Testbericht

Samsung SGH-G800

7.2.2008 von Redaktion connect und Markus Eckstein

Megapixel sind nicht alles. Samsungs G800 hat davon mehr als genug - und einen optischen Zoom, der das Handy echten Digicams näher bringt.

ca. 4:30 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Samsung SGH-G800
  2. Datenblatt
Samsung SGH-G800
Samsung SGH-G800
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EUR 99,99
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Pro

  • hervorragende Handhabung
  • Übersichtliches Menü

Contra

  • schlechte Bildqualität
  • langsamer Browser

Fazit

Connect-Urteil: 375 von 500 Punkten, befriedigend

0,0%

Um kompakten Digitalkameras echte Konkurrenz zu machen, fehlte den Handys bislang ein richtiger Blitz und den meisten auch ein optischer Zoom. Zwar werden in der 5-Megapixel-Klasse die schwachen LEDs, die teilweise noch nicht mal einen Meter weit reichen, zunehmend durch einen echten Blitz ersetzt - so bringt man von rauschenden Festen im Schummerlicht endlich nicht nur rauschende Bilder mit. Doch weiterhin gilt: Der optische Zoom, der das Geschehen näher heranholt, bleibt die große Ausnahme. Das G800 steht hier bislang nahezu alleine da - neben den älteren 3-Megapixlern Sharp 903, Nokia N93 und Nokia N93i.

Kamera: Schnell im Griff

Fotomenü
Im Fotomenü lassen sich vielfältige Einstellungen vornehmen.
© Archiv

Samsungs G800 markiert also einen Meilenstein in der Geschichte der Handyfotgrafie. Damit der leistungsfähigen Optik im hektischen Alltag nichts passiert, ist die Kamera durch eine solide Abdeckung perfekt geschützt und durch Öffnen derselben in zwei Sekunden knipsbereit. Zum Fotografieren oder Filmen nimmt man das Handy im Querformat in die Hände, der rechte Zeigefinger findet einen zweistufigen Auslöser, der zunächst einen schnell arbeitenden Autofokus aktiviert. Zur Steuerung des Zooms dient die Lautstärketaste neben dem Auslöser. Hörbar arbeitet die Optik im Gehäuse und holt in acht Stufen das Motiv auf dreifache Vergrößerung heran. Bleibt man auf der Zoomtaste, wird der digitale Zoom aktiv. Doch Vorsicht: Während der optische Zoom in Form einer beweglichen Linse vor dem Lichtsensor das Motiv tatsächlich vergrößert, wird beim Digitalzoom einfach ein Teil der Sensorfläche genutzt und ein Ausschnitt des eigentlichen digitalen Bildes vergrößert dargestellt - was zulasten der Bildqualität geht. Der digitale Zoom macht lediglich beim Fototausch von Handy zu Handy Sinn, wenn die Bilder ohnehin nur aus wenigen Pixeln bestehen, etwa bei MMS.

Das Einstellungsmenü für die Foto-Optionen ist über den oberen Softkey auf der Front gut erreichbar. Oben am Display wird das Menü eingeblendet, die wichtigsten Einstellungen, etwa der Blitz, der Makromodus für Nahaufnahmen oder der Selbstauslöser, lassen sich auch direkt über die Navigationstaste erreichen. Die Bedienung klappt einfach und intuitiv - statt mit der Technik zu kämpfen, kann man sich voll aufs Motiv konzentrieren. Zudem löst die Kamera trotz Autofokus erfreulich schnell aus. Schade: Die Bildqualität kann von Haus aus nicht restlos überzeugen (Testfoto - siehe Downloadbereich unten). Die Aufnahmen wirken etwas milchig - um optimale Ergebnisse zu erreichen, muss man Kontrast und Farbsättigung individuell justieren. Dank dem kräftigen Blitz, der mit einem Vorblitz gegen rote Augen angeht, ist das G800 dafür partytauglich. In Sachen Filmkunst ist das G800 aber nicht oscarverdächtig: Videos nimmt das Handy mit einer Auflösung von 320 x 240 Pixeln und einer Bildrate von 15 Frames pro Sekunde (fps) auf - die Konkurrenz bietet hier teilweise 640 x 480 Pixel bei 30 fps und damit größere und flüssiger laufende Filme.

Hervorragende Handhabung

Die schlechte Nachricht: Wer einen optischen Zoom will, der muss mit einem großen und vor allem schweren Handy leben. Zum Vergleich: Das N95 von Nokia ist etwas kleiner und wiegt mit 120 Gramm deutlich weniger als das 145 Gramm schwere G800. Das Gewicht ist neben der mechanischen Optik auch den Metallteilen am Gehäuse geschuldet. Die verleihen dem G800 zusammen mit der hervorragenden Verarbeitung eine edle Anmutung. Alle Bedienelemente sind ausreichend groß und reagieren deutlich spürbar. In der Hosentasche mag das G800 unbequem sein, handhaben lässt es sich hervorragend.

Browser-Tausch lohnt sich

Kamera-Menü
Eine Hilfe erklärt im Kamera-Modus die jeweiligen Einstelloptionen.
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Neben der Kamera bietet das G800 eine runde Multimedia-Ausstattung inklusive Musicplayer und UKW-Radio und vor allem eine schnelle Leitung ins Internet. Per HSDPA landen die Daten mit theoretisch maximal 7,2 Mbit/s auf dem Handy. Wo kein UMTS vorhanden ist, kann man zumindest in den D-Netzen EDGE (bis zu 384 kbit/s) nutzen und relativ zügig beispielsweise E-Mails per POP3 oder IMAP vom Server aufs Handy holen oder im Internet surfen. Das G800 wird mit dem Access-Browser von Netfront ausgeliefert. Der kam im Test auch mit größeren Webseiten zurecht, arbeitet aber recht langsam. Wer mit dem Handy regelmäßig online geht und seine Ausflüge ins Netz nicht auf für Handys optimierte Seiten beschränkt, dem empfiehlt sich ein extra Browser wie etwa der kostenlose Opera. Zudem hält das G800 einen einfachen RSS-Reader für Nachrichten sowie im Hauptmenü einen eigenen Eintrag für Google-Dienste bereit. Neben der Suche und einem Zugang zum E-Mail-Dienst von Google findet sich ein Link zum Download von Google-Maps. Zudem bietet das G800 die Möglichkeit, Fotos direkt zu Flickr, Facebook und zu weiteren Internet-Diensten hochzuladen.

Übersichtliches, flexibles Menü

Dazu gibt's ein umfangreiches Adressbuch für 1000 Kontakte, neben dem Kalender praktische Dinge wie Währungsrechner oder Stoppuhr und mittlerweile auch Umgebungsprofile. Die Funktionsvielfalt hat Samsung übersichtlich auf ein Menü verteilt, das im Vergleich zur Konkurrenz vor allem mit großen Schriften punktet und sich den eigenen Wünschen anpassen lässt. So verändert sich der Standby-Schirm auf Wunsch je nach Tageszeit und Aufenthaltsort.

Durchwachsene Laborwerte

Im Labor hinterlässt das G800 ein durchwachsenes Bild. Die Ausdauer ist gut, doch wie bei allen Multimedia-Handys gilt: Wer die Möglichkeiten des Handys intensiv nutzt, muss mit Ladezyklen von zwei bis drei Tagen rechnen. Die Sende- und Empfangsqualität im UMTS-Netz schwächelt etwas, in GSM-Netzen sind die Werte in Ordnung. Der Klang ist wieder im UMTS-Netz etwas besser und insgesamt befriedigend. Wer ein Kamerahandy mit optischem Zoom sucht, mag's verschmerzen. Schwerer ins Gewicht fällt, dass man für wirklich gute Bilder selbst Hand anlegen muss.

Samsung SGH-G800

Samsung SGH-G800
Hersteller Samsung
Preis 549.00 €
Wertung 375.0 Punkte
Testverfahren 0.9

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