Phablet mit gebogenem Display

Samsung Galaxy S6 Edge Plus im Test

6.3.2017 von Andreas Seeger

Das Galaxy S6 Edge Plus ist mehr als nur eine aufgepumpte XXL-Version des Top-Modells mit dem gebogenen Display. Samsung bessert überall nach, versäumt es aber, einen zentralen Kritikpunkt auszumerzen. Für ein herausragendes Ergebnis im Test reicht es trotzdem.

ca. 3:30 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Samsung Galaxy S6 Edge+
Samsung Galaxy S6 Edge+
© Samsung

Pro

  • Premium-Design und -Haptik
  • trotz 5,7-Zoll-Display recht kompakt
  • brillantes OLED mit Quad-HD und gebogenen Rändern
  • Achtkern-CPU mit 4 GB RAM
  • hervorragende 16-Megapixel-Kamera
  • sehr gute Akkulaufzeit
  • exzellente Funkeigenschaften

Contra

  • hoher Preis
  • Display dunkler als beim Schwestermodell S6 Edge
  • Speicher nicht erweiterbar
  • Akku fest verbaut

Fazit

connect-Testurteil: gut (402 von 500 Punkten)


80,4%

Samsung holt die Axt raus: Die Koreaner dünnen ihr Portfolio aus und legen den Fokus stärker auf ausgewählte Spitzenmodelle. Das erste Opfer dieses Strategiewechsels ist das Galaxy Note 5​. Die neueste Generation des berühmtem Stift-Phablets wird nicht nach Deutschland kommen, weil im XXL-Segment jenseits von 5,5 Zoll Displaydiagonale die Hauptrolle schon an das Galaxy S6 Edge Plus vergeben wurde. Dass das keine schlechte Wahl ist, zeigt unser Test.

Der große Zwilling des S6 Edge

Das Aussehen übernimmt Samsung 1:1 vom Galaxy S6 Edge (Test), Design und Verarbeitung sind also so hochklassig, wie man es von einem Premium-Smartphone erwartet. Die Kombination aus Aluminium und Glas ist ein haptischer Genuss und vermittelt eine hohe Stabilität. Die Glasrückseite ist aber ein Anziehungspunkt für Fingerabdrücke, die man vor allem bei der dunklen Farbvariante deutlich sieht.


Testsiegel connect gut
Testsiegel connect gut
© WEKA Media Publishing GmbH

Obwohl das Display nur von 5,1 auf 5,7 Zoll zulegt, sind die Größenunterschiede sehr ausgeprägt. Das Gehäuse wächst von 143 x 71 auf 154 x 76 Millimeter, das Gewicht von 132 auf 153 Gramm. Während man das S6 Edge gerade so mit einer Hand bedienen kann, ist das große Schwestermodell ein typischer Zweihänder, der nicht mehr in jede Hosentasche passt. Der Vergleich zeigt allerdings, dass andere Hersteller viel verschwenderischer mit dem Platz umgehen: Sonys Topmodell Xperia Z5 Premium (Test) ist trotz kleinerem Display (5,5 Zoll) genauso groß wie das S6 Edge Plus.

Samsung Galaxy S6 Edge Plus
Premium-Design: Die Kombination aus Metallrahmen und Glasrücken überzeugt auch beim Plus-Modell.
© connect

Das Display wird dunkler

Während die Displaydiagonale um 0,6 Zoll zulegt, bleibt die Auflösung bei 2560 x 1440 Pixeln. Das bedeutet, dass die Pixeldichte und damit die Schärfe der Darstellung etwas zurückgeht. In Anbetracht der extrem hohen Auflösung sieht man allerdings keinen Unterschied. Die plastische und farbintensive Darstellung, auf dem an den Rändern gebogenen OLED gehört weiter zum Besten, was der Smartphone-Markt momentan hergibt. Auf dem Plus-Modell ist sie sogar noch beeindruckender, weil die Bildschirmfläche gewachsen ist.

Raum für Verbesserungen gibt es allerdings: Bei unseren Messungen zeigte sich, dass die Leuchtkraft des Displays von 378 auf 303 Candela zurückgeht, was auch den Kontrastwert in heller Umgebung nach unten zieht. Die Ablesbarkeit an einem Sommertag ist auf dem XXL-Modell also schlechter als auf dem S6 Edge.

Die Ausstattung wächst

Die Koreaner setzen weiterhin auf den leistungsstarken Achtkern-Prozessor Exynos 7420, vergrößern aber den Arbeitsspeicher von 3 auf 4 GB. Ebenfalls neu ist ein von Samsung entwickelter Audio-Codec, der Musik in besonders hoher Qualität überträgt. Die Koreaner nennen diese Technologie UHQ (Ultra High Quality Audio) und wollen zum Marktstart des Galaxy S6 Edge Plus auch neue Level-On-Kopfhörer in den Handel bringen, die die Bluetooth-Übertragung von UHQ erstmals unterstützen.

Ein Novum ist außerdem die Bildstabilisierung von Videos VDIS (Video Digital Image Stabilisation), die auf dem Plus-Modell ihre Premiere feiert. Verwackler werden damit besser kompensiert - allerdings halten sich die wahrnehmbaren Unterschiede im Direktvergleich in Grenzen. Ansonsten ist die Kameraausstattung mit dem S6 Edge identisch, was bedeutet, dass der Käufer sich über eine herausragende Fotoqualität freuen darf, mit der momentan nur Apples 6er-iPhones mithalten können.

Auch Software und Benutzeroberfläche wurden komplett übernommen. Nur die Bedienung der gebogenen Ränder erweitert Samsung etwas: So ist es nun möglich, in der App-Schnellstartleiste neben den wichtigsten Kontaken auch App-Verknüpfungen zu platzieren.

Samsung Galaxy S6 Edge Plus
Neuer Audio-Codec: UHQ soll Musik nahezu verlustfrei übertragen.
© connect

Überzeugende Ausdauer

Je größer das Smartphone, desto länger hält es durch: Diese einfache Gesetzmäßigkeit ist der Tatsache geschuldet, dass ein geräumigeres Gehäuse mehr Platz für den Akku bietet. Bei Samsungs XXL-Modell wächst er von 2600 auf 3000 mAh und verlängert die ohnehin schon gute Laufzeit von 7:45 auf 8:33 Stunden. Es gibt nur eine Handvoll Smartphones, die länger laufen. Die Akustik und die Funkeigenschaften hat der Hersteller ebenfalls optimiert, im UMTS-Netz wird sogar die volle Punktezahl erreicht.

Der Speicher wird schnell knapp

Während man das S6 Edge mit 32, 64 oder 128 GB kaufen kann, ist das Plus-Modell momentan nur mit 32 GB erhältlich, eine Variante mit 64 GB soll zwar im Oktober folgen, allerdings wird diese zunächst nur im freien Handel erhältlich sein und 900 Euro kosten. Das 32-GB-Modell reißt mit 800 Euro ebenfalls ein dickes Loch in die Brieftasche - und dem Käufer bleiben nach Abzug des vom System belegten Speicherplatzes nur etwa 23 GB, wenn er das S6 Edge Plus zum ersten Mal einschaltet. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich, weil Samsung seit Neuestem auf eine Micro-SD-Schnittstelle verzichtet. Das ist bitter, zumal Smartphones dieser Größenordnung bevorzugt zum Konsumieren multimedialer Inhalte benutzt werden, die viel Platz brauchen.

Fazit

Am herausragenden Gesamteindruck kann dieser Fauxpas allerdings nichts ändern. Denn mit seiner exzellenten technischen Ausstattung und den durch die Bank hervorragenden Ergebnissen im Testlabor setzt sich das Galaxy S6 Edge Plus souverän an die Spitze der connect- Bestenliste. Für die Konkurrenten wird es schwer, das Top-Smartphone wieder von dort oben zu verdrängen.

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