Testbericht
Samsung Galaxy S6 im Test
Samsung greift mit den Galaxys S6 im Test nach der Smartphone-Krone. Ob das Vorhaben gelingt und wie sich das S6 im Vergleich zum Schwestermodell Galaxy S6 Edge schlägt, klärt der Testbericht.
- Samsung Galaxy S6 im Test
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Dass Samsung mit seinen beiden Flaggschiffmodellen Galaxy S6 und S6 Edge ein ganz großer Wurf gelungen ist, hat das Duo bereits im ersten Test gezeigt. Nun stand der Volltest mit harten Kriterien und Punkten an - und die ganze Redaktion war gespannt, ob die neuen Korea-Knaller auch abseits aller Emotionen überzeugen können. Schließlich verzichtet Samsung bei den beiden Galaxy-S6-Modellen auf einen einfach wechselbaren Akku und einen Slot für Speicherkarten.
Display
Dank der feinsten Anzeigen im Smartphone-Markt bieten das Galaxy S6 eine unglaubliche Darstellungsqualität: Durch die Quad-HD-Auflösung mit 1440 x 2560 Pixeln erreicht das 5,1 Zoll große OLED-Display eine Pixeldichte von 577ppi. Das ist aktuell Rekord im Smartphone-Bereich.
In den Einstellungen unter "Bildschirmmodus" kann der Nutzer aus vier Darstellungsmodi wählen. Die besten Ergebnisse konnten wir mit "Anpassungsfähige Anzeige" erzielen. Hier regelt der Frontsensor Helligkeit, Farbe und Schärfe automatisch. Bei der Sichtprüfung erreichte das Samsung-Display dann ein ganz neues Niveau: Die Anzeige offenbarten eine Brillanz, die man so kaum für möglich gehalten hätte. Mit ihrer fast plastischen Darstellungsqualität stellen die Bildschirme der beiden Galaxy-S6-Modelle eine absolute Referenz dar und sind aktuell schlicht und einfach das Beste, was es in diesem Bereich gibt.

Die Messergebnisse für die Anzeige des Galaxy S6 unterscheiden sich nur minimal von denen des Schwestermodells Galaxy S6 Edge (Test), fallen aber durch die Bank etwas schwächer aus. Top ist der Kontrastwert in dunkler Umgebung, und auch die Helligkeitsausbeute kann sich mit 363 cd/m2 für ein OLED-Display sehen lassen.
Ausstattung
LTE Cat 6, ac-WLAN mit MIMO und Bluetooth 4.1 entsprechen den aktuellsten Connectivity-Standards. Komplettiert wird die Ausstattung durch zahlreiche Sensoren inklusive einer verbesserten Fingerprint-Variante, die im Test sehr gut funktionierte.
Die Galaxy-S6-Phones bieten keinen Micro-SD-Slot mehr. Dafür gibt es beiden Modellen die Auswahl zwischen 32, 64 und 128 GB Speicher. Schade für Samsung, dass zum Testzeitpunkt keine 128-GBVariante verfügbar war, denn das hätte sich positiv auf die Punkteausbeute im Test ausgewirkt.
Performance
Mit der hauseigenen Exynos-7420-CPU hat das Galaxy S6 einen besonders leistungsstarken Antrieb an Bord. Im täglichen Einsatz bleibt in puncto Performance kein Auge trocken: Apps und Funktionen werden nahezu verzögerungsfrei gestartet. Auch Multitasking-Funktionen wie Samsungs Multi-Window, bei dem der Nutzer auf dem Bildschirm zwei Anwendungen parallel nutzen kann, liefen problemlos. Auch Spielefans werden ihre wahre Freude haben und sollten eher zum normalen Galaxy S6 greifen: Bei manchen Games störten die Displaykanten des Galaxy S6 Edge, wenn Softbuttons in den Knick rutschten - hier sind Softwareanpassungen nötig.
Lesetipp: Themenseite S6 (Edge) - Alle News, Tests, Tipps und Vergleiche
Bedienung
Samsung hat beim Galaxy S6 seine Benutzeroberfläche deutlich entschlackt und sorgt so für eine einfachere Bedienung. So gibt es nicht nur neue Schriften und vereinfachte, aber eindeutige Icons, zu entdecken, sondern auch Farbthemen zu den einzelnen Funktionen. Die Kontakte erstrahlen in kräftigem Grün, die Nachrichten in sattem Gelb und so weiter. Der Nutzer weiß also auch optisch sofort, in welchem Bereich er sich bei seinem Galaxy S6 befindet. Zudem wurden die Optionen der einzelnen Features auf die Kernfunktionen reduziert und sorgen so für einen deutlich übersichtlicheren Look. Vor allem im Hauptmenü hat sich viel getan, denn zum einen gibt es nur wenige vorinstallierte Apps von Drittanbietern, und zum anderen sind die restlichen Funktionen klar sortiert.
Kamera
Ein echtes Highlight des Galaxy S6 die blitzschnelle Kamera mit Bildstabilisator und Tracking Autofokus. Hier gibt es beste Bildqualität in Kombination mit tollen Funktionen. Und auch hier zeigt sich die Bedien-Oberfläche sich mit neun Modi entschlackt. Neben der sehr gut funktionierenden Automatik gibt es auch einen Pro-Modus - hier darf der versierte Nutzer alle erdenklichen Einstellungen vornehmen.
Toll ist zudem "Selektiver Fokus": Wird damit ein Foto geknipst, kann man nach der Aufnahme entscheiden, welcher Bildbereich scharf gestellt werden soll. Für Videoaufnahmen, die die Samsungs in maximal 4K-Auflösung fertigen, gibt es einen Zeitraffer und eine Zeitlupenfunktion - der Nutzer kann sogar nach der Aufnahme entscheiden, welcher Bereich des Videos in welchem Tempo wiedergegeben werden soll. Für Foto-und Videoaufnahmen lässt sich zudem die HDR-Funktion in Echtzeit aktivieren.

Im Praxiseinsatz beeindruckt das blitzschnelle Ansprechen der Kamera: Sie lässt sich aus jeder Situation heraus, sogar aus dem Standby-Betrieb, über einen doppelten Druck auf die Home-Taste anwerfen und ist in wenigen Millisekunden startklar. Dieses Tempo zeigt die Samsung-Kamera auch bei den extrem geringen Auslöse-und Fokussierzeiten, die im Smartphone-Bereich ihresgleichen suchen. Und die Bildqualität stimmt auch: Farbneutral und knackscharf. Selbst bei schwacher Ausleuchtung gelingen den S6-Kameras tolle Bilder.
Akku
Die Akkus der S6-Modelle sind kleiner als beim Vorgänger, erreichen aber dennoch top Laufzeiten und bieten clevere Features. Dank speziellem Ladegerät lässt sich das S6 besonders fix laden: Nach fünf Minuten Ladezeit erreichte es im Test bereits acht Prozent, nach 15 Minuten schon 26 Prozent der Akkukapazität. Außerdem lässt sich das Galaxy S6 kabellos laden, sowohl nach WPC- als auch nach PMA-Standard.
Vergleich: Galaxy S6 vs iPhone 6
Bei der Ausdauer muss sich das S6 dem S6 Edge knapp geschlagen geben. 7:30 Stunden statt 7:45 Stunden bei intensiver Dauernutzung schafft der Akku des S6. Auch die Gesprächszeiten sind beim S6 Edge etwas besser, beide Modelle bieten aber eine insgesamt sehr gute Ausdauer.
Empfang und Klang
Dies gilt in Summe auch für die Sende-und Empfangseigenschaften, auch wenn das S6 Edge leicht beim UMTS-, das S6 etwas mehr beim GSM-Einsatz schwächelte. Die Akustikmessungen liefen ebenfalls nicht optimal, zeigten aber immer noch eine leicht überdurchschnittliche Vorstellung. Alles in allem ist die Mission Labor aber mit Bravour gelungen.


Fazit
Samsung setzt mit den S6-Modellen Maßstäbe. Tolle Displays, eine entschlackte Benutzeroberfläche, eine tolle Performance und die Kamera sind nur ein paar der Highlights. Auch Verarbeitung und vor allem die Materialqualität stimmen beim S6. Aufgrund der etwas besseren Ausdauer landet das S6 Edge am Ende mit kleinem Abstand vor dem Galaxy S6. Wären Modelle mit 128 GB Speicher beim Test verfügbar gewesen, hätten Sie die ersten zwei Plätze der Bestenliste übernommen.