Testbericht
Surround-Receiver Sony STR DG 910
Der Sony STR DG 910 (500 Euro) besitzt zwar relativ sparsame Anschlussmöglichkeiten jedoch einen perfekte Konvertierung von Analogvideo auf HDMI.
- Surround-Receiver Sony STR DG 910
- Datenblatt

Dass im Bereich Multikanal fast monatlich eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird, entspricht der allseits akzeptierten Normalität. Mit den aktuellen HDMI-Schnittstellen und deren Varianten 1.0, 1.1, 1.2 und 1.3 und mit hochauflösenden Ton- und Bildformaten nimmt das Spiel aber nicht mehr so leicht zu durchschauende Formen an.

Nehmen wir den neuen 500-Euro-Receiver von Sony, wobei der Konzern - angeblich, um ein Durcheinander zu vermeiden - nicht mehr über HDMI-Versionsnummern reden will. Auf jeden Fall reicht der STR DG 910 die Bilddaten von drei Eingängen an einen HDMI-Ausgang weiter. Ausdrücklich auch im Maximal-Format mit Voll- statt Halbbildern und mit 1080 Zeilen, sprich mit 1080p. Selbstredend nimmt der Sony - um es selbst zu verarbeiten oder an einen weiteren Adressaten weiterzuleiten - nicht nur CD-Stereo, Dolby Digital und DTS, sondern auch Multikanal-PCM mit bis zu acht Kanälen an.
Was wichtig wird, weil sich die neuen Tonformate auf diesem Wege ungeschmälert einbringen können. Falls die Blu-ray- oder HD-DVD-Scheiben statt PCM etwa Dolby True HD oder DTS HD Master Audio bringen, wandeln die Player sie nach allgemeiner Konvention entsprechend um. Deshalb darf ein HD-Multikanal-Aspirant - zumindest in dieser Preisklasse - auf den allerneuesten Schrei HDMI 1.3 durchaus verzichten, das die neuen, sich im übrigen in der Qualität von PCM nicht groß unterscheidenden Tonspuren zu entsprechenden Extrawurst-Decodern im Receiver transportieren kann.

Bei alledem empfiehlt die Sony-Bedienungsanleitung allerdings, immer dann, wenn mit 96 Kilohertz, also schnell getaktetes Multikanal-PCM anliegt, doch lieber mit 1080i (interlaced, das bedeutet mit Halbbildern) zu fahren. Was so schnell keine praktische Relevanz haben muss, aber zeigt, dass die HDMI-Kapazität beim STR DG 910 doch relativ knapp bemessen ist.
Schließlich akzeptiert ausgerechnet der Sony kein Multikanal-SACD. Das Hausformat lässt er mangels 5.1-Eingang weder über analoge Pforten noch digital über HDMI herein.
Überhaupt kam es den Ingenieuren - ganz im Gegensatz zur Mitgift-Fülle bei den teureren Modellen - bei dem preisgünstigeren ganz und gar nicht auf High-End-Sperenzchen an. Eher darauf, dass der via Bildschirm-Anzeige bequem einzustellende und bei Bedarf automatisch einmessbare 910 sich auch bei Biedermanns nahtlos beispielsweise in eine Sony-Bravia-TV-Kette einfügt. Dort wird es sicher als höchst angenehm empfunden, dass sich das via HDMI verbundene Sony-Set über den Ferngeber einer beliebigen Komponente ein- und ausschalten lässt.
Für moderne Zeitgenossen erscheint es unabdingbar, dass der STR DG 910 über seinen "Digital Media Port" und diverse als Zubehör angebotene Adapter etwa zu einem iPod, via Bluetooth zu einem Walkman-Handy oder einem PC Kontakt knüpfen kann.

Der STR DG 910 spannt die Analogsignale - wobei er Halb- in Vollbilder wandelt - bis aufs HDMI-Niveau hoch. So reicht ein einziges Anschlusskabel zum Monitor.
Im Alltag dient ein Receiver oft als Radio, wofür sich Sonys STR DG 910 mit etwas dunklen und kompakten, aber angenehmen Klängen durchaus empfahl.
Den CD-Höhen widmete der Sony besonderen Eifer, Frauenstimmen erschienen klar und hell, aber noch weit von Schärfe entfernt. Bei den Bässen hielt es der STR DG 910 lieber mit schönem Knurren als mit Ratsch-Bumm. Diese Einstellung führte bei DVD-Filmen dann zu kleinen Verlegenheiten. Obenrum fein zeichnend und auf räumliche Ordnung bedacht, fing der Sony bei Basstiraden an, sich zu winden.
Sony STR DG 910
Sony STR DG 910 | |
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Hersteller | Sony |
Preis | 500.00 € |
Wertung | 38.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |