro teure 16-Zoll-Gerät war mit einem Snapdragon X Elite X1E-80100 ausgestattet, der zwischen 3,4 und 4 GHz getaktet ist. Ab sofort ist das ansonsten identisc...
Es ist noch nicht sehr lange her, da haben wir ein Samsung Galaxy Book4 Edge mit ARM-Prozessor unter die Lupe genommen. Dieses etwa 1800 Euro teure 16-Zoll-Gerät war mit einem Snapdragon X Elite X1E-80100 ausgestattet, der zwischen 3,4 und 4 GHz getaktet ist. Ab sofort ist das ansonsten identische Notebook nun auch mit einem nochmals schnelleren Snapdragon-X-Elite-X1E-84100-Prozessor erhältlich, der mit seinen 3,8 bis 4,2 GHz zumindest auf dem Papier eine beträchtliche Mehrleistung bietet. Da sich Samsung die schnellere Notebook-Variante mit zusätzlichen 300 Euro bezahlen lässt, wollten wir wissen, wie groß der Unterschied zwischen den beiden Geräten wirklich ist und für welche Einsatzzwecke sich der Aufpreis möglicherweise lohnen könnte.
Samsung Galaxy Book4: Alles dran, alles drin
Doch zunächst einmal zur Ausstattung des Galaxy Book4 Edge mit der Modellbezeichnung NP960XMB-KB1DE. Auch in diesem Galaxy Book stecken 16 GByte DDR5-RAM sowie eine SSD mit 1 TByte Kapazität. Der Grafikchip befindet sich im Prozessor und trägt die Bezeichnung Adreno 741; allerdings ist der Grafikchip im teureren Galaxy Book4 etwas höher getaktet und erreicht statt 3,8 Teraflops nun 4,6 Teraflops. Das sind auf den ersten Blick zwar hohe Werte, doch bleibt die Grafikleistung nach wie vor hinter den neuesten Onboard-Grafikchips von Intel oder AMD zurück. Mehr dazu später.
Was die Anschlüsse angeht, so finden sich links zweimal USB-C mit Thunderbolt 3 und ein HDMI-Port. Rechts hat Samsung einen USB-3.2-Anschluss vom Typ A, einen Eingang für einen Kopfhörer sowie einen microSD-Kartenleser untergebracht. Aufgeladen wird über USB-C, was also nur links geht. Die Tastatur vermittelt ein angenehmes Schreibgefühl ist und dreistufig beleuchtet. Die einen wird es freuen, dass rechts der Tastatur ein Nummernpad vorhanden ist, die anderen werden sich eventuell darüber ärgern. Wer kein Nummernpad benötigt, stört sich vielleicht am etwas gedrängt wirkenden Tastaturlayout, das zu mehr Vertippern einlädt als solche mit weiter auseinander stehenden Keys. Wer nur selten größere Zahlenkolonnen eingibt, dürfte eine Tastatur mit etwas breiteren Tasten bevorzugen, aber das ist letztlich eine Geschmacksfrage.
Ausgesprochen gut ist hingegen der Klang der integrierten Lautsprecher, die sich angesichts der knappen Bauhöhe von 12 Millimetern wirklich hören lassen können. Der glänzende Touch-Bildschirm hat eine Auflösung von 2880 x 1800 Bildpunkten und liefert eine ordentliche Helligkeit von durchschnittlich 300 cd/m². Nur in sehr hellem Umgebungslicht wie direktem Sonnenschein könnte es zu Ablesbarkeitsproblemen kommen. Das glänzende Display ist konstruktionsbedingt anfällig für Reflexionen, doch sie liegen noch im akzeptablen Bereich.
Auf dem Notebook ist Windows 11 in der Home-Variante installiert, neben Wi-Fi 7 sorgt Bluetooth in der Version 5.3 für reichlich Konnektivität. Der integrierte Akku hat eine Kapazität von 61,8 Wh und wird mit einem 64-Watt-Ladegerät flott aufgeladen. Alles in allem bringt das Notebook exakt 1558 Gramm auf die Waage, was für ein 16-Zoll-Gerät ein sehr geringes Gewicht ist. Für die Arbeit unterwegs ist das Samsung Galaxy Book4 Edge also bestens geeignet.

Das Samsung Galaxy im Testlabor
Grundsätzlich ist der X Elite X1E-84100 ein höher getakteter, schnellerer Prozessor, der in den meisten Benchmarktests für höhere Ergebnisse gesorgt hat. Im nativen Benchmark Geekbench 6 etwa ist das deutlich zu sehen: Hier lag das Plus bei rund 10 Prozent, im GPU-Test sogar ein wenig höher. Mit Vorsicht sind dagegen die Ergebnisse von Benchmarktests zu genießen, die eigentlich für x86-Plattformen entwickelt wurden und bei denen daher auf ARM-Rechnern emuliert werden muss. Die Ergebnisse sind wegen der Emulierung, die Rechenleistung kostet, nicht direkt mit denen von Intel- oder AMD-Rechnern vergleichbar. Für die Vergleichbarkeit von Snapdragon-Rechnern untereinander taugen sie dennoch, da sie das gleiche „Handicap“ namens Emulierung mitbringen. Und so ist erkennbar, dass das Galaxy Book mit dem höher getakteten Snapdragon in den 3D-Mark-Tests durchgehend um etwa 15 Prozent schneller war.
Das ist nicht schlecht, macht aber auch aus dem teureren Snapdragon-Galaxy noch kein Gaming-Notebook. Im PC Mark 10 war das Galaxy Book4 mit dem flotteren X Elite X1E-84100 zumindest in den Endergebnissen etwas schneller, während in den Untertests Digital Content Creation sowie Gaming der langsamere Prozessor bessere Resultate erzielten. Wie ist das zu erklären? Grundsätzlich muss ein vermeintlich schnellerer Prozessor nicht unbedingt in jedem Szenario auch wirklich schneller sein. Bei der Erstellung digitaler Inhalte oder längeren Gaming-Einsätzen zum Beispiel wird ein etwas schwächerer Prozessor eventuell seltener gedrosselt, weil er sich weniger stark erwärmt. So kann am Ende das Ergebnis anders herum ausfallen als erwartet und der schnellere Prozessor hinten liegen.

Fazit: Duell Samsung Galaxy Book4 Edge 16
Das Galaxy Book4 Edge ist in seiner schnellsten Variante vor allem eines: Ein sehr gutes Notebook in schönem Gehäuse, mit brauchbarer Tastatur samt Nummernpad und einem ordentlichen Display. Die Leistung ist gut, aber in den meisten Benchmarktests nur unwesentlich besser als die Version mit dem etwas langsameren Snapdragon-Prozessor und in einigen wenigen sogar etwas schlechter. Die 300 Euro Aufpreis zur Version mit Snapdragon X Elite X1E-80100 lohnen deshalb kaum.