Testbericht
Samsung Galaxy S5 mini im Test
Mit dem Galaxy S5 mini verkauft Samsung die geschrumpfte Version seines Top-Smartphones Galaxy S5. Im Test zeigt sich, ob das S5 mini überhaupt Vorteile gegenüber seinem großen Bruder bietet.
- Samsung Galaxy S5 mini im Test
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- Wertung

Eines macht das Galaxy S5 mini im Test schon mal besser als das große S5: Mit kompakten Maßen liegt es perfekt in der Hand und der Daumen erreicht problemlos jede Ecke des Touchscreens; dank des geringen Gewichts von 120 Gramm wird der Arm auch bei längerer Benutzung nicht schwer.
Gehäuse
Die Rückseite ist ergonomisch abgerundet, dabei sorgt die matte und wie ein Golfball strukturierte Oberfläche für hohe Rutschfestigkeit, egal ob in der Hand oder auf dem Tisch. Haptisch können allerdings weder der Plastikrahmen im Metall-Look noch das Polycarbonat der Rückschale mit der Designkonkurrenz, namentlich Apples iPhone 5s und HTCs One mini 2, mithalten - dafür lässt sich bei Samsungs Kompaktklasse der Akku wechseln.
Verarbeitung
An der Verarbeitung gibt es nichts zu mäkeln. Wie das große S5 ist auch das Galaxy S5 mini staub- und wasserfest nach IP67. Der Hersteller hat den Micro-USB-Anschluss auf der Unterseite diesmal aber offen konstruiert, man muss also nicht extra eine Schutzkappe abfummeln, um den Akku aufzuladen. Es handelt sich jedoch nur um einen USB-2.0-Anschluss ohne Host-Funktion, es ist also nicht möglich, zum Beispiel eine externe Festplatte anzuschließen.
Display
Das Display des Galaxy S5 mini ist eine Wucht, es gehört zu den besten, die man derzeit auf dem Markt findet. Das liegt nicht an der Auflösung (Samsung bietet den im 4,5-Zoll-Bereich üblichen und völlig ausreichenden Standard von 1280 x 720 Pixeln), sondern an der verwendeten AMOLED-Technologie, die mit starken Farben und Kontrasten auftrumpft.
Performance
Unter dem Display gibt ein Samsung Exynos 3470 den Takt vor, ein Mittelklasse-Prozessor, dessen 4 Hauptkerne mit je 1,4 GHz arbeiten. Der Arbeitsspeicher ist mit 1,5 Gigabyte groß genug, sodass das System auch bei vielen parallel laufenden Anwendungen nicht ins Schwitzen kommt. Die Performance liegt natürlich unterhalb von High-End-Chipsätzen wie etwa Qualcomms Snapdragon 800/801, ist aber für die Nutzung im Alltag und auch für anspruchsvolle 3-D-Spiele noch ausreichend.
Ausstattung
Das gilt auch für die übrige Ausstattung des S5 mini. Von den internen 16 GB Speicher stehen knappe 11 GB zur Verfügung, über den Micro-SD-Slot kann man bis zu 128 GB nachrüsten. Dazu kommen NFC, Bluetooth, WLAN-n, schneller LTE-Funk nach Cat 4 und die Kombination aus Pulsmesser und Fingerabdrucksensor, die man auch vom großen Galaxy S5 kennt. Der Pulsmesser ist wieder auf der Rückseite direkt neben dem LED-Blitzlicht positioniert und arbeitet wie gewohnt, was bedeutet: Wenn man den Finger ruhig hält und nicht zu stark drückt, bekommt man recht zuverlässige Ergebnisse.
Fingerabdruck-Sensor
Auch den in die Home-Taste integrierten Fingerabdruck-Sensor übernimmt Samsung beim S5 mini unverändert vom S5, was leider auch in diesem Fall heißt, dass er für die Nutzung im Alltag kaum geeignet ist. Entsperrversuche mit dem Daumen werden in der Regel mit dem wenig hilfreichen Hinweis "über alles Streichen" abgelehnt, wenn man Glück hat, klappt es nach mehreren Versuchen. Mit dem Zeigefinger ist die Erkennungsrate höher, aber wer will schon bei einem Smartphone, das mit kompakten Maßen perfekt für die Einhandbedienung geeignet ist, ständig die zweite Hand bemühen, um das Display zu entsperren?
Kamera
Die Kamera macht es besser, auch wenn Samsung an der Auflösung spart: Wo das Galaxy S5 Fotos mit 16 Megapixeln knipst, schafft das S5 mini mit 8 Megapixeln nur die Hälfte, was allerdings nicht heißt, dass die Fotos nur halb so gut sind. Bei optimalen Lichtverhältnissen liegt die Qualität fast auf dem Niveau des Flaggschiffs, sobald es dunkler wird, werden die Unterschiede aber deutlich. Trotzdem: Das S5 mini bietet eine Mittelklasse-Kamera, die sehr ordentliche Fotos und Videos produziert. Die sehr kurze Auslöseverzögerung ist sogar Spitzenklasse.

Touchwiz und Android 4.4
Die Samsung-eigene Nutzeroberfläche Touchwiz basiert auf der aktuellen Android-Version 4.4 und unterscheidet sich kaum vom Galaxy S5. Samsung hat beim Galaxy S5 mini sogar ein paar Verbesserungen implementiert, ein Beispiel ist die personalisierbare Nachrichten-App "My Magazine", die jetzt explizit aktiviert werden muss, sodass man nicht mehr aus Versehen darin landet, wenn man einmal zu viel über den Homescreen wischt.
Apps
Davon abgesehen werden zahlreiche Software-Extras geboten, die in dieser Breite kein anderer Hersteller mitliefert, unter anderem die Fitness-App S Health und ein Samsung-eigener App Store mit einigen Sonderangeboten.
Zur Kehrseite der Medaille gehört aber auch, dass viele Apps überflüssig sind und vorallem zu Werbezwecken aufgespielt wurden (Zalando oder HRS Hotels) und dassdie Software-Flut unübersichtlich angeordnet ist . Allein das Einstellungsmenü fasst mehr als 60 Einträge.
Fazit: Fast alles im grünen Bereich
Auch im Labor liegen Licht und Schatten eng beeinander: Die Funkleistungen sind imLTE-Netz hervorragend, fallen aber im UMTS-Netz deutlich ab. Das ist zum Glückder einzige Schnitzer, den sich das kleine S5 erlaubt. Es ist eine gute Wahl für alle,die auf High-End-Technik verzichten können und Wert darauf legen, ihr Telefon bequem mit einer Hand zu bedienen.