Samsung Galaxy S24 FE im Test: Dicht dran an der Premium-Klasse

Preise und Marktüberblick

Das Samsung Galaxy S24 FE ist seit dem 4. Oktober 2024 in den Farben Blue, Graphite, Mint und Yellow erhältlich, für eine UVP von 749 Euro (128 GB Speicher) und 809 Euro (256 GB Speicher). Das ist eine Stufe unter dem Galaxy S24+ (445 Punkte im connect-Test), das mit 256 GB momentan für etwa 1.000 Euro verkauft wird. Mit diesem Smartphone, das mit 6,7 Zoll auch die gleiche Displaygröße hat, werden wir das S24 FE in der Folge vergleichen, denn es stellt sich doch die Frage, ob man lieber zum Original greifen sollte oder zur etwas günstigeren FE-Version.

Bei anderen Herstellern wird man in dieser Preisklasse natürlich auch fündig, vor allem Xiaomi hat mit der 14T-Serie starke Konkurrenz im Angebot: Das Xiaomi 14T (437 Punkte im connect-Test) gibt es bereits ab 649 Euro, das Xiaomi 14T Pro (453 Punkte im connect-Test) startet mit 800 Euro. Google setzt mit dem Pixel 9 (433 Punkte im connect-Test) für 900 Euro etwas höher an.

Samsung Galaxy S24 FE vs. Galaxy S23 FE im Vergleich

Design und Haptik: Größer und schwerer als andere 6,7-Zöller

Je teurer das Smartphone, desto schmaler wird der Display-Rahmen, diesen einfachen Grundsatz kann man sehr gut beim Galaxy S24 FE beobachten. Denn obwohl das Display mit 6,7 Zoll genauso groß ist wie beim S24+, ist das Smartphone deutlich größer und schwerer.

• Galaxy S24 FE: 77,3 x 162 x 8 Millimeter, 213 Gramm
• Galaxy S24+: 75,9 x 158,5 x 7,7 Millimeter, 197 Gramm

Das Galaxy S24 FE liegt entsprechend massiver in der Hand, auch weil der Rahmen an den Rändern kantiger ist. Das teurere Galaxy S24+ ist ganz klar der größere Handschmeichler.

Das Xiaomi 14T Pro, ebenfalls ein 6,7-Zöller, ist mit 209 Gramm zwar nicht viel leichter als das FE, aber mit 160,4 x 75,1 Millimeter kompakter gebaut und entsprechend hat es auch die schmaleren Displayränder. Bei Samsung sind die Ränder nicht nur breiter, sie sind auch unsymmetrisch, unten breiter als an den anderen Seiten.

Sowohl das 14T Pro als auch das S24+ liegen nicht nur besser in der Hand, weil sie kleiner sind, sondern auch, weil ihre Glasrückseiten mattiert sind zu den den Rändern hin leicht gekrümmt. Beim Galaxy S24 FE liegt das Glas plan auf und zieht mit der glänzenden Oberfläche Fingerabdrücke magisch an. Hier wird ein Klassenunterschied sichtbar.

Alle genannten Phones sind wasserfest nach IP68, das ist mittlerweile Standard in dieser Preisklasse.

Display im guten Mittelfeld

Die breiten und vor allem unsymmetrischen Displayränder hatten wir bereits kritisiert und möchten sie nicht weiter thematisieren. Aus technischer Sicht liefert Samsung solide ab, die Auflösung (2.340 x 1.080 Pixel) und die Bildwiederholrate (60-120 Hz) sind typisch in dieser Preisklasse. Ein Preisbrecher wie das Xiaomi 14T Pro setzt aber in jeder Hinsicht nochmal einen drauf, mit einer höheren Auflösung, mit 144 Hertz und mit einer höheren Leuchtkraft. Denn das FE kommt auch in unserem Testlab nicht über das Mittelfeld hinaus.

Prozessor, Speicher und Connectivity

Samsung hat mit dem Exynos 2400e eine leicht heruntergetaktete Variante des Exynos 2400 eingebaut, der auf den S24ern vollauf überzeugen konnte. Der Zehnkerner wird im 4-Nanometer-Verfahren gefertigt und taktet auf dem S24 FE bis 3,1 GHz hoch, statt bis 3,2 Gigahertz wie beim S24(+). Das ist laut Hersteller der einzige Unterschied, die GPU (die Raytracing unterstützt) und alle anderen Elemente sind identisch. Benchmarks bestätigen, dass das S24 FE dicht an die normalen S24er heranreicht.

Die Wärmeableitung ist beim S24 FE allerdings nicht so gut wie beim Plus-Modell. Aber wieder sind die Differenzen nicht groß: Beim Wild Life Stress Test erreicht das FE eine Stabilität von 50 Prozent, während das S24+ 60 Prozent schafft. Mit dieser Performance sind beide Phones keine Überflieger, aber doch gut auch für anspruchsvolles Gaming geeignet. Wichtig ist der Befund, dass das S24 FE beim Prozessor auf hohem Niveau mithalten kann.

Wenig Speicher, fetter Sound

Die Speicherausstattung ist dagegen mager: 8/128 GB sind in dieser Preisklasse nicht mehr zeitgemäß. Xiaomi zeigt, wie man es richtig macht: Das 14T Pro startet mit 12/256 GB für 799 Euro und geht hoch bis 12/1024 GB für 1.000 Euro. Samsung sollte bei seinen höherpreisigen Modellen sowohl den Arbeitsspeicher vergrößern als auch die 128-GB-Varianten streichen.

Die Lautsprecher überraschen dagegen mit ordentlichem Druck, hier macht sich das große Gehäuse bemerkbar, weil es einen großen Resonanzkörper bietet.

Connectivity ist eine Stärke von Samsungs FE-Serie

Das S24 FE hat zwei physische SIM-Steckplätze und eine eSIM - man hat also große Wahlfreiheit, wenn man das Phone mit zwei SIM-Karten betreibt. Der Mobilfunkstandard 5G ist selbstverständlich mit an Bord, bei 5G NSA werden auch die in Deutschland wichtigen Bandkombinationen (low/low) unterstützt. In WiFi-Netzen überzeugt das FE-Modell ebenfalls mit Blick auf die technischen Eckdaten, der 6-GHz-Standard 6E ist dabei. Die von uns gemessenen Datenraten in WiFi-Netzen sind aber nicht so berauschend - was allerdings keine Überraschung ist, bereits die normalen S24er haben hier nicht überzeugt.

Bei Bluetooth (Version 5.3) haben wir die neue LE-Generation vermisst, die auch den Codec LC3 auf das Gerät bringt, der zweite große Bluetooth-Technologiesprung Auracast ist aber mit an Bord. HiRes-Audio kommt per LDAC oder per SSC auf die Ohren, letzteres ist ein proprietärer Codec von Samsung. Auch Qualcomm ist vertreten, AptX wird vom S24 FE aber nur in der einfachen Variante, also ohne HD und Adaptive, wiedergegeben.

Die USB-C Buchse ist sehr gut ausgestattet, neben dem modernen 3.2-Standard wird auch die Erweiterung DisplayPort unterstützt, sodass man sehr einfach Monitore oder TVs koppeln kann. Das ist die Voraussetzung, um Samsungs Desktop-Modus DeX zu starten, der das Smartphone in einen Mini-PC verwandelt (wenn man Tastatur, Maus und Bildschirm koppelt).

Man kennt es so und nicht anders aus Korea, aber es sei hier noch mal betont: Mit Blick auf die Connectivity liefert Samsung mehr als ordentlich ab.

Kamerasystem

Mit Ultraweitwinkel, Weitwinkel und 3x Zoom wird ein großer Brennweitenbereich abgedeckt, bis auf den Zoom (8 statt 10 Megapixel) entsprechen die technischen Eckdaten dem Galaxy S24+, und wie unsere Messungen zeigen, bekommt man hier eine ähnlich gute Fotoqualität.

Im Vergleich mit dem Vorgänger S23 FE hat Samsung das Ultraweitwinkel aufgewertet, sodass das S24 FE nun eine starke Bildqualität über alle Brennweiten schafft. Wie unsere Fototests zeigen, steht das FE-Modell qualitativ auf einer Stufe mit dem Premium-Modell Galaxy S24+.

Die Hauptkamera performt vor allem mit aktivierter 50-Megapixel-Option überragend, aber auch mit den alltagstauglicheren 12 Megapixel gelingen sehr gute Fotos. Die Einstellungstiefe des Kamerasystems ist Samsung-typisch enorm.

Software: Die volle Packung Galaxy AI

Das Galaxy S24 FE bekommt die gesamten KI-Funktionen der S24-Serie, die Samsung als "Galaxy AI" vermarktet. Dazu gehören neben Googles visueller Suche Circle to Search auch ein Live-Dolmetscher, viele Foto-Werkzeuge oder "Portrait Studio", das Porträtfotos mit Hilfe von generativer KI in Cartoons, Comics, Aquarellbilder oder Skizzen verfremdet. Zudem sind alle Samsung-Dienste installiert, etwa der Bezahldienst Samsung Wallet, die Smart-Home-Zentrale Smart-Things und der Passwortmanager Samsung Pass.

Abgerundet wird das umfangreiche Paket von dem langen Software-Support der S-Serie: So bekommt das S24 FE genauso wie die Flaggschiffe 7 Jahre lang Software-Updates. In der Branche ist das der Goldstandard.

Akkulaufzeit und Aufladen

Der Akku hat eine Kapazität von 4.700 mAh, das sind 200 mAh weniger als beim Galaxy S24+, aber 200 mAh mehr als beim Vorgänger S23 FE. Da das OLED zudem nur zwischen 60-120 Hertz dynamisch regeln kann (und nicht wie beim S24+ zwischen 1-120 Hertz), wird die überragende Laufzeit des Plus-Modells (17:10 Stunden) nicht erreicht. Aber die von uns gemessene Laufzeit von 14:15 Stunden ist mehr als ausreichend für eine sehr gute Bewertung, damit sind auch mal anderthalb Tage ohne Steckdose drin. Das Xiaomi 14T Pro ist mit 15:35 Stunden zwar noch weiter vorne, einen großen Unterschied im Alltag macht diese Extrastunde aber nicht.

Alltagsrelevanter ist da die langsame Aufladegeschwindigkeit, Samsung-typisch muss man viel Zeit einplanen. Maximal 25 Watt sind kabelgebunden möglich, deutlich weniger als beim S24+ (45 Watt) und beim Xiaomi 14T Pro (120 Watt).

Stark: Kabelloses Aufladen in beide Richtungen wird vom Galaxy S24 FE unterstützt.

Akustik top, Funkeigenschaften naja

Die Akustik überzeugt mit einer klaren und dabei natürlichen Stimmwiedergabe, auf Wunsch auch mit hoher Lautstärke. Dabei filtert die Geräuschunterdrückung Nebengeräusche souverän heraus, sogar in Umgebungen mit vielen Stimmen im Hintergrund (Kneipe, Zug) wird noch ein gutes Niveau erreicht.

Die Funkeigenschaften können da nicht mithalten, die waren schon beim S23 FE eine Baustelle. Der Nachfolger macht es nicht besser, im Gegenteil: Die Sendeleistung ist über fast alle Bänder zu niedrig, auch bei der für die Erreichbarkeit wichtigen Empfindlichkeit besteht genereller Kalibrierungsbedarf. Wer an einem Ort mit einer schlechten Netzabdeckung wohnt, ist mit einem Xiaomi 14T (Pro) besser beraten.

Fazit: Gehobene Mittelklasse, aber ohne Premium

Das Galaxy S24 FE ist ein grundsolides Mittelklasse-Smartphone (mit einer zu hoch angesetzten UVP), dem der Feinschliff der normalen S24er fehlt. Besonders stark: Das Kamerasystem, die Akkulaufzeit und die Connectivity. Weniger gefallen haben uns dagegen die breiten Displayränder und die Funkeigenschaften. Aber in der Summe bekommt man hier bewährte Samsung-Qualität und vor allem ein großes Software-Paket, das 7 Jahre lang mit Updates versorgt wird. Eine starke Alternative ist die 14T-Serie von Xiaomi, die bei Design, Displays und Funk besser ist, aber in Puncto Software nicht mithalten kann.

Samsung Galaxy S24 FE vs. Galaxy S23 FE im Vergleich