Galaxy S23 FE im Test: Teurer Geheimtipp von Samsung
Mehr zum Thema: SamsungBei Samsung dreht sich alles um die Top-Serie Galaxy S24. Aber daneben hat man auch noch andere Pfeile im Köcher, etwa das brandneue Galaxy S23 FE, das sich im Test als grundsolides Smartphone mit vielen Stärken erweist.

Galaxy S23 FE: Preise und MarktüberblickDie FE-Serie kostet weniger als die Premium-Serie Galaxy S, soll aber von deren Glanz etwas abbekommen. Anders formuliert: Mit dem Galaxy S23 FE will man einen Hauch von S-Klasse bieten, nur eben zu einem günstigeren Preis. Auf den ersten Blick ist davon abe...
Galaxy S23 FE: Preise und Marktüberblick
Die FE-Serie kostet weniger als die Premium-Serie Galaxy S, soll aber von deren Glanz etwas abbekommen. Anders formuliert: Mit dem Galaxy S23 FE will man einen Hauch von S-Klasse bieten, nur eben zu einem günstigeren Preis. Auf den ersten Blick ist davon aber wenig zu sehen, denn für die Einstiegsvariante mit 128 GB Speicher werden 699 Euro abgerufen, mit 256 GB steigt der Preis auf 759 Euro. Günstig geht anders.
Dass Samsung einen Preis-Leistungskönig aus dem Hut zaubert, hat niemand erwartet, aber 699 Euro erscheinen sehr hoch gegriffen, das wird besonders deutlich, wenn man zur Konkurrenz rüber schaut: Bei 739 Euro steht aktuell das Xiaomi 13 T Pro mit Leica-Kamera und 512 GB Speicher. Von Honor gibt es das Honor 90 mit 512 GB Speicher für 449 Euro. Googles Top-Modell Pixel 8 haben wir für 689 Euro bei Media Markt gesehen - freilich auch nur mit 128 GB Speicher und mit einem kleineren Display (6,2 Zoll). Von Nothing gibt es das Phone 2 mit 256 GB bereits für 599 Euro.
Das Galaxy S23 ist für 699 Euro zu haben, allerdings ist dessen Display mit 6,1 Zoll für ein Top-Smartphone relativ klein, während sich das Galaxy S23 FE mit 6,4 Zoll zwischen S23 und S23+ (6,6 Zoll) positioniert.
Samsung Galaxy S23 FE technische Daten
- Preis und Speicher: 699 Euro mit 8/128 GB, 759 Euro mit 8/256 GB
- Farben: Mint, Graphite, Cream, Purple, Indigo (online), Tangerine (online)
- Größe und Gewicht: 158 x 77 x 8 Millimeter und 209 Gramm
- SoC: Exynos 2200 mit 2,8 GHz
- Display: OLED mit dynamischen 120 Hz (60-120 Hz), 6,4 Zoll und 2.340 x 1.080 Pixel
- Hauptkamera: Ultraweitwinkel mit 12 MP, F2.2 + Weitwinkel mit 50 MP, F1.8 + 3x Zoom mit 8 MP, F2.4
- Frontkamera mit 10 MP
- Konnektivität: 5G, 4G, 3G, 2G, WiFi 6E, Bluetooth 5.3, NFC, USB-C
- Dual-SIM: 1x Nano SIM + 1x Nano SIM + eSIM (maximal 2 SIM-Karten parallel)
- Akku mit 4.500 mAh, Wireless Reverse Charging, Schnellladen mit 25 Watt (Netzteil nicht im Lieferumfang), Kabelloses Laden mit 15 Watt
- System: One UI 6 mit Android 14
- Besonderheiten: wasserfest nach IP68, Stereolautsprecher

Premium-Gehäuse mit einem großen Makel
Positiv stechen Materialwahl und Verarbeitung heraus, die auf diesem Preisniveau überragend sind. Mit dem massiven Aluminiumrahmen, der für einen besseren Grip leicht nach außen gewölbt ist, wirkt das S23 FE außerordentlich robust und wertig. Dazu passt die IP68-Zertifizierung, die das Gehäuse als wasserfest ausweist. Die Rückseite, die so schlicht und schnörkellos gestaltet ist, wie man es von der S-Serie kennt, besteht aus kratzfestem Gorilla Glas 5.
Das Phone liegt satt und ausbalanciert in der Hand wie ein Galaxy S23+, hier spürt man keinen Preisunterschied. Der macht sich allerdings mit Blick auf Größe und Gewicht bemerkbar: Der 6,4-Zöller S23 FE wiegt mit 209 Gramm mehr als der 6,6-Zöller S23+ und er ist zudem genauso groß.

Die große Ernüchterung folgt nach dem Einschalten, denn das Display erschreckt mit breiten Rändern, die obendrein noch unsymmetrisch sind - unten ist der Rand breiter als an den anderen Seiten. Wir messen mehr als 3 Millimeter, die uns vor ein Rätsel stellen: Was hat sich Samsung nur dabei gedacht? Das ist Einsteigerniveau und trübt den anfangs guten Eindruck.

Großes OLED mit gerade noch sehr guter Qualität
Besänftigt wird der Nutzer mit einem großen 6,4-Zoll-OLED mit einer Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixel, das in der Sonne auf beeindruckende 943 cd/m2 hochregelt. Die Grundhelligkeit ist mit 355 Candela allerdings relativ niedrig eingestellt, was sich auch in der Kontrastausbeute niederschlägt, die in Innenräumen niedriger ausfällt als bei Top-Smartphones wie dem Galaxy S23. In der Summe liefert das S23 FE aber eine angemessene Darstellung, zumal auch die Bildwiederholrate mit 120 Hertz auf der Höhe der Zeit ist.

Der Top-Prozessor 2022 liefert 2024 eine angemessene Leistung
Der Exynos 2200 feierte im Jahr 2022 in der S22-Serie seine Premiere und sorgte damals für viele Enttäuschungen, weil Performance und Stabilität unter dem Erwartungen blieben. Die Kritik war so schwerwiegend, dass Samsung bei den S23ern komplett auf Qualcomm setzte. Erst 2024 mit den S24ern und dem Exynos 2400 kehrte man wieder zur Exynos-Serie zurück.
Der Exynos 2200 hat also eine Vorgeschichte, die man kennen sollte. Dass Samsung ihn vor diesem Hintergrund zwei Jahre später in einem 700-Euro-Smartphone recycelt, mag auf den ersten Blick keine gute Entscheidung sein. Tatsächlich gibt es hier aber nicht viel zu kritisieren. Die Leistungswerte bewegen sich auf einem gehobenen Mittelklasse-Niveau, das nicht weit vom Tensor G3 aus Googles Top-Serie Pixel 8 entfernt ist und auch aufwändige 3D-Spiele erlaubt. Der Prozessor läuft auch unter Dauerlast stabil durch, im Wild Life Extreme Stress Test wird eine Stabilität von 70 Prozent erreicht. Die sehr gute Akkulaufzeit spricht zudem für die Energieeffizienz des SoC. Wir halten den 2200er für eine gute und angemessene Wahl.
Benchmark-Vergleich Exynos versus Tensor
Vollbild an/ausGalaxy S23 FE (Exynos 2200) | Pixel 8 (Tensor G3) |
---|---|
Antutu: 1109960 | 1041781 |
Geekbench Single-Core: 1607 | 1741 |
Geekbench Multi-Core: 3994 | 4434 |
3DMark Wild Life Extreme: 2280 | 2428 |
GFXBench Car Chase: 4319 | 3515 |
Connectivity: eSIM und WiFi 6E
Samsung-typisch überzeugt die Connectivity auf ganzer Linie, das FE bietet hier mehr als die Konkurrenz. WiFi 6E gehört dazu, außerdem USB3.1 inklusive DisplayPort - letzteres ermöglicht auch den Desktop-Modus DeX, der das Smartphone in einen Mini-PC verwandelt (wenn man Tastatur, Maus und Bildschirm koppelt). Bemerkenswert sind zudem die vielen Möglichkeiten, zwei SIM-Karten zu kombinieren, denn das FE unterstützt eSIM und bietet zwei Nano-SIM-Steckplätze.

Bei unseren WiFi-Messungen landet das S23 FE im Mittelfeld. Der maximale Durchsatz ohne Dämpfung (also direkt neben dem Router) ist mit 1.000 MBit/s zwar ordentlich, mit zunehmendem Abstand fällt die Verbindung jedoch auf 267 MBit/s zusammen, was nur guter Durchschnitt ist.
Die Lautsprecher überraschen dagegen mit ordentlichem Druck, hier macht sich das massive Gehäuse positiv bemerkbar, weil es einen großen Resonanzkörper bietet.

Starkes Kamerasystem mit drei Brennweiten
Die drei Brennweiten mit Ultraweitwinkel, Weitwinkel und 3x Zoom übernimmt das S23 FE von den teuren Modellen der S-Serie. Überraschend ist allerdings, dass man auch qualitativ kaum Abstriche gegenüber einem S23 oder einem S24 machen muss. Einzig das Ultraweitwinkel schwächelt, auf den Zoomstufen wird dagegen eine gute Qualität geboten, die Hauptkamera schneidet überragend ab, wenn man die 50-Megapixel-Option aktiviert. Aber auch mit 12 Megapixel gelingen starke Fotos.

Bei der Hauptkamera und beim 2x Zoom kann Samsung das Nothing Phone 2 klar abhängen und bewegt sich qualitativ auf einer Stufe mit Xiaomis 13T Pro und Googles Pixel 8, was ein sehr gutes Niveau ist. Mit seiner zusätzlichen 3x-Telebrennweite, die dem Fotografen noch mehr Spielräume bei der Motivwahl gibt, kann das S23 FE sogar an den genannten Modellen vorbei ziehen, die diese Option nicht bieten. Mit einem starken Ultraweitwinkel wäre der Abstand sogar noch größer, auf dieser Brennweite schwächelt das FE. In der Summe liefert Samsung hier aber richtig gut ab, das Kamerasystem kann mit der Oberklasse mithalten.
Das gilt auch in Bezug auf die Videoqualität und die Einstellungstiefe, die Samsung-typisch enorm ist. Auch die Selfie-Kamera erreicht eine sehr gute Qualität.
Bewertung Kamerasystem
Vollbild an/ausBrennweite | Bewertung |
---|---|
Ultraweitwinkel: | 73 befriedigend |
Weitwinkel: | 109 überragend |
Fotoqualität Weitwinkel hell: | überragend |
Fotoqualität Weitwinkel dunkel: | überragend |
Zweifachzoom digital: | 80 gut |
Langes Tele (3x Zoom): | 79 gut |
Kameraqualität gesamt: | 94 sehr gut |

One UI 6 auf Basis von Android 14 mit langer Update-Garantie
Als Betriebssystem ist die aktuelle Version 6 von Samsungs One UI installiert. Als Systembasis dient Android 14. Alle bekannten Samsung-Dienste sind vorinstalliert, unter anderem der Bezahldienst Pay, der Passwortmanager Pass und der eigene App Store Galaxy Store. Weil alle Google Dienste ebenfalls vorinstalliert sind, wirkt das System etwas überladen. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau, Samsungs One UI gehört zu den vielseitigsten Benutzeroberflächen der Android-Welt.
Im Test haben wir das System stabil und frei von Aussetzern erlebt. Die Software und das gesamte Smartphone werden nochmal aufgewertet vom langen Update-Versprechen von Samsung: Es gibt 4 neue Systemversionen (also Android 18) und 5 Jahre lang Sicherheitsupdates. In dieser Preisklasse bietet mit Ausnahme von Googles Pixel 8 kein anderes Phone Vergleichbares.

Funk und Akustik
Die Akustik gefällt mit einer guten Lautstärke und klaren Stimmwiedergabe, allerdings wird das Gegenüber einen Tick zu hell wiedergegeben. Bei der Geräuschunterdrückung könnten Stimmen noch besser gefiltert werden aber das sind mehr Anmerkungen als Kritik, das Niveau ist insgesamt gut.

Für die Funkmessungen gilt dieser Befund leider nicht, vor allem im LTE-Netz sehen wir Verbesserungsbedarf, Samsung sollte mit einem Update die Sendeleistung hoch regeln. Für das 5G-Netz gilt das im Prinzip auch, die gute Gesamtnote wird nur mit Ach und Krach (und wegen sehr guter Werte im 700er-Band) erreicht.

Akku und Aufladen
Das Galaxy S23 kann auch kabellos aufgeladen werden (mit maximal 15 Watt), sogar Wireless Reverse Charging wird unterstützt. Das ist ein gewichtiger Unterschied etwa zum Xiaomi 13T Pro. Die Laufzeit gibt mit 11:55 Stunden in unserem genormten Testverfahren keinen Anlass zu Kritik, man schafft locker einen Tag, selbst bei intensiver Nutzung reicht es bis zum Abend. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Konkurrenz noch ein bisschen mehr schafft, das Pixel 8 17:56 Stunden, das Nothing Phone 2 13:39 Stunden und das Xiaomi 13T Pro 12:54 Stunden.
Diese Phones lassen sich auch schneller wieder aufladen. Beim S23 FE sind maximal 25 Watt möglich, damit dauert es 73 Minuten, bis der Akku wieder bei 100 Prozent steht.
Fazit: Gut, aber zu teuer
Das Galaxy S23 FE übernimmt viele Stärken von der teuren S-Serie, unter anderem die sehr gute Haptik, ein sehr gutes OLED und ein starkes Kamerasystem. Obendrauf gibt es viele Ausstattungsmerkmale aus der Oberklasse wie kabelloses Laden, WiFi 6E und USB 3.1. Der lange Software-Support von 5 Jahren wertet das Gerät zusätzlich auf. Der Exynos 2200 ist zudem ein preisgerechtes SoC mit genügend Power. Leider baut Samsung nur 128 GB Speicher ein und macht die Displayränder so breit wie bei einem Einsteiger-Smartphone. Da ist die UVP von 699 Euro zu hoch angesetzt. Wenn man den Preis beiseite lässt, dann ist das S23 FE ein grundsolides Samsung-Phone, mit dem man nicht viel verkehrt machen kann.
Samsung Galaxy S23 FE Testergebnisse
Vollbild an/ausSamsung Galaxy S23 FE: | Testergebnisse Punkte |
---|---|
Preis (Euro): | 699 |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | gut |
AUSDAUER (max.125): | sehr gut (122) |
AUSSTATTUNG (max. 210): | gut (167) |
System (max. 55): | befriedigend (38) |
Display (max. 35): | sehr gut (31) |
Connectivity (max. 25): | gut (21) |
Kamera (max. 80): | sehr gut (71) |
Features (max. 15): | mangelhaft (7) |
HANDHABUNG (max. 40): | gut (31) |
Handlichkeit (max. 20): | ausreichend (12) |
User Interface (max. 5): | überragend (5) |
Verarbeitungsqualität (max. 15): | sehr gut (14) |
MESSWERTE (max. 125): | gut (101) |
Akustik (max. 35): | gut (29) |
Senden und Empfangen (max. 90): | befriedigend (64) |
LTE-Bewertung: | befriedigend |
5G-Bewertung: | gut |
connect-URTEIL (max. 500): | gut (414) |
Samsung Galaxy S23 FE Messergebnisse
Vollbild an/ausSamsung Galaxy S23 FE | Messergebnisse |
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CONNECTIVITY | |
normierter Strahlungsfaktor/SAR-Wert (-/W/kg): | -0.56/0.760 |
max./mittlerer Durchsatz WLAN (Mbit/s): | 1319.4/1018.6 |
mittlerer Durchsatz WLAN mit Dämpfung (Mbit/s): | 266.5 |
AKUSTIK-MESSUNG | |
Sende-/Empfangsrichtung (Sprechen/Hören) | |
Lautstärke (dB): | 12.6/21.8 |
Klang (MOS/max. 5P.): | 3.9/3.3 |
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5P.): | 3.6 |
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5P.): | 3.1 |
AUSDAUER | |
typ. Ausdauer max. Hz. (Stunden): | 11:55 |
Ladezeit bis 50/100 Prozent (Minuten): | 25/73 |
DISPLAY | |
Helligkeit/Boost (Candela): | 355/943 |
AUDIOPLAYER | |
max. Lautstärke Lautsprecher (dB): | 81 |