Testbericht
Samsung Galaxy W im Test
Obwohl als Mittelklasse-Modell positioniert, vollbringt das Galaxy W ein Kunststück und landet im Test unter den Top 20 der Bestenliste.
- Samsung Galaxy W im Test
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- Wertung

Auf den ersten Blick sieht das Galaxy W nicht unbedingt wie ein Überflieger-Smartphone aus: schlichtes, eher langweiliges Design, ein leicht knarzendes Kunststoffgehäuse und ein gewöhnliches TFT-Display mit 480 x 800 Pixeln Auflösung auf einer Diagonalen von 3,7 Zoll - das ist mittlerweile der Mindeststandard. Allein die leicht geriffelte Akkuabdeckung wertet das Gehäuse etwas auf und sorgt dafür, dass das Smartphone sicher und angenehm in der Hand liegt.

Sobald man jedoch mit den ersten Fingerwischern durch Homescreens und Menüebenen gesurft ist, staunt man nicht schlecht: Apps starten schnell, Bildergalerien lassen sich verzögerungsfrei durchschieben und Karten in Google Maps per Multitouch geschmeidig größer respektive kleiner zoomen. Verantwortlich für das flotte Arbeitstempo zeichnet der mit 1,4 Gigahertz taktende Single-Core-Prozessor, der offensichtlich sehr gut mit der restlichen Hardware des Galaxy W abgestimmt ist.
Klasse Teamwork: Touchwiz und Android
Das gilt vor allem auch für den Touchscreen: Fingereingaben werden stets zuverlässig und sicher erkannt. Etwas zugeknöpfter sind die beiden Sensortasten unterhalb der Anzeige: Die für die Android-Bedienung obligatorischen Drücker reagieren nicht immer auf die erste Eingabe. Dieser Makel ist aber zu verschmerzen, immerhin lösen die Tasten so nicht so schnell ungewollt aus.
Als Betriebssystem kommt Googles Android in Version 2.3 alias Gingerbread zum Einsatz; wie in der kompletten Galaxy-Reihe üblich, ist Samsungs eigene Benutzeroberfläche Touchwiz installiert, hier in Version 4.0. Sie bietet einige praktische Zusatz-Features, etwa die Möglichkeit, Höhe und Länge der Samsung-eigenen Widgets zu skalieren oder alle sieben Startbildschirmansichten mit einem Fingerwisch durchzuscrollen.
Ebenfalls mit am Start: die drei Multimedia-Kanäle Social-, Music- und Games-Hub für bequemes Netzwerken, Musik-Downloads und mobilen Gaming-Spaß. Im Vergleich zum großen Bruder Galaxy S2, der auch mit Touchwiz 4.0 ausgestattet ist, fehlt dem Galaxy W softwareseitig nur der Readers-Hub.
Ausdauer-Spezialist Samsung

Auch auf die Kipp-Zoom-Funktion hat Samsung hier verzichtet, nicht aber auf einen schnellen Webbrowser. Zwar erreicht das W keine Rekordwerte beim Laden von Webseiten, ist aber dank WLAN und HSPA immer flott im Internet unterwegs. Dass Samsung das Energiemanagement seiner Smartphones vergleichsweise gut im Griff hat, ist schon länger kein Geheimnis. Und so kann auch das Galaxy W mit erstaunlich guten Ausdauerwerten von 5:21 Stunden im Alltagsmix aufwarten - das entspricht netto locker einem ganzen Tag bei intensiver Nutzung. Nicht ganz so viel Lob gibt's für die Funk- und Akustikeigenschaften, die aber insgesamt noch immer auf gutem Niveau liegen.
Nimmt man das alles zusammen, landet das Galaxy W auf den vorderen Plätzen unserer Bestenliste und stellt als Mittelklasse-Modell die Verhältnisse etwas auf den Kopf. Den Kunden kann's freuen: Dank solider Verarbeitung, flottem Arbeitstempo, vorbildlicher Ausdauerwerte und reichlich Ausstattung für faire 379 Euro Preisempfehlung ist das Galaxy W ein waschechter Kauftipp.