Mobilfunknetztest 2025: Wer hat das beste Handy-Netz?
Mehr zum Thema: o2 Deutsche Telekom Vodafone Sunrise SwisscomSeit nunmehr 31 Jahren gibt es unseren Test der Mobilfunknetze schon. Wie gewohnt, haben wir auch in diesem Jahr unsere Messmethodik in enger Zusammenarbeit mit unserem Testpartner umlaut weiterentwickelt und verfeinert. Wie schneiden die Mobilfunknetze in Deutschland, Österreich und der Schweiz 2025 ab?

Unser Mobilfunk-Netztest feierte im Vorjahr sein 30. Jubiläum. Wenn es seit seinen Anfängen 1993 eine Konstante gibt, dann diese: Kontinuierlich haben sich der Umfang der Betrachtung und die Messmethodik weiterweitentwickelt. Umso mehr gilt dies seit 2004: Seit jenem Jahr arbeitet connect mit dem ...
Unser Mobilfunk-Netztest feierte im Vorjahr sein 30. Jubiläum. Wenn es seit seinen Anfängen 1993 eine Konstante gibt, dann diese: Kontinuierlich haben sich der Umfang der Betrachtung und die Messmethodik weiterweitentwickelt.
Umso mehr gilt dies seit 2004: Seit jenem Jahr arbeitet connect mit dem Aachener Benchmarking-Spezialisten zusammen, der damals noch als „P3“ firmierte und seit 2019 den Namen umlaut trägt. Gemeinsam haben wir die Zahl der untersuchten Länder immer wieder erweitert. Zum Heimatland Deutschland kam 2011 die Schweiz hinzu, 2012 Österreich und 2014 das Vereinigte Königreich. 2015 folgten die Niederlande und Spanien, seither folgten immer wieder weitere Länder.
In der Branche führend
Obwohl seither Nachahmer hinzugekommen sind, gilt der connect-Mobilfunknetztest seit vielen Jahren als wichtigster und am meisten anerkannter Benchmark in der Branche. CTOs richten ihre Planungen nach seinen Ergebnissen aus, und viele Kunden treffen ihre Entscheidung für einen Anbieter auf Basis unserer Testurteile.

Um diesen Qualitätsvorsprung zu halten, arbeiten umlaut und connect regelmäßig daran, die Testkriterien an die aktuellen Entwicklungen in den Mobilfunknetzen anzupassen. So zählen seit diesem Jahr zum Beispiel die zunehmend wichtigen Videochats zu unserem Testprogramm, zudem haben wir einige weitere Schwellenwerte und Gewichtungen an aktuelle Anforderungen angepasst. Alle Neuerungen lesen Sie in der ausführlichen Methodikbeschreibung.
Energieeffizienz messen
Über Leistungs- und Qualitätsaspekte hinaus treibt die Mobilfunkbranche noch ein wichtiges Thema um: die Energieeffizienz der Netze. Wie lassen sich hohe Verfügbarkeit und Leistung mit möglichst geringem Energieeinsatz unter einen Hut bringen? Dieser Aspekt ist allerdings kein Bestandteil unserer Bewertung. Dennoch lässt er sich im Rahmen der vorhandenen Messmethodik quantifizieren. Eine erste Betrachtung zu dieser Frage, finden Sie hier. Und wie bereits in früheren Ausgaben angekündigt, werden wir sie auch in Zukunft weiter im Blick behalten.
Im aktuellen Test bleibt das Ziel, die maximale Leistungsfähigkeit der Netze auszuloten, aber auch die alltagsrelevante Performance im Blick zu behalten. Lesen Sie hier, wie die Anbieter in Deutschland, Österreich und der Schweiz in unserem anspruchsvollen Vergleichstest abschneiden.
Sehen wir uns also im Detail an, welche Ergebnisse der Test diesmal ermittelt hat:
Wie bereits im Vorjahr haben wir diesmal wieder zusätzlich zum bundesweiten Test die fünf größten Ballungszentren in Deutschland separat ausgewertet, um ihren Einwohnern zeigen zu können, welcher Anbieter bei ihnen am besten abschneidet.
Praxisgerechte Wertung
Die heute wichtigsten Smartphone-Anwendungen sind Text-, Sprach- und Video-Messaging, App-Nutzung und mobile Web-Anwendungen. Sie alle basieren auf Datenverbindungen, die aus diesem Grund mit 48 % in unsere Gesamtwertung einfließen. Doch auch Sprachtelefonie ist nach wie vor wichtig und soll gut funktionieren, wenn man sie braucht. Sie macht deshalb 27 % des Gesamtergebnisses aus. Crowdsourcing steuert 25 % bei. Diese Tests ergänzen die leistungsorientierten Messungen um Analysen der von einer großen Zahl Netznutzer wahrgenommenen „User Experience“.

Interview - Hakan Ekmen, Global Networks Lead, Comms Industry und gleichzeitig CEO umlaut

Die Netzbetreiber verschieben ihren Fokus zunehmend von „schneller, höher, weiter“ zu höherer Effizienz. Was bedeutet das für Benchmarks wie den connect-Mobilfunknetztest?
Hakan Ekmen: Auch für uns ist diese Entwicklung sehr relevant, und KPIs wie die Zuverlässigkeit oder die im Crowdsourcing ermittelte Benutzererfahrung tragen dieser Entwicklung schon länger Rechnung.
Spiegeln sich die Effizienzbemühungen der Anbieter auch in den diesjährigen Testergebnissen wider?
Hakan Ekmen: Schon heute nutzen Netzbetreiber viele Maßnahmen, um ihre Effizienz zu verbessern. Die Steigerungen unserer Scores gegenüber dem Vorjahr beweisen, dass sie dabei richtig vorgehen.
Bedeutet das, dass in den Netzen künftig Effizienz vor Leistung stehen wird?
Hakan Ekmen: Wir sehen, dass es vielen Anbietern gelingt, beide Dimensionen zu erfüllen. Dies wird künftig ein wichtiger Erfolgsfaktor sein.
Fazit - Hannes Rügheimer, connect-Autor
Zunächst unser Glückwunsch an alle getesten Netzbetreiber – denn wirklich jeder von ihnen hat sich entweder gesteigert oder sein Vorjahres-Ergebnis zumindest im Wesentlichen halten können. Angesichts wachsenden Datenverkehrs und steigender Energiekosten ist dies keineswegs selbstverständlich.
In Deutschland verteidigt die Telekom ihren Testsieg zum 14. Mal in Folge, holt wieder die Note „überragend“ und steigert sich gegenüber dem Vorjahr um drei Punkte. Vodafone hält im Wesentlichen sein Vorjahres-Ergebnis. Besonders deutlich fällt die Steigerung jedoch bei Telefónica/O2 aus, das sich um satte 14 Punkte verbessert und damit den Abstand zu Vodafone weiter verringert. Beide Anbieter erhalten die Note „sehr gut“. In der Deutschen Bahn zeigen vor allem Vodafone und Telefónica/O2 noch Verbesserungspotenzial, aber die Testergebnisse zeigen einen ersten Silberstreif am Horizont.
Auch in Österreich setzt sich die zur Telekom-Gruppe zählende Magenta an die Spitze – in der Alpenrepublik zum siebten Mal in Folge – auch hier mit der Note „überragend“ und drei Punkten Verbesserung gegenüber dem Vorjahres-Ergebnis. A1 hält im Vergleich zum letztjährigen Test sein hohes Leistungsniveau und erzielt damit ebenfalls die Note „überragend“. Und auch in der Alpenrepublik ist es der kleinste Anbieter, dem die deutlichste Steigerung gelingt: Gegenüber dem Vorjahr legt Drei um satte 24 Punkte zu – seine Strategie, schnell auf die moderne „5G Standalone“-Technik zu setzen, könnte sich hier auszahlen.
In der traditionell auf höchstem Niveau umkämpften Schweiz erreichen mittlerweile alle drei Anbieter die Top-Note „überragend“. Dabei kann Swisscom zum siebten Mal in Folge den Testsieg für sich verbuchen – auch wenn der Anbieter vier Punkte gegenüber dem Vorjahr verliert. Sunrise wiederum steigert sich um fünf Punkte und müsste nur noch seine 5G-Verbreitung außerhalb der Zentren erhöhen. Salt bleibt in der Schweiz auf Rang Drei und legt zum Vorjahr um zwei Punkte zu.