Vergleich mit Galaxy S22 Ultra & Co
Samsung Galaxy S23, S23+ und S23 Ultra im ersten Test
Samsung hat seine Top-Modelle der Serie Galaxy S23 vorgestellt. Wie gut sind die Modelle im Vergleich mit den Vorgängern? connect hat einen ersten Test gemacht.

Im Smartphone-Markt galt lange das Motto: schneller, neuer, besser. Aber die Geräte sind mittlerweile sehr ausgereift und werden lange mit frischer Software versorgt. Das gilt insbesondere für Samsungs S-Serie, die vier Jahre lang neue Android-Versionen bekommt - Korea liefert damit den besten Software-Support in der Android-Welt. Es gibt kaum einen Grund, jedes Jahr das neueste Modell zu kaufen. Das jüngste Beispiel liefern die neuen Galaxy S23. Starke Smartphones, die so gut sind, dass man sie nicht jedes Jahr ersetzen muss.
Oder lohnt sich der Umstieg doch? Wir hatten bereits Gelegenheit, das Galaxy S23, das Galaxy S23+ und das Galaxy S23 Ultra in die Hand zu nehmen, und zeigen, was neu ist.
Design nur in Details verändert
Die drei S23er sehen den Vorgängern sehr ähnlich und sie sind auch fast genauso groß und schwer – die Änderungen bei den Abmessungen bewegen sich im Zehntelmillimeterbereich, das Gewicht verändert sich ebenfalls kaum, nur beim S23 Ultra gibt es eine erwähnenswerte Steigerung von 229 auf 233 Gramm. Optisch unterscheidet es sich aber nur in Nuancen vom S22 Ultra: Wenn die beiden Modelle auf dem Tisch liegen, kann man sie kaum auseinanderhalten.
Bei den kleineren Modellen hat Samsung dagegen die Kameraeinheit auf der Rückseite neu gestaltet: Die Optiken sind nun nicht mehr in einem abgestuften Plateau gruppiert, sondern ragen einzeln aus dem Gehäuse etwa 1 Millimeter heraus. Diesen Look kannte man bereits vom S22 Ultra. Samsung gleicht das Design also innerhalb der Serie an, was nicht nur den Wiedererkennungswert erhöht, sondern auch besser aussieht. Die schlichte und schnörkellose Optik gefällt uns sehr gut.
Alle drei Modelle sind in den Farben schwarz, weiß (cream), grün und lila erhältlich und natürlich wasserfest nach IP68. Die Rückseite besteht wieder aus Glas (Gorilla Glas Victus 2) mit einer samtigen Oberfläche, die unempfindlich gegen Fingerabdrücke ist. Auch mit Blick auf den Stift bleibt alles beim Alten: Nur das Galaxy S23 Ultra wird mit einem links unten im Gehäuse verankerten Stylus ausgeliefert.

Preise und Verfügbarkeit
Im Vergleich mit den Vorgängern zieht der Preis an: Das S23 Ultra soll 1.399/ 1.579/ 1.819 Euro mit 8/256, 12/512 und 12/1.024 GB kosten, das sind 50 bis 150 Euro mehr als der Vorgänger (1.349/1.449/1.649 Euro für 256/512/1.024 GB). Das S23+ soll 1.199/1.319 Euro für 8/256 und 8/512 GB kosten, das sind 100 mehr als der Vorgänger (1.099 Euro für 256 GB). Das Galaxy S22 gibt es für 949/1.009 Euro für 8/128 und 8/256 GB, hier zahlt man 100 Euro mehr.
Der Preisaufschlag ist gefühlt sogar noch höher, weil Samsung beim S22+ und beim S22 Ultra die Einstiegsvarianten mit 128 GB ersatzlos gestrichen hat. Der Einstieg in die Serie gelingt beim S23 Ultra nun bei 1.399 Euro, beim S23+ bei 1.199 Euro statt 1.249 Euro (S22 Ultra) beziehungsweise 1.049 Euro (S22+). Die Smartphones sind ab 17. Februar in Deutschland erhältlich.
Galaxy S23 Ultra
Beim Flaggschiff der Serie entdeckt man bei genauerem Hinschauen dann doch ein paar Veränderungen. So ist das Display an den langen Seiten etwas weniger stark gebogen als beim Vorgänger, was wir sehr begrüßen. Und wir sind nicht die einzigen, denn laut Samsung hat man damit auf Kundenfeedback reagiert. Viele Kunden wünschten sich ein zu den Rändern hin planeres Display, damit sie besser mit dem Stylus arbeiten können. Weil die Krümmung symmetrisch ist, sind auch die rückseitigen Ränder weniger stark gebogen – nach unserem Geschmack liegt das S23 Ultra damit angenehmer in der Hand als der Vorgänger. Alle anderen technischen Eckdaten des Panels von der Auflösung bis zur Bildwiederholrate sind gleichgeblieben. Neu ist nach Angaben von Samsung die höhere Leuchtkraft im Boost-Modus. Im direkten Vergleich mit einem S22 Ultra haben wir aber keine Unterschiede bemerkt.
Die zentrale Neuerung betrifft das Kamerasystem. Es sind wieder vier Brennweiten, aber die Sensoren wurden generalüberholt. Hinter der Hauptoptik sitzt nun ein 200-Megapixel-Sensor, der Isocell HP2, der erst Mitte Januar von Samsungs Halbleitersparte vorgestellt wurde. Mit 1:1.33 Zoll ist er kaum größer als der 108-Megapixel-Sensor Isocell HM3 des S22 Ultra (1/1.3 Zoll), die höhere Anzahl der Pixel führt aber dazu, dass jedes Pixel weniger Platz hat (0,6 Mikrometer statt 0,8 Mikrometer, wenn man die volle Auflösung ansteuert).
Man hat die Wahl zwischen 200, 50 und 12 Megapixel, hier finden wir vor allen den 50-Megapixel-Modus spannend. Denn dann sind die Pixel mit 1,2 Mikrometer lichtstark genug, um auch in Lowlight-Situationen noch gute Ergebnisse zu produzieren. Was die Sache noch interessanter macht: Samsung erlaubt auf dem S23 Ultra erstmals RAW-Fotos mit 50 Megapixel. Samsung betont zudem, dass die optische Stabilisierung des Sensors verbessert wurde.
Hinter dem Ultraweitwinkel sitzt dagegen wieder ein 12-Megapixel-Sensor. Auch die Kombination aus 3x Tele und 10x Tele (beide 10 Megapixel) kennt man vom S22 Ultra, Samsung hat aber an der Software geschraubt und die Komponenten modernisiert. Die Fotos sahen im Vergleich mit einem S22 Ultra über alle Brennweiten besser und lichtstärker aus, der Sprung in der Qualität ist auf den ersten Blick aber nicht groß.
Snapdragon 8 Gen 2
Für die besseren Fotos ist auch die Signalverarbeitung des neuen Prozessors verantwortlich. Unter dem Display werkelt mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 eines der modernsten und leistungsfähigsten SoCs, die der Markt derzeit hergibt. Samsung verzichtet diesmal also auf den Exynos aus eigener Produktion, der bei den Vorgängern für Kritik wegen Performance- und Hitzeproblemen gesorgt hatte.
Doch damit nicht genug: Samsung setzt auf eine speziell von Qualcomm lizenzierte Version des Snapdragon 8 Gen 2, die etwas höher getaktet ist (3,36 GHz statt 3,2 GHz). Samsung spricht von 34 Prozent mehr CPU- und 41 Prozent mehr GPU-Leistung im Vergleich mit dem S22 Ultra.

Samsung Galaxy S23+
Das Plus-Modell ist im Prinzip genauso groß und schwer wie der Vorgänger. Wieder ist das Display 6,6 Zoll groß und im Unterschied zum Ultra plan, die Auflösung bleibt mit 2340 x 1080 Pixel ebenfalls unverändert. Natürlich werden 120 Hertz unterstützt (48-120 Hertz, beim Ultra sind es 1-120 Hertz). Die Leuchtkraft im Boost-Modus wurde gesteigert, aber der Unterschied dürfte kaum sichtbar sein.
Wieder ist Qualcomms Snapdragon 8 Gen 2 eingebaut – die Performance war beim ersten Ausprobieren entsprechend gut. Dazu kommen 8 GB Arbeitsspeicher sowie wahlweise 256 oder 512 GB Speicher.
Die Kamera des Galaxy S23 verändert sich im Vergleich mit den Vorgängern zumindest auf dem Papier kaum: Wieder gibt es eine Dreier-Kombination, bestehend aus einer einem Ultraweitwinkel mit 12 Megapixel, einer Hauptoptik mit 50 Megapixel und einem 3x Tele mit 10 Megapixel. In den Standardeinstellungen sind die Fotos 12 Megapixel groß, man kann aber die Auflösungen der einzelnen Brennweiten ansteuern, wenn gewünscht. Auch hier waren die Innenraumaufnahmen etwas lichtstärker und rauschärmer. Deutlicher waren die Verbesserungen bei der Selfie-Kamera, die nun mit 12 Megapixeln (statt 10 Megapixel) etwas höher auflöst.
Bei der Connectivity liegt das S23+ gleichauf mit dem Ultra, 5G und NFC sind an Bord, genauso WiFi 6E, UWB und Bluetooth in der neuesten Version 5.3.
Der Akku ist mit 4700 mAh etwas größer als beim Vorgänger (4500 mAh), in Verbindung mit dem moderneren Prozessor gehen wir von einer moderaten Verlängerung der Laufzeit aus. Die ohnehin sehr gute Ausdauer (13:09 Stunden im connect-Test) dürfte also nochmal zulegen.
Samsung Galaxy S23
Einen größeren Akku kann das kleinste Modell der Serie, das S23, gut gebrauchen. Denn beim Vorgänger wird es mit 9:46 Stunden in unserem Laufzeittest zum Abend hin schon mal knapp, wenn man das Phone intensiv nutzt. Auch hier packt Samsung 200 mAh obendrauf – wie stark die Ausdauer damit zulegt, wird der ausführliche Test zeigen.
Abgesehen vom kleineren Display und dem kleineren Gehäuse gibt es zum S23+ nur einen wichtigen Unterschied: Es fehlt UWB.
Alle drei Modelle lassen sich kabellos aufladen, hier sind maximal 15 Watt möglich. Kabelgebunden unterstützen das Ultra und das S23+ maximal 45 Watt – wenn man das entsprechende Netzteil kauft (50 Euro im Samsung-Shop). Beim kleinen S22 sind maximal 25 Watt möglich. Der Lieferumfang ist wieder sehr bescheiden, beziehungsweise nicht vorhanden.
Fazit
Galaxy S23, S23+ und S23 Ultra sind gelungene Weiterentwicklungen der Vorgänger ohne großen Wow-Effekt. Sie bieten die bewährten Vorteile der S-Serie, die Samsung zum profitabelsten Smartphone-Hersteller nach Apple gemacht haben, unter anderem eine herausragende Verarbeitung, ein modernes Design, umfassende Connectivity und ein Betriebssystem mit dem besten Software-Support in der Android-Welt. Für Besitzer eines S22-Modells gibt es allerdings kaum Anreize zum Wechseln.
Samsung Galaxy S23 technische Daten
- Preis und Speicher: 949 Euro mit 8/128 GB, 1.009 Euro mit 8/256 GB
- Farben: Schwarz, Weiß, Grün, Lila
- Größe und Gewicht: 146 x 71 x 8 Millimeter und 168 Gramm
- SoC: Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy mit 3,36 GHz
- Display: OLED mit dynamischen 120 Hz (48-120 Hz), 6,1 Zoll und 2.340 x 1.080 Pixel
- Hauptkamera: Ultraweitwinkel mit 12 MP, F2.2 + Weitwinkel mit 50 MP, F1.8 + 3x Zoom mit 10 MP, F2.4
- Frontkamera mit 12 MP
- Konnektivität: 5G, 4G, 3G, 2G, WiFi 6E, Bluetooth 5.3, NFC, USB-C
- Dual-SIM: 1x Nano SIM + 1x Nano SIM + eSIM (maximal 2 SIM-Karten parallel)
- Akku mit 3.900 mAh, Wireless Reverse Charging, Schnellladen mit 25 Watt (Netzteil nicht im Lieferumfang), Kabelloses Laden mit 15 Watt
- System: One UI 5.1 mit Android 13
- Besonderheiten: wasserfest nach IP68, Stereolautsprecher
Samsung Galaxy S23+ technische Daten
- Preis und Speicher: 1.199 Euro mit 8/256 GB, 1.319 Euro mit 8/512 GB
- Farben: Schwarz, Weiß, Grün, Lila
- Größe und Gewicht: 158 x 76 x 8 Millimeter und 195 Gramm
- SoC: Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy mit 3,36 GHz
- Display: OLED mit dynamischen 120 Hz (48-120 Hz), 6,6 Zoll und 2.340 x 1.080 Pixel
- Hauptkamera: Ultraweitwinkel mit 12 MP, F2.2 + Weitwinkel mit 50 MP, F1.8, OIS + 3x Zoom mit 10 MP, F2.4
- Frontkamera mit 12 MP
- Konnektivität: 5G, 4G, 3G, 2G, WiFi 6E, Bluetooth 5.3, UWB, NFC, USB-C
- Dual-SIM: 1x Nano SIM + 1x Nano SIM + eSIM (maximal 2 SIM-Karten parallel)
- Akku mit 4.700 mAh, Wireless Reverse Charging, Schnellladen mit 45 Watt (Netzteil nicht im Lieferumfang), Kabelloses Laden mit 15 Watt
- System: One UI 5.1 mit Android 13
- Besonderheiten: wasserfest nach IP68, Stereolautsprecher
Samsung Galaxy S23 Ultra technische Daten
- Preis und Speicher: 1.399 Euro mit 8/256 GB, 1.579 Euro mit 12/512 GB, 1.819 Euro mit 12 GB/1 TB
- Farben: Schwarz, Weiß, Grün, Lila
- Größe und Gewicht: 163 x 78 x 9 Millimeter und 233 Gramm
- SoC: Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy mit 3,36 GHz
- Display: OLED mit dynamischen 120 Hz (1-120 Hz), 6,8 Zoll und 3.088 x 1.440 Pixel
- Hauptkamera: Ultraweitwinkel mit 12 MP, F2.2 + Weitwinkel mit 200 MP, F1.7, OIS + 3x Zoom mit 10 MP, F2.4 + 10x Zoom mit 10 MP, F4.9
- Frontkamera mit 12 MP
- Konnektivität: 5G, 4G, 3G, 2G, WiFi 6E, Bluetooth 5.3, UWB, NFC, USB-C
- Dual-SIM: 1x Nano SIM + 1x Nano SIM + eSIM (maximal 2 SIM-Karten parallel)
- Akku mit 5.000 mAh, Wireless Reverse Charging, Schnellladen mit 45 Watt (Netzteil nicht im Lieferumfang), Kabelloses Laden mit 15 Watt
- System: One UI 5.1 mit Android 13
- Besonderheiten: wasserfest nach IP68, Stiftbedienung, Stereolautsprecher